Ende einer Ära: Kissling zieht sich aus dem Motorsport zurück
Das langjährige Opel-Team Kissling stellt die Motorsportaktivitäten ein: Keine Gefahr für den Opel Manta - Lubner übernimmt den Support für den Astra TCR
Einer der großen Namen des deutschen Motorsports wird verschwinden: Kissling Motorsport. Nach 41 Jahren, 20 gewonnenen Meisterschaften und über 600 Einzelerfolgen mit Opel-Fahrzeugen stellt das Team aus Bad Münstereifel seine Rennsportaktivitäten ein. Die technische und logistische Unterstützung für die von Kissling entwickelten Opel Astra TCR übernimmt Lubner Motorsport. Nicht betroffen von dem Rückzug sind die Einsätze des Kult-Autos Opel Manta auf der Nürburgring-Nordschleife.
Als Gründe für den Rückzug nennt Geschäftsführer Stefan Kissling gegenüber 'VLN.de' zum einen die fehlende Unterstützung durch Opel. "In den vergangenen Jahren war es schon sehr schwierig mit dem Konzern. Das sind auch für Opel keine einfachen Zeiten, wie man vernehmen kann", sagt er. So blieb trotz sportlicher Erfolge des von Kissling in Eigenregie entwickelten Astra TCR, 2018 gewann Harald Proczyk mit einem Astra TCR den Titel in der TCR Germany, Unterstützung durch die mittlerweile zum französischen PSA-Konzern gehörige Marke aus.
"Kissling und Opel gehörten einfach zusammen wie ein altes Ehepaar. Wenn es am Ende - aus welchen Gründen auch immer - nicht mehr funktioniert, dann muss man es beenden", sagt Kissling. Doch auch familiäre Gründe, vor allem eine Erkrankung von Firmengründer Helmut Kissling, spielten bei der Entscheidung zum Rückzug eine Rolle.
"Meinem Vater ging es lange nicht gut. Er hat Kissling Motorsport vor 41 Jahren zusammen mit meiner Mutter gegründet. Meine Mutter ist leider vor zwei Jahren verstorben. Ich bin jetzt seit 30 Jahren mit im Betrieb, seit zwölf Jahren Geschäftsführer. Schon als Kind gab es für mich nur Motorsport und Opel. Ich sehe uns - meinen Vater und mich - als eine Gemeinschaft. Deshalb haben wir zusammen beschlossen, diese Ära zu beenden", erklärt Stefan Kissling.
Für die Kunden des Opel Astra TCR ist die Versorgung mit Ersatzteilen und technische Unterstützung aber weiterhin sichergestellt. Lubner Motorsport aus dem thüringischen Georgenthal wird diese Rolle ab sofort übernehmen. "Einem reibungslosen Start in die Saison 2019 steht nun nichts mehr im Wege. Alle Teile sind ab sofort in Georgenthal verfügbar und werden von dort aus in die ganze Welt verschickt", teilt das Team mit. "Wir danken Stefan und Helmut Kissling für die jahrzehntelange gute Zusammenarbeit und sind stolz das Projekt Astra TCR weiter führen zu können."
Aufatmen dürfen auch die zahlreichen Fans des Opel Manta, der in der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring und beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring zu den großen Publikumslieblingen zählt. Das Kult-Auto, das bisher unter der Bewerbung von Kissling Motorsport gemeldet worden war, wird auch 2019 auf der Nordschleife zu sehen sein und von einer Mannschaft rund um Fahrzeugbesitzer Olaf Beckmann betreut.
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