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VLN-Fahrwerksstreit: Worum es genau geht

Teams der Serienwagenklassen der VLN rebellieren gegen die neuen Regularien beim Thema Fahrwerksanbindung - Die komplexe Materie möglichst einfach erklärt

Suspension detail

Suspension detail

In der VLN Langstreckenmeisterschaft schwelte den gesamten Winter hindurch ein Streit um die Aufnahme des Fahrwerks in den V-Klassen. Es geht um eine komplizierte Materie im Bereich der Fahrwerksaufhängungen. Motorsport.com erläutert, worum es genau geht, und versucht, das Thema auch für Laien so einfach wie möglich zu erklären.

Es gibt konkret vier Diskussionspunkte:
- Fahrwerksbuchsen
- Sturzhülsen
- Achsteile
- Differenzialsperre

Fotostrecke: Der VLN-Fahrwerksstreit in Bildern erklärt

Über die Jahre hinweg haben sich verschiedene Lösungen herauskristallisiert, mit dem bisherigen Reglement, das Originalteile und baugleiche Aftermarket-Teile gleichermaßen zuließ, umzugehen. So beispielsweise beim Thema Fahrwerksbuchsen, die das Fahrwerk aufnehmen: Der Fahrwerkshersteller KW hat aus Kostengründen die originalen Gummi-Buchsen gegen solche aus Polyurethan (kurz: PU-Kunststoff) getauscht. PU-Buchsen bringen einige Vorteile in der Stabilität und Langlebigkeit mit sich. Der Tausch des Materials missfällt allerdings dem Technikausschuss der VLN: Eine Änderung des Materials sah nicht einmal das bisherige Reglement vor.

 

 

Auch im Bereich der Hülsen zur Einstellung des Reifensturzes ist der Fahrwerkshersteller kreativ geworden: Weil sich mit der originalen Hülse, mit der sich der Sturz verstellen lässt, keine befriedigenden Ergebnisse erzielen ließen, hat KW die Form der Hülse modifiziert. Mit konisch zulaufenden statt geraden Hülsen ließ sich der Fahrwerkssturz einfacher verstellen als mit den Originalteilen (siehe Fotostrecke). Die Hülse wurde dabei als moderne Form einer Unterlegscheibe interpretiert. Ausgeliefert wurde diese Version von KW seit 2011.

Ein eigenes Thema stellt noch der Bereich Differenzialsperre dar: Hier hat die VLN die Verwendung von mechanischen Sperren erlaubt, unabhängig davon, ob das Serienauto über eine solche verfügt oder nicht.

So kamen die Diskussionen auf

Den Anfang nimmt die Geschichte bereits im Winter 2016/17, als das Team Sorg Rennsport beim Technikausschuss der VLN eine Anfrage stellt, ob eine Lösung im Bereich der Fahrwerksbefestigung an der Hinterachse verwendet werden darf. Dabei geht es um ein Domlager zur Fahrwerksanbindung, das mehr Sturz zulässt. Die Technischen Kommissare verweigern Sorg die Verwendung dieser Teile.

Danach geschieht mehr als ein halbes Jahr nichts, bis zum 6-Stunden-Rennen. Hier legt Sorg Rennsport Protest gegen Adrenalin Motorsport ein. "Es war der erste Protest der Teamgeschichte", sagt Benjamin Sorg gegenüber 'Motorsport.com'. Der Grund: Adrenalin Motorsport hat eine ähnliche Lösung verwendet, wie sie der Technikausschuss Sorg verweigert hatte. Überraschenderweise werden die Fahrwerksbuchsen für legal erklärt. Dennoch hatte der Protest Erfolg, weil die Befestigung der Stoßdämpfer nicht dem Reglement entsprach.

Nun aber wurde der Technikausschuss endgültig wach. Beim folgenden Rennen sahen sich die Technischen Kommissare die Lösungen im Bereich der Fahrwerksbefestigungen genau an. Und staunten nicht schlecht über den "Wildwuchs", wie sie es später beschrieben, der sich dort gebildet hatte. So wurden nicht nur Fahrwerksbuchen aus PU-Material gefunden, sondern auch solche mit integrierten Unibal-Gelenken. Bei Achsteilen sollen minderwertige "China-Produkte" entdeckt worden sein.

Beim siebten Lauf gab es ein erstes Meeting mit Teamvertretern und dem Technikausschuss, dem aber nicht alle Teilnehmer beiwohnten. Auch kam es dort zu emotionalen Diskussionen, aber keinen Lösungen. In den darauf folgenden Wochen und Monaten kam es zu einigen Missverständissen zwischen VLN, ILN und den Teams (Timeline: So lief der Fahrwerksstreit ab) beim Versuch, die Teams am Reglementsprozess zu beteiligen. Nach Saisonende nahm der Technikausschuss seine Arbeit auf und präsentierte im Dezember seinen Entwurf, nur noch Originalteile und keine "Identteile" mehr zuzulassen.

Im Januar 2018 startete Danny Brink (Adrenalin Motorsport) eine Umfrage unter mehr als 50 Teams. In dieser hätten sich 46 Teams mit 81 Fahrzeugen gegen das neue, strengere Reglement ausgesprochen. Dieser Fragebogen beinhaltete die simple Frage, ob man für oder gegen das neue Reglement sei, ohne die vier Diskussionspunkte einzeln abzufragen. Anfang Februar kam es daraufhin zu einem weiteren Meeting zwischen Vertretern des Technikausschusses und der opponierenden Teams. Eine Einigung konnte nicht erzielt werden. Im Februar 2018 segnete der DMSB das neue Reglement ab.

 

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