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VLN/NLS 12h-Rennen 2022 als Verfolgungsrennen a la Biathlon

Die Nürburgring-Langstrecken-Serie plant noch mehr Innovation: Beim 12-Stunden-Rennen sollen die Fahrzeuge den zweiten Teil des Rennens einzeln aufnehmen

Revolutionäres System ohne Präzedenzfall: Nachdem die Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS, vormals VLN) 2021 erstmals ein 12-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife ausrichten wird, verkündet Christian Stephani, Chef der Vermarktungsgesellschaft VLN VV, nun ein revolutionäres Format.

Konkret geht es um den zweiten Teil des 12-Stunden-Rennens, der am Sonntag beginnt. Es stellte sich die Frage, wie das Rennen neu gestartet werden sollte. "Unser Rennleiter Michael Bork hatte eine verrückte Idee", sagt Stephani im 'NLS-Rückspiegel'. "Wir werden die Abstände tatsächlich beibehalten. Wie machen wir das? Es wird tatsächlich einen Einzelstart aus der Boxengasse geben."

"Das heißt: Der Führende am Samstag wird abgewunken und startet dann morgens wieder als Erster ins Rennen. Sollte ein VT2 hinter ihm liegend mit drei Sekunden Abstand die Ziellinie überquert haben, wird der auch wieder mit drei Sekunden Abstand rausgeschickt. Alle fahren unter Code-60 auf der Strecke. Erst, wenn alle wieder raus sind, wird das Rennen freigegeben."

Nachteile anderer Systeme werden vermieden

Letztlich funktioniert das Rennen also nach dem Vorbild eines Verfolgungsrennens im Biathlon. Die Vorteile des Systems liegen auf der Hand: Es gibt keine mühevollen Rechnereien aus der Addition zweier Rennhälften. "Das wollten wir auf keinen Fall, dass am Ende etwa der Dritte Gesamtsieger ist, weil er in Addition beider Rennen gewonnen hat."

Andererseits bleibt aber auch die Fairness erhalten. Anders als beispielsweise in der 24h-Serie oder auch beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring werden die Zeitabstände nicht annulliert. Dieses Prozedere stieß bei den Teams auf wenig Gegenliebe.

Dennoch werden die Abstände komprimiert, weil zehn Sekunden unter Code 60 natürlich weniger sind als zehn Sekunden unter normaler Rennpace. Diese Kröte muss man schlucken. Theoretisch ließe sich mittels Umrechnungsfaktor der Abstand auch komplett beibehalten, wenn man den Speed auf der Ziellinie in Relation zu den 60 km/h setzt.

Das ist angesichts der Komplexität der Umrechnung nach jetzigem Stand für die Premiere nicht vorgesehen, aber noch sind die Planungen nicht abgeschlossen. Als sicher gelten darf aber, dass unter der "Restart-Code-60" an allzu langsam fahrenden Fahrzeugen vorbeigefahren werden darf.

VLN arbeitet an weiteren "Features" für 12h-Rennen

Informationen von 'Motorsport.com Deutschland' zufolge enden die Maßnahmen an dieser Stelle noch nicht. So ist etwa geplant, dass Fahrzeuge, die über Nacht im Parc Ferme bleiben sollen, auch gegen eine Zeitstrafe aus diesem abgezogen werden dürfen.

So könnte ein Team, das sich sicher ist, dass das Auto kurz vor einem Ausfall steht, den Boliden wieder fitmachen, wenn auch beispielsweise gegen Rundenabzug.

Auch der umgekehrte Fall soll ermöglicht werden, denn die VLN diskutiert hinter den Kulissen gerade ein Format, das aus der Rallye-Weltmeisterschaft unter "SuperRally" beziehungsweise "Rally 2" bekannt gewesen und dort mittlerweile Norm ist. Am ersten Tag ausgefallene Fahrzeuge können am Sonntag wieder starten. So wäre das Nenngeld wenigstens nicht gänzlich in den Sand gesetzt.

Weiterhin könnte es die ersten Punkte bereits am Samstagabend geben, wenn der erste Teil des Rennens in die Dämmerung hineinläuft. Diese werden natürlich nicht so hoch ausfallen wie am Ende des Rennens. Ein neues Punktesystem ist von der VLN bereits angekündigt worden.

Das Rennen wird also weit mehr als "nur" eine Weiterentwicklung des bisherigen "Doubleheaders". Die VLN versucht, aus dem 12-Stunden-Rennen ein echtes Highlight zu machen, das auch für die Fans Festival-Charakter bekommen soll. "Wir können jetzt für die Zuschauer noch viel mehr bieten, weil wir auf einmal eine mehrtägige Veranstaltung haben", so Stephani.

‘¿’"Wir denken darüber nach, beispielsweise ein Konzert zu veranstalten. Wir haben ein ganz anderes Augenmerk auf das Thema Camping, denn jetzt kann der Fan auch vielleicht mal drei Tage hierbleiben. Das gibt einen größeren Anreiz, hierher zu kommen. Das [12-Stunden-Rennen] soll im Grunde das neue Highlight sein." Er ruft auch die Partner der NLS auf, sich gegebenenfalls mit eigenen Ideen einzubringen.

Ein Modus für das 24h-Rennen?

Das neue Rennformat hat keinen Präzedenzfall. Die VLN betritt absolutes Neuland. Natürlich ließe sich das Format eventuell auch künftig beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring im Falle eines Abbruchs replizieren.

Allerdings befindet sich der Führungsstab des ADAC Nordrhein momentan bei einer Oldtimerrallye in Norditalien, weshalb eine Anfrage von 'Motorsport.com Deutschland' ins Leere lief. Man darf aber davon ausgehen, dass das Thema beim ADAC Nordrhein mit Interesse verfolgt werden wird, nachdem man sich selbst 2021 mit einem eigenen, sehr undurchsichtigen System verzettelt hat.

Mit Bildmaterial von VLN Media.

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