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Timeline: So lief der VLN-Fahrwerksstreit

Eine Übersicht, welche Stationen der Fahrwerksstreit in der VLN genommen hat und wie es nach Absegnung des Reglements nun weitergeht

Rolf Derscheid, Michael Flehmer, Zoran Radulovic, BMW 325i e90

Rolf Derscheid, Michael Flehmer, Zoran Radulovic, BMW 325i e90

Jan Brucke/VLN

In der VLN-Langstreckenmeisterschaft brodelt es in den V-Klassen. Die Geschichte des Fahrwerksstreits reicht allerdings schon mehr als zwölf Monate zurück. Wie eine simple Anfrage in eine der größten technischen Diskussionen der letzten Jahre ausartete, zeigt unsere Timeline über die Ereignisse am Nürburgring.

Winter 2016/17: Sorg Rennsport fragt beim Technikausschuss der VLN an, ob man eine selbst entworfene Fahrwerks-Lösung verwenden darf. Der Technikausschuss lehnt ab.

Januar 2017: Der Technikausschuss der VLN beschließt, in den V-Klassen künftig bessere Nachprüfbarkeit der Einhaltung der Regeln gewährleisten zu wollen

19. August 2017: Nach dem 6-Stunden-Rennen reicht Sorg Rennsport einen Protest gegen Adrenalin Motorsport ein (erfolgreich aufgrund eines anderen Vergehens als der hier dargelegten Punkte)

1. September 2017: Die VLN reagiert mit einem Bulletin: Alle Lösungen im Bereich Fahrwerksbefestigungen werden bis Ende der Saison für legal erklärt

 

Christopher Rink, Danny Brink, Phillipp Leisen, BMW 325i
Christopher Rink, Danny Brink, Phillipp Leisen, BMW 325i

Foto Jan Brucke/VLN

 

17. September 2017: Die Interessengemeinschaft Nürburgring (ILN) fordert Daniel Sorg (Sorg Rennsport) und Matthias Holle (Mathol Racing) dazu auf, die Teams der V-Klassen zusammenzutrommeln, um die technischen Änderungen im Serienwagenreglement zu besprechen

19. September 2017: Bei einem Meeting zwischen den V-Klassen-Teamchef und dem Technikausschuss der VLN kommt es zu wilden Diskussionen; das Meeting endet ohne Ergebnis

September/Oktober 2017: Unabhängig davon führt die VLN auf eigene Faust per E-Mail Umfragen bei einigen Teams durch, die ihre Wünsche für das Reglement 2018 beitragen sollen. Weil sich viele Teams keine Regeländerungen wünschen, antworten sie nicht auf diese Mail. Sorg und Holle denken, dass die Aufgabe, die die ILN ihnen aufgetragen hatte, damit schon durch die VLN erledigt sei und sehen daher von weiteren Teamchef-Meetings ab

15. Oktober 2017: Es gehen nur drei Antworten bis zum Ablauf der Deadline bei der VLN ein. Mit diesen dünnen Informationen nimmt der Technikausschuss seine Arbeit auf, das Reglement für die VLN-Saison 2018 umzuschreiben

Dezember 2017: Auf der Essen Motor Show wird ein erster Entwurf des neuen Regelwerks kommuniziert; zahlreiche Teams "fallen aus allen Wolken", als sie die Änderungen sehen. Das Regelwerk ist aber noch bei weitem nicht final und soll noch verändert werden

8. Januar 2018: Das vorläufige Reglement wird veröffentlicht und unterscheidet sich kaum vom in Essen gezeigten Reglementsentwurf

Januar 2018: Unter der Federführung von Danny Brink findet eine Umfrage unter den Teams statt, ob sie für oder gegen das neue Reglement sind

29. Januar 2018: 46 Teams mit 81 Fahrzeugen sprechen sich in der Umfrage gegen das neue Reglement aus. Brink schickt dieses Ergebnis an Ralph-Gerald Schlüter von der VLN

3. Februar 2018: Brink trifft sich mit Schlüter, Michael Bork (VLN-Sportleiter), Armin Kolmsee (Technikbeauftragter in den SP-Klassen), Volker Strycek (Technikleiter) und Horst Wippermann (Leiter Technische Abnahme) zur Diskussion in Köln. Die fünf Anwesenden versuchen, Brink die Vorteile des Reglements klarzumachen. Zu einer Änderung des Reglements kommt es nicht

14. Februar 2018: Der DMSB segnet das neue VLN-Reglement ab

 

Axel Jahn, Florian Quante, Andrei Sidorenko, Renault Megane RS
Axel Jahn, Florian Quante, Andrei Sidorenko, Renault Megane RS

Foto Jan Brucke/VLN

So geht es jetzt weiter

Der DMSB hat die endgültige Fassung des Reglements genehmigt und damit Fakten geschaffen. Somit sind ab sofort in sämtlichen Bereichen, die nicht ausdrücklich vom Reglement erwähnt sind, ausschließlich Originalteile vom Hersteller erlaubt. Bei der VLN hofft man, dass damit die Diskussionen endlich beendet sind. "Damit sollte Ruhe eingekehrt sein", sagt Ralph-Gerald Schlüter gegenüber 'Motorsport.com'.

Das sehen natürlich die Vertreter der kleinen Teams ein bisschen anders. "Ein nicht von Sachverstand gezeichnetes Reglement wird nicht besser, weil es ein DMSB-Siegel hat", entgegenet Derscheid. "Ich hoffe, dass wir beim ersten VLN-Lauf ein Meeting mit allen Teamchefs der V-Klassen abhalten können, um einen gemeinsamen Standpunkt zu entwickeln." Sollten sich die Teamchefs einigen, wäre es tatsächlich denkbar, dass Druck auf die VLN ausgeübt werden kann.

Fotostrecke: Der VLN-Fahrwerksstreit in Bildern erklärt

Wenig wahrscheinlich ist es derzeit, dass es zu einem Großboykott bei den VLN-Serienwagen kommt. Der Mittelbau der VLN, also Teams wie Sorg Rennsport, Mathol Racing oder Adrenalin Motorsport, müsste bei einem Boykott einen Verdienstausfall hinnehmen. Ein Druckmittel auf die VLN hat man derzeit also nicht, außer es gelingt, jene Teams ebenfalls zu überzeugen. Bekanntermaßen ist der erste VLN-Lauf nach dem 24-Stunden-Rennen traditionell schwach besetzt. Sollten hier noch einmal über 70 bis 100 Autos wegfallen, könnte man den Forderungen tatsächlich Druck verleihen. Einige Fahrer wie Derscheid haben schon gänzlich ihren Rückzug angedroht.

Sollte man an den bisherigen Lösungen festhalten, müssten die V4-Teams in die SP4-Klasse wechseln. In dieser Klasse sind dann aber auch Modifikationen am Motor und im Bereich der Aerodynamik erlaubt. Sobald der Erste anfängt, an der Leistungsschraube zu drehen, würden alle nachziehen müssen und die Kosten würden davon galoppieren. Deshalb ist dieses Szenario sehr unwahrscheinlich. Realistisch betrachtet bleibt nur: Umrüsten oder ganz zurückziehen.

Die VLN betont derweil ausdrücklich, die Produktionswagen in jedem Fall erhalten und Privatteams schützen zu wollen. Die Maßnahmen würden sich eindeutig nicht gegen Privatfahrer oder -teams richten. Man verteidige den Breitensportgedanken, indem man "Wildwuchs" beseitige und gleiche Voraussetzungen schaffe.

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