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Kolumne zum VLN-Auftakt 2020: Bitte bleibt zu Hause!

Auch wenn für Fans die Versuchung groß sein mag, bitte helft dem Motorsport und geht nicht zum Auftakt der Nürburgring-Langstrecken-Serie 2020!

Liebe Freunde der "Grünen Hölle",

dies ist mit Abstand der ungewöhnlichste Aufruf, den ich im Laufe meiner journalistischen Laufbahn jemals getätigt habe. Dennoch, so seltsam es klingen mag: Bitte tut dem Motorsport den großen Gefallen und kommt am Samstag nicht an die Nürburgring-Nordschleife! Und geht auch nicht in den angrenzenden Wäldern spazieren. Helft dem Motorsport durch Fernbleiben!

Es hat die VLN, den Veranstalter der Nürburgring-Langstrecken-Serie, enorm viel Arbeit und noch mehr Geld gekostet, diesen Saisonauftakt zu ermöglichen. Entgegen aller Unkenrufe im März, als es aus mehreren Richtungen hieß, man solle einfach die ganze Saison absagen.

Diesen Erfolg, als erste internationale Rennserie auf deutschem Boden wieder Rennen fahren zu können, haben sich alle Beteiligten am Hygienekonzept mit viel Schweiß erarbeitet. Dennoch: Sollten sich an der Nordschleife Menschen ansammeln, wird die Politik den Hahn am Ring ganz schnell wieder zudrehen können! Dann wäre alles umsonst gewesen.

Egal, wie man zu den politischen Maßnahmen steht, selbst wenn ihr sie für sinnlos halten solltet: Bitte spielt dieses Spiel im Motorsport mit. Es ist immer noch besser, das Rennen im Stream zu verfolgen als gar kein Rennen zu haben!

Wir machen momentan vielleicht die außergewöhnlichste Situation unseres Lebens durch. Verzicht war eigentlich etwas, das diese Gesellschaft schon verlernt hat. Insofern ist es nur verständlich, dass die Disziplin nach anfänglicher Befolgung der Maßnahmen wieder nachgelassen hat. Doch die Nordschleife ist der falsche Ort für zivilen Ungehorsam.

Bitte versteht, dass wir Motorsportfans in dieser Situation jetzt räumlich distanziert zusammenstehen müssen. Wenn unser Sport nicht dauerhaften Schaden nehmen soll, müssen wir die bittere Pille schlucken. Und wir werden es nicht für immer tun müssen.

BMW M240i Racing, Adrenalin Motorsport

Ein ganzer Industriezweig hängt davon ab, dass gefahren wird

Foto: Jochen Merkle

Im schlimmsten Fall ist die VLN ruiniert

Um einmal klar zu machen, was für Auswirkungen ein zweiter Nürburgring-Lockdown haben kann: Für mehrere Teams - auch Traditionsteams - geht es durch die COVID-19-Pandemie ums blanke Überleben. Sie sind darauf angewiesen, dass ihre Autos fahren. Ein neuerliches Verbot würde sie unweigerlich in die Pleite treiben. Unseren Informationen zufolge könnte ein Drittel des Starterfeldes betroffen sein.

Das wiederum würde für 2021 katastrophale Auswirkungen haben. Ein Drittel weniger Fahrzeuge würde bedeuten, dass die Nenngelder in ungeahnte Höhen gehoben werden müssten. Die wären wiederum nicht alle bereit zu zahlen. Und schon dreht sich der Negativkreisel immer schneller. Kurzum: Unsere geliebte Rennserie wäre am Ende.

Das gilt es in jedem Fall zu verhindern. Das Überleben der Teams, der Serie und letztlich der kompletten Eifelregion hängt von unserer Disziplin als Motorsportfans ab.

Pensionen, Restaurants und Caterer sind ohne eigene Schuld an den Rand des Zusammenbruchs gebracht worden, mussten sich teilweise auf Jahre verschulden und sind nun auf einen geordneten Rennbetrieb angewiesen. Bitte denkt an diese Menschen!

Ich bin äußerst zuversichtlich: Ihr habt eure Disziplin vergangenes Jahr nach dem 24-Stunden-Rennen bewiesen. Die außerordentliche Disziplin und Sauberkeit haben überregional Schlagzeilen gemacht.

Jetzt müssen wir abermals zeigen, dass Motorsportfans zu den ordentlichsten und diszipliniertesten Sportfans auf dem Planeten zählen. Auch wenn es wehtut. Dennoch bin ich mir sicher, dass es machbar ist, diese Pille zu schlucken. Es gibt mit dem Stream zumindest eine Ersatzdroge und natürlich werden wir auf unserer Webseite umfassend berichten.

Und früher oder später wird der Nürburgring wieder seine Pforten öffnen. Es liegt im Interesse von uns allen, dass wir, wenn wir wieder an die Strecke dürfen, auch ein volles Starterfeld zu Gesicht bekommen. Und nochmal: Ich bin äußerst zuversichtlich, dass ihr euch alle dran halten werdet.

Euer

Heiko Stritzke

P.S.: Wer zu den ganz Cleveren gehört, vielleicht schon immer gegen Motorsport war und jetzt glaubt, mit einer Menschenansammlung unter falscher Flagge an der Nordschleife dem Sport endlich den Garaus machen zu können: Ihr würdet eine komplette Region in den Ruin treiben und damit letztlich damit nur euch selbst schaden. Bitte tut der Gesellschaft diesen Gefallen und bleibt dem Ring ebenfalls fern.

Mit Bildmaterial von Jochen Merkle.

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