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Rennbericht

VLN/NLS 2021 Lauf 4: BMW-Junioren ringen Phoenix-Audi nieder

Meisterprüfung bestanden: Dan Harper, Max Hesse und Neil Verhagen feiern den ersten Sieg in der Nürburgring-Langstrecken-Serie für sich und das Team RMG

"Das ist unglaublich, ich kann das nicht glauben. Es ist ein Traum, der wahr wird!" - Neil Verhagen bringt es auf den Punkt: Eineinhalb Jahre arbeiteten Dan Harper, Max Hesse und er selbst auf diesen Moment fieberhaft hin. Jetzt haben die BMW-Junioren die 52. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy gewonnen.

Ergebnis VLN/NLS4 2021

Es war ein Arbeitssieg in einem packenden Kampf auf Augenhöhe, in dem kaum Fehler erlaubt waren. Über weite Strecken kämpften der RMG-BMW #44 und der letztlich zweitplatzierte Phoenix-Audi von Frank Stippler und Vincent Kolb um den Sieg. Am Ende gaben 2,552 Sekunden zu Gunsten des BMWs den Ausschlag.

"Ich glaube, wir haben uns beim 24er schon gut angestellt, aber heute haben wir nochmal einen draufgelegt", sagt Hesse. Das Trio gewann trotz einer Durchfahrtsstrafe, die man für eine Kollision aufgebrummt bekam. Dennoch war der BMW M6 GT3 immer im Kampf um den Sieg mit dabei, meist im Duell mit dem Phoenix-Audi #5 (Stippler/V. Kolb).

Favorisierter Walkenhorst-BMW scheidet aus

Die beiden Fahrzeuge hingen nahezu das gesamte Rennen zusammen. Verhagen ging beim Start bereits kurzzeitig in Führung, verlor diese aber noch auf dem Grand-Prix-Kurs wieder. Polesetter Patric Niederhauser, der neuer Streckenrekordhalter auf der Nürburgring-Nordschleife ist, holte sich im Car-Collection-Audi #24 (Rocco/P. Kolb/Niederhauser/M. Dontje; 7.) die Führung zurück, die bis nach dem ersten Boxenstopp hielt.

Dahinter verstrickte sich Verhagen zunächst in ein Duell mit Nico Menzel im Huber-Porsche #25 (Aust/Menzel/Stengel; 5.). In der AMG-Arena versuchte Menzel einen Angriff beim Überrunden einiger V4-Fahrzeuge. Verhagen, der mit dieser Attacke nicht rechnete, zog in Kurve 2 hinein und zwang den Sohn von Christian Menzel in einen Dreher.

Das wurde mit einer Durchfahrtsstrafe geahndet, die Hesse später absaß. Zuvor lieferten sich die beiden späteren Protagonisten jedoch noch einen packenden Kampf mit dem Walkenhorst-BMW #34 (Krognes/Pittard/Tuck; DNF), dem Konrad-Lamborghini #7 (Jefferies/di Martino; 3.) und dem GetSpeed-Mercedes #9 (Shoffner/Kranz; 9.).

Diese sollten sich mit der Zeit aus dem Paket vorne verabschieden. Der Walkenhorst-BMW übernahm kurzzeitig nach dem ersten Stopp die Führung, als der Car-Collection-Audi anfing, nach dem Wechsel auf die Amateurfahrer erwartungsgemäß zurückzufallen. Doch noch in derselben Runde rollte der M6 GT3 mit Verlust von Getriebeöl langsam zurück an die Box - Ende der Dienstfahrt.

Schon wieder Pech für Konrad-Lambo

Nun sah es so aus, als würde der Konrad den langersehnten ersten Sieg holen können. Doch auf eines ist am Nürburgring Verlass, das Pech bleibt der Mannschaft von Franz Konrad treu. Ein Reifenschaden zur Rennhalbzeit warf den Lamborghini Huracan GT3 Evo weit zurück, der Traum vom Sieg war ausgeträumt.

 

Damit waren die BMW-Junioren und der Phoenix-Audi übrig, die den Sieg unter sich ausmachten. Frank Stippler und Dan Harper lieferten sich einen packenden Kampf über den gesamten dritten Stint hinweg. Harper zog ohne Respekt mittels des sich mittlerweile zum Standard entwickelnden Move außen an der Antoniusbuche vorbei an Routinier Stippler.

Danach jagten sich die beiden Autos mit weniger als einer Sekunde Abstand um die 24,358 Kilometer lange VLN-Variante der Nürburgring-Nordschleife. Es war packendes und faires Racing, doch Stippler fand keinen Weg vorbei.

Er singt das alte Audi-Lied: "Vom Topspeed her war ich ein bisschen zu dünn gegen den BMW. Wenn da nichts Außergewöhnliches passiert, fährt man den Stint hinter ihm zu Ende. Für die Reifen ist es auch nicht vorteilhaft, die ganze Zeit hinterher zu fahren."

Zur allgemeinen Überraschung wechselte Phoenix Racing beim letzten Boxenstopp den Fahrer, während Harper sitzen blieb. Stippler begründet: "Wir führen Vincent jetzt heran, sein gutes Niveau, das er mittlerweile erreicht hat, auch in einer Drucksituation gegen Werksfahrer abzurufen."

Entscheidendes Überholmanöver zu Beginn des letzten Stints

Doch er war noch nicht im Rhythmus, als Harper auf dem Weg in Richtung Veedol-Schikane eine Attacke startete und ihn überrumpelte. Das war das entscheidende Manöver. Kolb konnte das Tempo Harpers anschließend zwar mitgehen, hing nun allerdings genauso fest wie zuvor Stippler.

Doch Harper durfte sich keinen Fehler erlauben. Beinahe wäre er am Ende der ersten Runde nach dem letzten Stopp im Galgenkopf beim Überrunden abgeflogen. Quer auf dem Gras fing er den wuchtigen M6 GT3 nur Zentimeter von der Leitplanke entfernt wieder ein. "Das war ein haariger Moment. Zum Glück konnte ich weiterfahren und das Auto ins Ziel bringen", sagt er.

Bis ins Ziel blieb der Phoenix-Audi dran, doch Harper leistete sich keinen Fehler mehr. Es ist der erste Gesamtsieg für die BMW-Junioren und auch für das Team RMG auf dem Nürburgring. Harper/Hesse/Verhagen sind auch die jüngste Siegerpaarung in der Geschichte der VLN/NLS.

 

Kechele/Giermaziak verlieren Podiumsplatz

Platz drei ging zunächst an das Comeback-Duo Jakub "Kuba" Giermaziak und Frank Kechele im GetSpeed-Mercedes #2. Giermaziak wurde am Start umgedreht, als Menzel den Walkenhorst-BMW #34 von Ben Tuck attackierte, der wieder am AMG vorbei wollte. Für drei Autos war dort kein Platz.

Das Duo hatte durchaus den Speed, das Rennen zu gewinnen. Giermaziak fuhr in 7:57.464 Minuten die schnellste Runde des Rennens. Der Podiumsplatz war schon eingetütet, als eine Zeitstrafe den gelben Mercedes-AMG auf Platz sechs zurückwarf.

Somit erbte der Konrad-Lamborghini Platz drei, was jedoch angesichts der Ereignisse ein schwacher Trost ein dürfte. Die Frage "Was wäre, wenn..." wiegt schwer. Platz vier holte sich der Dinamic-Porsche #12 (Beretta/de Leener), der sich bei seiner Premiere auf der Nürburgring-Nordschleife schadlos hielt.

Der Huber-Porsche sicherte sich mit Gesamtrang fünf den Sieg in der SP9 Pro-Am, gefolgt vom Car-Collection-Audi auf Position sieben. Janine Shoffner und Moritz Kranz gewannen für GetSpeed die Klasse SP9 Am auf Gesamtrang neun hinter dem Walkenhorst-BMW #35 (J. Müller/M. von Bohlen/Neubauer).

Die Top 10 wurden vom Wochenspiegel-Ferrari #22 (G. Weiss/L. Weiss/Krumbach; 10.) komplettiert. Der Ferrari 488 GT3 erlitt direkt beim Start einen Reifenschaden, als Jochen Krumbach mit dem später zweiplatzierten Fahrzeug von Frank Stippler aneinandergeriet und sich ein Ventil abriss. Ein Boxenstopp über eine kurze Runde kostete vier Minuten.

Lediglich 111 Fahrzeuge nahmen das Rennen auf, nachdem schon bei den Einstellfahrten mehrere Fahrzeuge irreparabel beschädigt worden waren, darunter der brandneue BMW M4 GT3. Im morgendlichen Zeittraining gab es weitere Abflüge. Prominentestes Opfer: Der Frikadelli-Porsche #30 (Abbelen/T. Müller) konnte nach einem Abflug von Tobias Müller das Rennen nicht in Angriff nehmen.

Als nächstes steht der "Doubleheader" der Nürburgring-Langstrecken-Serie auf dem Programm. Am 10. und 11. Juli geht es jeweils über vier Stunden erneut auf der Nürburgring-Nordschleife zur Sache.

Mit Bildmaterial von Jochen Merkle.

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