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Contra 24h: VLN bleibt bei Einheitsreifen für GT4-Klasse

Die VLN hat eine Ausschreibung für Einheitsreifen für die Jahre 2019 und 2020 gestartet - Teamvereinigung ILN dagegen - Neuer Brennpunkt am Nürburgring?

#828 Team Securtal Sorg Rennsport BMW M4 GT4: Heiko Eichenberg, Yannick Mettler

#828 Team Securtal Sorg Rennsport BMW M4 GT4: Heiko Eichenberg, Yannick Mettler

Jan Brucke/VLN

Kurz nachdem der ADAC Nordrhein jüngst angekündigt hat, die Einheitsreifen in der SP10-Klasse beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring künftig wieder abzuschaffen, hat die VLN verkündet, nicht denselben Weg zu gehen. Eine Ausschreibung für Einheitsreifen für die Jahre 2019 und 2020 ist am Mittwochabend veröffentlicht worden. Die Teamvereinigung Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring (ILN) hingegen lehnt Einheitsreifen in der GT4 strikt ab.

Die VLN Vermarktungsgesellschaft VLN VV GmbH formuliert klare Erwartungen an den künftigen Einheitsreifenhersteller (derzeit Hankook). "Vorausgesetzt wird ein hohes Maß an Nordschleifenerfahrung und gesucht wird ein Reifen, der den unterschiedlichen Rennfahrzeugen ebenso gerecht wird wie den komplexen Anforderungen der Grünen Hölle inklusive der teils extremen Wetterbedingungen. Großen Wert legt die VLN darüber hinaus auf eine kompetente und professionelle Betreuung der Teams durch den neuen Reifenpartner vor Ort", heißt es im Kommunique der VLN.

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Bei der Teamvereinigung ILN, die sich vergangene Woche offiziell als Verein hat eintragen lassen, regt sich Widerstand gegen den Verbleib bei Einheitsreifen. "Wir lehnen sämtliche Form von Einheitsreifen außerhalb der Cup-Klassen ab", sagt ILN-Leiter Martin Rosorius gegenüber 'Motorsport.com'. Die VLN verweist auf den Breitensport-Charakter; man betrachtet die GT4-Kategorie nach wie vor als Amateurklasse, in der ein Reifenwettbewerb nichts zu suchen hat. Die Hersteller hingegen sehen die GT4-Kategorie (neben einem guten Absatzmarkt) auch als Rückversicherung am Ring an, falls die GT3-Klasse dort eines Tages verboten werden sollte.

ILN-Argumente: Entwicklungshemmnis und Sicherheit

Und dann wären da noch die Kunden. Rosorius sieht in den Einheitsreifen eine Gefahr für die Entwicklung der GT4-Klasse: "Die SP10 ist eine sehr attraktive Klasse. Aber sie ist nicht so erfolgreich wie sie sein könnte, was für uns an den Einheitsreifen liegt." Die Argumentation der ILN: Ein und derselbe Reifen kann unmöglich auf der Vielzahl von GT4-Fahrzeugen funktionieren. "Wir haben Fahrzeuge vom KTM X-Bow bis zum Mercedes-AMG. Das eine Auto funktioniert auf diesem Reifen, das andere nicht."

#41 Phoenix Racing Audi R8 LMS GT4: Milan Dontje, Nicolaj Möller Madsen, Xiaole He

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Foto: Mario Bartkowiak

So funktionieren die Mercedes-AMG GT4 auf dem momentanen Hankook-Reifen sehr gut, der Porsche Cayman GT4 hingegen gar nicht. "Sowas treibt uns die Kunden weg", klagt Rosorius, der für das Team Black Falcon tätig ist. Dieses verfügt über mehrere Porsche-Fahrzeuge im Fuhrpark. Außerdem sei es Standpunkt der ILN, dass Einheitsreifen für so grundverschiedene Fahrzeuge auf der schwierigsten Rennstrecke der Welt ein Sicherheitsrisiko darstellen.

Dietmar Busch, Geschäftsführer der VLN VV GmbH, sieht es hingegen anders: "Die Aspekte Sicherheit und gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Teams haben oberste Priorität. Die Balance of Performance (BoP) in der GT4-Klasse wird mit Einheitsreifen deutlich gerechter und sorgt dafür, dass das Können der Fahrer sowie die taktische Leistung des Teams noch mehr in den Vordergrund rücken."

ILN will das Gespräch suchen

Busch sieht Einheitsreifen als "wichtigen Bestandteil des GT4-Breitensport-Konzepts innerhalb unserer Serie." Rosorius wiederspricht: Den Teams käme man eher entgegen, indem man ihnen Reifenpartnerschaften ermöglicht, statt auf Einheitsreifen zu zwingen. Das ist natürlich eher für den VLN-Mittelbau (Black Falcon, Sorg Rennsport, Adrenalin Motorsport, Mathol Racing) interessant als für kleine Teams. Allerdings stellt jener Mittelbau auch die meisten GT4-Fahrzeuge in der VLN (konkret stellten ILN-Mitglieder acht von zwölf SP10-Autos bei VLN5).

Die SP10 ist eine sehr attraktive Klasse. Aber sie ist nicht so erfolgreich wie sie sein könnte, was für uns an den Einheitsreifen liegt.

Nebenbei sind Einheitsreifen für die VLN natürlich auch eine gute Einnahmequelle. Angesichts verschärfter Wettbewerbsbedingungen seit dem Nürburgring-Verkauf sind neue Quellen stets willkommen. Schließlich ist nicht davon auszugehen, dass die Streckenmiete für die Nordschleife noch einmal sinken wird.

Wie wird es nun weitergehen? Die VLN hat mit der Ausschreibung erst einmal Fakten geschaffen. "Wir sind überrascht, wie schnell das jetzt ging", staunt Rosorius. Schließlich hätten sich ILN und VLN erst vergangene Woche über das Thema unterhalten. "Wir werden das Gespräch mit der VLN VV suchen", versichert er. Gesprochen ist das letzte Wort noch nicht, denn die Ausschreibung bedeutet noch nicht die endgültige Einführung von Einheitsreifen. Sehr wohl aber natürlich einen großen Schritt. Und dass es nun unterschiedliche Regelungen zwischen VLN und 24h-Rennen gibt, schafft eine zusätzliche Komplexität.

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