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NLS 2023: Veröffentlichung strittiger Rennszenen nun unter Strafe

Die Nürburgring-Langstrecken-Serie untersagt Teams die unerlaubte Veröffentlichung von Unfällen und kritischer Szenen - Nenngelder steigen weiter an

NLS 2023: Veröffentlichung strittiger Rennszenen nun unter Strafe

NLS 2023: Veröffentlichung strittiger Rennszenen nun unter Strafe

Das vorläufige Reglement der Nürburgring-Langstrecken-Serie ist veröffentlicht und beinhaltet einige Neuerungen gegenüber der Saison 2022. Unter anderem steht die unerlaubte Veröffentlichung von kontroversen Rennszenen nun unter Strafe.

Dies ist in anderen Serien schon seit längerer Zeit Gang und Gäbe. Ein bekanntest Beispiel ist Sophia Flörsch, die für die Veröffentlichung von Bewegtbildmaterial aus der ADAC Formel 4 im Jahr 2017 eine Strafe in Höhe von 5.000 Euro plus Meisterschaftsausschluss auf Bewährung erhielt.

Stein des Anstoßes war der Unfall zwischen dem Phoenix-Audi und dem Toyota GT86 des AMC St. Vith im Bereich Bergwerk/Kesselchen beim 12-Stunden-Rennen. Das dahinter befindliche Schnitzelalm-Team, das die Rechte an den Aufnahmen erworben hatte, veröffentlichte diese unter dem Titel "Ist das Racing oder Autoscooter?" auf Youtube.

Das Video wurde dort von mehreren Fahrern und Ex-Fahrern der NLS emotional kommentiert. Die Situation trug letztlich mit zum großen Umbruch in der Führungsriege bei.

In Punkt 9 des Organisatorischen Reglements heißt es neu: "Das Veröffentlichen von strittigen Rennszenen und Unfallaufnahmen ohne ausdrückliche, einzelfallbezogene Genehmigung, wird mit einer Geldstrafe von bis zu 2.500,00 EUR und dem Entzug der Drehlizenz geahndet."

Der neue NLS-Chef Mike Jäger erklärt in den sozialen Medien: "Es geht einzig und alleine darum, keine strittigen Szenen einseitig zu bewerten und damit unter den Teams, Fahrern und der VLN Stimmung zu machen, so wie es in 2022 passiert ist."

"Es soll zuerst neutral aus verschiedenen Blickwickeln auf die Situation geschaut und dann gemeinsam mit einem Raceconsultant über die Situation entschieden werden. Ziel ist es dabei, eine objektive Bewertung der Situation zu erreichen und nicht die Geilheit auf 'likes' in den Vordergrund zu stellen."

Zwei Streicher, mehr Nenngeld

Auf sportlicher Seite gibt es nun wieder zwei Streichresultate, da wieder neun statt acht Rennen gefahren werden. Möglich macht dies die Aufteilung des 12-Stunden-Rennens in zwei separat gewertete 6-Stunden-Rennen. Sollten nur acht Rennen gefahren werden, gilt lediglich ein Streicher.

Beim Nenngeld gibt es einen Kompromiss: Die Teamvereinigung ILN hatte sich angesichts des Teilnehmerschwunds gegen Erhöhungen des Nenngeldes gewehrt, die allgemeine Inflation machte die Anhebung aber unausweichlich.

Schon während der Saison 2022 wurden die Nenngelder aufgrund der außergewöhnlichen Inflation für die zweite Saisonhälfte erhöht. Nun steigen sie nochmal um durchschnittlich zweieinhalb Prozent, wie die NLS verkündet.

Gegenüber dem Saisonstart 2022 werden die Nenngelder pro Veranstaltung wie folgt angehoben - gerundet auf 0,5 Prozent:

4h-Rennen:

10 Prozent für H2, SP2, SP3, SP4, V3, V4, VT1, VT2 (beide Subklassen)

9,5 Prozent für V Hybrid, V Elektro

8,5 Prozent für AT (-G), Cup3 (Permit A), SP3T, SP6, SP8T, SP10, TCR

8 Prozent für BMW M240i/M2 CS, Cup2, Cup3 (Permit B), H4, SP2T, SP4T, SP5, SP7, SP8, V5, V6, VT3

7,5 Prozent für SP9 (alle Subklassen), SPX, SP-Pro

6h-Rennen:

12 Prozent für H2, SP2, SP3, SP4, V3, V4, VT1, VT2 (beide Subklassen)

10,5 Prozent für V Hybrid, V Elektro

9,5 Prozent für AT (-G), BMW M240i/M2 CS, Cup3 (Permit A und B), SP2T, SP3T, SP4T, SP5, SP6, SP8T, SP10, TCR, V5, V6, VT3

9 Prozent für Cup2, H4, SP7, SP8

8 Prozent für SP9 (alle Subklassen) , SPX, SP-Pro

Allerdings macht die VLN in diesem Jahr von Anfang an klar, dass es auch kurzfristig noch zu Erhöhungen kommen kann: "Wegen der in diesem Jahr sehr dynamischen Preisentwicklung der Energiekosten, Ver- und Entsorgungskosten behalten sich VLN und/oder die Veranstalter der jeweiligen NLS-Rennveranstaltungen vor, die Preissteigerungen zumindest teilweise an die Teilnehmer weiterzuberechnen."

Nur rudimentär ist die Bereinigung der Klassenlandschaft in Angriff genommen worden. Die Klasse CupX ist gestrichen. Trotzdem sind noch immer nicht weniger als 35 unterschiedliche Klassen ausgeschrieben, davon eine (Cup3) noch einmal unterteilt in Permit A und B, also unterschiedliche Motorleistung.

Neu ausgeschrieben ist in der BMW-M2-CS-Klasse eine Trophy-Wertung für über 45-Jährige, die aber auf die Klassenstruktur keine Auswirkung hat.

Gleich an die Box ab sofort eine Option

Eine interessante strategische Option ergibt sich aus Absatz 18.4 Sportliches Reglement: Für Fahrzeuge, die am Ende der Einführungsrunde / Formationsrunde in die Boxengasse einfahren, wird der Boxenstopp/Tankstopp als Boxenzeit gewertet."

Das bedeutet, dass in allen Klassen bis auf SP9, SP10, SP-Pro, SPX und neu Cup2 und Cup3, die Möglichkeit besteht, sich gleich zu Beginn des Rennens aus dem Verkehr zu begeben. Für sämtliche oben nicht aufgeführte Klassen gilt eine Gesamtboxenzeit während des Rennens.

Die Option, gleich abzubiegen, ist vor allem für Fahrzeuge interessant, die in Kurven schnell, aber auf der Geraden langsam sind und in der Startphase dadurch Zeit verlieren können. Allerdings müssen sie aus der Box wieder raus sein, bevor die Ampel für die nächste Startgruppe auf Rot springt. Denn aus der Boxengasse nachstartenden Fahrzeugen wird die Wartezeit an der Boxenampel nicht als Wartezeit gutgeschrieben.

Ein Boxenstopp gleich beim Start ist in einzelnen Klassen nun eine strategische Option

Ein Boxenstopp gleich beim Start ist in einzelnen Klassen nun eine strategische Option

Foto: Jochen Merkle

Die Gesamtboxenzeiten sind für alle Klassen (Ausnahme jene vorhin aufgeführten Topklassen) nun einheitlich auf acht Minuten bei einem 4-Stunden- und zwölf Minuten bei einem 6-Stunden-Rennen festgelegt. Das bedeutet für SP2, SP2T, SP3, SP4, V3, V4, V5, VT1 und beide VT2-Klassen eine Minute länger, für SP4T, SP8, SP8T, V6 und VT3 eine Minute kürzer stehen.

Härtere Strafen gegen Rowdys möglich

Der von den Teilnehmern kritisierten, immer härteren Gangart vor allem in, aber nicht nur den Topklassen, hat sich die VLN ebenfalls angenommen. Es heißt nun in Punkt 20, in dem bereits das respekt- und rücksichtsvolle Miteinander thematisiert wird, nun zusätzlich:

"Jeder Teilnehmer soll die gleichen Chancen haben, sein Rennen fair auf der Strecke auszufahren. Vergehen gegen die hier aufgeführten Verhaltensregeln und Fahrvorschriften werden konsequent von der Rennleitung bestraft."

Es ist also von einer härteren Bestrafungslinie seitens der Rennleitung auszugehen. Im Zuge der schon angesprochenen Ereignisse beim 12-Stunden-Rennen 2022 war die Rennleitung als zu lasch kritisiert worden.

Davon abgesehen sind die Änderungen am Technischen Reglement, die bereits Anfang des Jahres verkündet worden waren, nun auch in den Entwurf mit aufgenommen worden. Das Reglement muss in allen drei Teilen (Sportlich, Technisch, Organisatorisch) noch vom Deutschen Motor Sport Bund (DMSB) genehmigt werden.

Die Änderungen wurden bei einem Meeting zwischen VLN und ILN am 18. Januar besprochen. Beide Seiten lobten dabei die konstruktive Atmosphäre. "Wir haben schnell gemerkt, dass die neuen leitenden Personen in der VLN motiviert sind, sich den Anregungen der ILN anzunehmen und Lösungen zu entwickeln", sagt der ILN-Vorsitzende Martin Rosorius.

Mike Jäger, Geschäftsführer der VLN Sport GmbH & Co. KG., fügt hinzu: "Die gemeinsamen Interessen überwiegen beiderseits. Es wurde deutlich, dass bei den Teams neben allem unternehmerischem Augenmerk enorm viel Herzblut für die NLS vorhanden ist. Aus diesem Grund sind konstruktive Gespräche wichtig und wir müssen alle gemeinsam an einem Strang ziehen."

Mit Bildmaterial von Jan Brucke/VLN.

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