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Spendenaktion nach Jetta-Crash: Comeback von "Moni" schon im Juli?

Nach dem schweren Unfall sitzt der Schock bei XXL Racing tief: Der VW Jetta ist komplett hinüber - Spendenaktion von Fans schon bei fünfstelligem Betrag

Der Brünnchen-Unfall des VW Jetta tut der gesamten VLN-Gemeinde im Herzen weh. So auch einer Fangruppe aus dem Brünnchen, die noch am Renntag eine Spendenaktion für den Wiederaufbau des Fahrzeugs in Gang gesetzt hat. Innerhalb weniger Tage wurden mehr als 10.000 Euro für den Neuaufbau des Fahrzeugs gesammelt. Zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Artikels steht der Zähler bei knapp 13.000 Euro.

Das Team XXL - VW Jetta Racing schwankt derzeit zwischen Schockzustand und Ergriffenheit. "Der Tag nach dem Unfall war noch schlimmer. Uns standen die Tränen in den Augen", sagt Norbert Mehling, einer der Fahrer des Teams, zu 'Motorsport-Total.com'. Zu Beginn der Woche kehrte erst einmal der Schockzustand zurück, denn auch der Motor erwies sich als nicht mehr zu retten.

Das reißt ein weiteres Loch in die ohnehin schon klamme Kasse des kleinen Teams, das sich auf die Fahnen geschrieben hat, dass "jeder Übergewichtige Platz in einem Rennwagen" findet. Das Chassis musste bereits abgeschrieben werden. Nach der fürchterlichen Sechsfachrolle im Brünnchen ist nichts mehr zu gebrauchen. "Den Tankdeckel können wir noch wiederverwenden", scherzt Mehling.

Team von Spendenaktion tief berührt

Hier kommt nun ein bisher beispielloser Akt der Solidarität ins Spiel: Noch am Renntag initiierten Fans eine Spendenaktion für ein Comeback des Fahrzeugs am Ring. Die Spendenaktion steht derzeit bei knapp 13.000 Euro. "Das ist einfach sensationell. Wir wussten, dass wir eine große Fangemeinde haben, aber nicht, dass die Bereitschaft der Leute so groß ist. Das ist absolut erstaunlich und ich finde es super - der Inbegriff des Breitensports, den die Leute sehen wollen."

Mehling spricht hier für das gesamte familiäre Team, das unter Beweis stellt, dass klassischer Breitensport in der VLN nach wie vor möglich ist. Sämtliche Teammitglieder, mit denen 'Motorsport-Total.com' im Laufe der Recherchen Kontakt hatte, befinden sich derzeit im emotionalen Ausnahmezustand zwischen Trauer, Hoffnung und absolutem Ergriffensein ob der vielen Spenden.

Ein zweites Chassis befindet sich bereits im Besitz des Teams, das den Wagen ursprünglich für die 24 Stunden auf dem Nürburgring 2020 aufbauen wollte. Notgedrungen wird man nun dieses Chassis flott machen - sofern sich genug Spenden finden. "Die 50.000 Euro, die wir in der Spendenaktion angegeben haben, sind leider nicht aus der Luft gegriffen", sagt Mehling. Doch nicht nur Geldspenden sind willkommen. Diverse Volkswagen-Clubs haben sich bereits mit dem Team solidarisiert und bieten Ersatzteile an. Die Hilfsbereitschaft kennt keine Grenzen.

Natürlich wird das Team aber auch selbst in die Tasche greifen müssen: "Wir haben zum ersten Mal einen neuen Motor verwendet, der 230 PS statt der üblichen 200 leistet. Damit waren wir erstmals auf dem Stand der Renault Clios in unserer Klasse." In der Klasse H2 tummeln sich zahlreiche historische Fahrzeuge, doch mittlerweile ist der Renault Clio Cup III das Maß der Dinge, weil dieser das Alter von zehn Jahren überschritten hat und damit in der Gruppe H startberechtigt ist. Die 30.000-Euro-Investition hat sich nun in Luft aufgelöst.

Sofortige Entschuldigung des Unfallgegners

Wer 300 Euro oder mehr spendet, wird im Nachfolge-Fahrzeug eine Taxifahrt absolvieren können. "Ich weiß, dass das für den einen oder anderen vielleicht etwas hochgegriffen klingen mag, aber man muss sich vor Augen führen, dass allein die Grundgebühr für Freitags-Taxifahrten bei 700 Euro liegt - ohne dass das Auto überhaupt gefahren ist. Und dann kann man maximal acht Leute mitfahren lassen."

Der am Unfall beteiligte Fahrer des BMW 325i "Pascha" (nicht 328 wie in anderen Medien vermeldet; das Speedbeat-Team schreibt sein Fahrzeug gerne unter falscher Bezeichnung an und versuchte einst sogar, den BMW als Toyota TS050 Hybrid anzumelden) hat sich übrigens beim Jetta-Team umgehend entschuldigt. Beat Schmitz, Bruder von Nürburgring-Legende Sabine Schmitz, nahm die Schuld auf sich.

VW Jetta, Motor, Zylinderkopf

Vom neu aufgebauten Motor ist höchstens noch der Zylinderkopf zu gebrauchen

Foto: XXL - VW Jetta Racing

"Er ist sofort zu uns gekommen und hat sich 10.000 Mal entschuldigt" erinnert sich Norbert Mehling. "Er wollte dem GT3 hinter uns Platz machen. Beat ist ein fairer Sportsmann und es war eine ganz tolle Geste. Da kann man nichts sagen. Absolut top." Einzig: Den Schaden hat im Motorsport jedes Team selbst zu tragen, ob es nun den Unfall ausgelöst hat oder nicht.

Dem Fahrer Stefan Lohn geht es den Umständen entsprechend gut: Ein Schleudertrauma und zahlreiche blaue Flecken sind alles, was er sich geholt hat. Ein weiteres Beispiel, welch erstaunliche Fortschritte die Sicherheit im Motorsport selbst bei älteren Autos gemacht hat.

Auch wenn die Spendenaktion noch nicht ihr Ziel erreicht hat, das XXL-Team ist guter Dinge und hat bereits ein klares Ziel vor Augen: "Wir sind unendlich dankbar für die Unterstützung und hoffen, dass es noch etwas weitergeht. Unser Ziel ist, im Juli wieder bei der VLN zu starten." Ob das Fahrzeug dann noch "Moni" heißen wird? "Das werden wir wohl die Fans entscheiden lassen!"

Mit Bildmaterial von XXL - VW Jetta Racing.

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