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Sieg im 2. Anlauf! David Schumacher "im Glück, aber auch schnell"

David Schumacher, Salman Owega und Hubert Haupt bescheren Mercedes-AMG den ersten NLS-Sieg seit 2020 - Und das im erst zweiten NLS-Rennen für die Youngster

Sieg im 2. Anlauf! David Schumacher "im Glück, aber auch schnell"

Salman Owega, Hubert Haupt und David Schumacher bejubeln ihren Sieg beim 6-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring

Foto: VLN Presse

War es wie die Jungfrau zum Kind oder kann man von einem herausgefahrenen Sieg sprechen? Über den Sieg von David Schumacher, Salman Owega und Hubert Haupt beim auf vier Stunden verkürzten 6-Stunden-Ruhr-Pokal-Rennen der Nürburgring- Langstrecken-Serie gehen die Meinungen auseinander. Fakt ist aber: Die Konkurrenz hat Fehler, HRT alles richtig gemacht.

Motorsport-Total.com sprach exklusiv mit allen drei siegreichen Fahrern. Schumacher drückt sich diplomatisch aus: "Natürlich hatten wir am Anfang Glück, dass wir nicht in das ganze Chaos verwickelt waren und Zeit hatten zu reagieren. Das hat uns natürlich geholfen. Aber wir waren auch schnell unterwegs und haben mit zweieinhalb Minuten Vorsprung gewonnen."

Teambesitzer und Fahrer Hubert Haupt positioniert sich klarer: "Wir haben ein 6-Stunden-Rennen gewonnen und sind durchgefahren. Die Konkurrenz war stark, aber sie haben am Anfang etwas falsch gemacht. Deshalb haben wir verdient gewonnen." Es war der erste Sieg in der NLS seit dem ADAC Barbarossapreis am 12. Juli 2020. Zwischenzeitlich gab es noch einen Sieg bei den 24h-Qualifiers 2023.

 

Nachdem sieben GT3-Fahrzeuge bei einem Massenunfall im Regen und zwei weitere bei einer Kollision in der ersten Runde ausgeschieden waren, hatte das Trio im Mercedes-AMG GT3 #9 nur noch drei weitere SP9-Fahrzeuge als Gegner, die allesamt mit Amateuren besetzt waren. Hinter dem siegreichen AMG kamen zwei Porsche 911 GT3 Cup ins Ziel.

"Wir haben mit großem Vorsprung gewonnen. Natürlich auf einen Cup-Porsche, aber die sind auch nicht so langsam und waren mit sehr guten Fahrern besetzt", sagt Schumacher. "Wir sind sehr gute Rundenzeiten gefahren und ich konnte viel Fahrpraxis sammeln. Das war super für mich."

Schumacher noch Nordschleifen-Novize

Denn bei allem Jubel darf man nicht vergessen: Schumacher fuhr erst sein zweites Rennen in einem GT3-Boliden auf der Nürburgring-Nordschleife. Ein Gesamtsieg war zu diesem Zeitpunkt des Engagements gar nicht vorgesehen. Deshalb wären überzogene Erwartungen für die weiteren Rennen auch unangebracht.

"Es ist noch viel [Luft nach oben]", sagt der 22-Jährige über seinen aktuellen Status quo auf der Nordschleife. "Die Pace an sich ist nicht das Problem; es gibt die eine oder andere Ecke, in der mir noch das Vertrauen fehlt, aber das kommt mit der Zeit." Damit meint er vor allem schnelle Kurven wie die Streckenabschnitte Flugplatz, Schwedenkreuz und die "Mutkurve" im Kesselchen.

"Der größte Punkt, mit dem ich mich noch schwer tue, ist aber der Verkehr. Das ist etwas ganz Neues und daran muss ich mich erst gewöhnen." Schumacher startete in seiner Karriere zunächst in Formelserien, später in den GT3-Rennserien DTM, GT-World-Challenge (GTWC) Europe und ADAC GT Masters. Multi-Class-Racing ist für ihn also etwas völlig Neues. Das gilt auch für Owega.

"Es ist wirklich krass, wie groß die [Tempo-] Unterschiede sind", ist Schumacher erstaunt. "Dort sicher und trotzdem schnell durchzukommen, ist eine Kunst für sich selbst. Das wird noch ein paar Rennen dauern, bis ich das draufhaben werde."

Wie lange wird es dauern, bis er fahrerisch an der Spitze angekommen ist? "Das ist schwer zu sagen. Das kommt mit der Zeit und hängt auch davon ab, wie viel Fahrzeit wir noch bekommen. Aber ich denke, um mit großen Namen wie [AMG-Werksfahrer] Maro Engel oder [dem dreimaligen 24h-Sieger] Frank Stippler mithalten zu können, wird es eine Weile dauern."

Haupt bescheinigt sowohl Schumacher als auch Owega ein "Top-Rennen". Über Schumacher sagt er: "Er fährt sehr konstant, das macht er richtig gut. Natürlich hängt jetzt noch viel vom Verkehrsmanagement ab, das gilt auch für Salman. Aber sie sind ein Top-Rennen gefahren, wir haben keinen einzigen Kratzer am Auto."

Owega fährt schnellste Runde im letzten Umlauf

Salman Owega sorgte am Ende des Rennens für Furore. Zunächst einmal ist er der zweitjüngste Gesamtsieger in der Geschichte der NLS. Hätten Sie gewusst, wer der Rekordhalter ist? Es ist Jörg van Ommen, der bei seinem ersten Sieg beim Sieglarer 333-Meilen-Rennen am 2. Mai 1981 zusammen mit Franz-Josef Bröhling und Axel Felder auf Ford Escort nur wenige Tage jünger war als Owega jetzt.

Vor allem aber begeisterte er mit der schnellsten Runde in der allerletzten Runde - eine Runde, die er angesichts seines Vorsprungs eigentlich gar nicht mehr hätte fahren müssen. Doch statt langsam zu fahren und den Ablauf der Zeit abzuwarten, fuhr er 42 Sekunden vor Ablauf der Zeit nochmal über die Ziellinie für eine 29. Runde, in der er dann in 8:01.857 Minuten die schnellste Runde des Rennes fuhr.

"Ich wusste gar nicht, dass ich die schnellste Runde noch nicht innehatte. Ich dachte: 'Setz noch einen drauf.' Es hängt immer mit dem Verkehr zusammen. Egal wie schnell du bist, wenn der Verkehr nicht passt, bist du fünf Sekunden langsamer. Da kannst du nicht viel machen."

Aber warum überhaupt die 29. Runde? "Halbe Sachen sind nicht so mein Ding", so der 19-jährige amtierende Meister des ADAC GT Masters. "Ich habe mich im Auto einfach sehr wohl gefühlt. Wir wussten, dass wir das Ding locker gewinnen würden. Da war ich voll im Flow und bin entspannt schnell gefahren."

Haupt lässt sich nicht verleiten

Held des Teams ist natürlich Hubert Haupt, der als einziges SP9-Pro-Fahrzeug die kurze erste Etappe des Rennens überstand. "Hubert hat an der Stelle eine gute Entscheidung getroffen, sich ein bisschen zurückzunehmen, um reagieren zu können, falls es dazu [Aquaplaning] kommen sollte."

"Das haben die anderen nicht gemacht und sind reihenweise im Hatzenbach abgeflogen. Da muss ich sagen: Hut ab, dass der Hubert sich nicht hat hinreißen lassen, da mitzuziehen."

Das Kompliment gab Haupt noch während des Rennens an sein Team weiter: "Ich bin mit 30 km/h an die Stelle gekommen, die anderen müssen mindestens 100 km/h drauf gehabt haben. Das Team hat mich klar gewarnt: 'Zweiter Gang, 30, 30, 30!' Das haben sie gut gemacht."

Zuvor hatte er bereits Tempo rausgenommen, was sich als richtig erwies. Mit dieser Herangehensweise war der Grundstein für den späteren Sieg gelegt.

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