Registrieren

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland

Yamaha: Großer Ärger wegen der neuen Regeln für die Supersport-WM 2022

Ab diesem Jahr sind auch Supersport-Maschinen mit deutlich mehr Hubraum startberechtigt: Laut Yamaha wird etwas repariert, das nicht kaputt ist

Im Herbst 2021 wurde angekündigt, dass sich das Format der Supersport-WM ab der Saison 2022 grundlegend ändern wird. Bisher waren in der Klasse 600er-Vierzylinder, 675er-Dreizylinder und 750er-Zweizylinder startberechtigt. Da immer weniger Supersport-Maschinen hergestellt wurden, die in dieses Format passen, haben sich die Serienverantwortlichen dazu entschieden, die Hubraumlimits aufzuweichen.

Yamaha ist überhaupt nicht glücklich mit dieser Entscheidung. Projektleiter Andrea Dosoli ärgert sich, dass die Yamaha R6 mit 599 ccm ab diesem Jahr auf die Ducati Panigale V2 mit 955 ccm trifft. Um die verschiedenen Konzepte aneinander anzugleichen, wird es eine einheitliche Ride-by-Wire-Steuerung geben. Damit soll die Leistung der Ducati an die der Yamaha angepasst werden.

"Wenn die neuen Balance-Regeln nicht funktionieren, dann wird die Dorna neben uns der größte Verlierer sein", schimpft Andrea Dosoli im Exklusiv-Interview mit 'Motorsport.com'.

"Die Entscheidung wurde nicht auf Grund der sportlichen Situation getroffen", ist der Yamaha-Verantwortliche überzeugt. "Die Rennen sind sehr gut. Es ist eine wirtschaftliche Entscheidung. Mit dieser Entscheidung sind wir nicht zufrieden."

Yamaha: Warum etwas reparieren, das nicht kaputt ist?

Laut Dosoli hätte man an der Supersport-WM nichts ändern müssen. "Wir sind besorgt, weil etwas geändert wird, das eigentlich sehr gut funktionierte. Vor einigen Jahren sah die Situation nicht gut aus. Das Feld war nicht voll. Doch in den vergangenen drei Jahren stieg die Anzahl der Fahrer. Das Interesse an der Serie nahm zu. Drei Hersteller kämpfen um die Podestplätze. Das zeigt, dass es gut funktioniert", kommentiert der Italiener.

"Zudem können auch private Teams um Siege kämpfen", bemerkt der Yamaha-Verantwortliche. Die Möglichkeiten für Gaststarter sind durch das neue Format begrenzt, denn in den nationalen Serien wird größtenteils weiter nach den alten Regeln gefahren.

Andrea Dosoli

Andrea Dosoli versteht nicht, warum das Format der Supersport-WM angepasst wird

Foto: Motorsport Images

"Es gab die Möglichkeit, Wildcards zu absolvieren. Wenn es viele Wildcards gibt, dann zeigt das, dass es ein Interesse an der Klasse gibt. In Misano hatten wir sieben Gaststarter. Das sind Zeichen, dass die Klasse gut funktionierte."

"Wir sehen, dass die Klasse nicht nur auf internationalem Level sondern auch in den nationalen Serien gut funktioniert. Wir haben seit 2017 Geld investiert, indem wir bestimmte Teams unterstützt haben. Wir stellen konkurrenzfähige Pakete bereit", erklärt Dosoli. "Jungen Fahrern wurde stets der Aufstieg in die nächsthöhere Klasse ermöglicht."

Stürzt Yamahas Nachwuchsprogramm in sich ein?

Vor einem Jahr holte Yamaha Supersport-Weltmeister Andrea Locatelli in die Superbike-WM. Der Italiener wurde WM-Vierter und mit Abstand bester Rookie. "Locatellis Erfolge zeigen, dass das System funktioniert", bemerkt Dosoli.

"Wir sorgen uns also, weil etwas verändert wird, das eigentlich gut funktioniert hat. Zudem wird unsere interne Struktur beeinflusst. Das ist etwas, was wir nicht akzeptieren können, weil wir viel Geld investiert haben. Die Gründe für unser Engagement waren die Promo für unsere Produkte, aber auch die Aufstiegsmöglichkeiten für junge Fahrer", schildert Dosoli.

Andrea Locatelli

Andrea Locatelli empfahl sich in der Supersport-WM für das WSBK-Werksteam

Foto: Evan Bros Yamaha

"Wir sorgen uns, dass wir durch diese neuen Regeln nicht richtig filtern können, welche Fahrer in Frage kommen", ärgert sich der Yamaha-Manager, der sich vor einer chaotischen Saison fürchtet. "Die Teams sind besorgt. Sie wissen nicht, ob sie weiterhin konkurrenzfähig sein können. Wir hoffen, dass die R6 weiterhin die Benchmark ist."

Mit dem neuen Format in der Supersport-WM gibt es keine Notwendigkeit mehr, Maschinen mit 600 ccm zu bauen. Ist denkbar, dass auch Yamaha eine Supersport-Maschine mit mehr Hubraum entwickelt? "Wir stehen nach wie vor hinter der R6, die ein sehr gut zu fahrendes Motorrad ist auf der Rennstrecke", kommentiert Dosoli und stellt sich damit hinter das Konzept der 600er.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

Vorheriger Artikel Fix: Triumph kehrt in der Saison 2022 in die Supersport-WM zurück
Nächster Artikel WSBK 2022: Vier deutsche Fahrer in der Superbike-WM und Supersport-WM

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland