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Estres Erbe: Oskar Sandberg überholt mit 240 im Kesselchen im Gras

Beim dritten Lauf zur VLN/NLS 2021 vollzieht Oskar Sandberg ein Nordschleifen-Kabinettsstück - Im Porsche 718 Cayman GT4 CS durchs Gras zum Klassensieg

Nur zwei Wochen nach Kevin Estres Husarenstück an der Antoniusbuche ereignete sich beim 62. ADAC-ACAS-Cup, dem dritten Lauf zur Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS, ehemals VLN) 2021 ein ähnliches Kunststück in der Cayman-GT4-Trophy, kurz: Cup3.

Oskar Sandberg zog im Mühlner-Porsche #969 (Jung/Sandberg) in der letzten Runde an Daniel Blickle im W&S-Porsche #960 (Blickle/Scheerbarth/Kronberg) vorbei und holte sich noch den Klassensieg. Bemerkenswert ist, wie er das Manöver vollzog: Mit 240 km/h mit zwei Reifen im Gras im Kesselchen, was ihm die Innenbahn für die "Mutkurve" einbrachte.

"Das war auf der letzten Rille", grinst der Norweger, der mittlerweile als Nürburgring-Instruktor in Adenau lebt, im Gespräch mit 'Motorsport.com Deutschland'. "Ich musste einfach die Arschbacken zusammenkneifen. Da darf man nicht viel nachdenken, sondern muss direkt drauf gehen."

"Mein Plan war eigentlich gar nicht, direkt zu überholen, sondern eher ranzukommen, um es etwas später zu versuchen", so der 29-Jährige. Die Möglichkeit Döttinger Höhe ging allerdings nicht, weil dort eine Code-60-Zone eingerichtet war. Deshalb musste Sandberg das Unmögliche versuchen: Ein Überholmanöver auf der Nürburgring-Nordschleife.

"Das war echt nicht ohne"

Tatsächlich ergab sich die Gelegenheit nach der letzten der vielen Linkskurven im Bergaufstück. Das Manöver zog sich bis zu Mutkurve. "Er hat einen kleinen Fehler im Bergwerk gemacht, deshalb habe ich einen Überschuss aufgebaut", erklärt Sandberg.

"Ich musste sehen, wo er hinfährt und dann meine Entscheidung treffen. Ich habe mir gesagt 'Ich gehe links, hoffentlich geht er nicht auch links.' Er hat dann noch versucht, nach links zu ziehen, aber dann war ich schon daneben."

Das zwang den Mühlner-Porsche mit zwei Rädern ins Gras. Sandberg musste leicht vom Gas gehen, sodass die beiden Caymans im Kampf um den Klassensieg Seite an Seite durch die Vollgas-Rechts-Links vor der Mutkurve fuhren - Sandberg links, Blickle rechts.

"Das war echt nicht ohne. Ich musste hoffen, dass er genug Platz lässt und sportlich seinen Platz hält. Da muss man hoffen, dass es gutgeht. Die W&S-Jungs sind faire Sportsleute. Weil ich auf der richtigen Seite war, konnte ich den Kampf für mich entscheiden." Nach einem kleinen Quersteher in der Mutkurve war das Manöver vollzogen.

Daniel Blickle, Max Kronberg, Tim Scheerbarth

W&S Motorsport hatte den Saisonauftakt vor Mühlner gewonnen

Foto: Manthey-Racing

Taktisch geprägtes Rennen

Es war der Höhepunkt eines spannenden Rennens, das lange Zeit im indirekten Kampf ausgetragen wurde. Die seit 2020 gültigen Mindestaufenthaltszeiten an der Box machen interessante strategische Spielchen möglich. Jedes Cup3-Fahrzeug muss während des Rennens acht Minuten in der Boxengasse verbringen - egal wann. So reagierte die VLN Anfang 2020 auf Gerüchte um unterschiedliche Leistungen der Zapfsäulen am Nürburgring.

"Ich bin schon nach zwei Runden an die Box gegangen und Tim Scheerbarth ist weitergefahren", sagt Sandberg. "Wir haben eine Gelbphase auf der Strecke genutzt, um unseren ersten Stopp zu machen und einen kleinen Splash einzulegen. Deshalb waren wir off sequence. Wir waren uns nie sicher, wo wir wirklich standen. Erst in den letzten zwei Runden war es wirklich klar."

"Es geht in unserer Klasse vor allem darum, die Reifen am Leben zu erhalten. Da muss man bei uns ein bisschen mehr mit Köpfchen fahren als in anderen Klassen, weil sie einen starken Performance-Drop haben, wenn sie richtig runter sind."

"Es hilft ja nichts ranzufahren und zu überholen, wenn man nicht danach noch als Erster über die Ziellinie fährt. Es bringt nichts, wenn man beim Ranfahren und Überholen seine Reifen verheizt und dann einbricht." Es gelang Oskar Sandberg ohne Probleme: Bis ins Ziel fuhr er einen Vorsprung von 7,359 Sekunden heraus.

Mit Bildmaterial von Manthey-Racing.

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