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Rennbericht

VLN/NLS 2021 Lauf 9: Phoenix siegt, Dramen ohne Ende im Titelkampf!

Phoenix Racing gewinnt nach Strafen gegen Falken und Konrad - Reifenschaden und zu kurzer Boxenstopp entscheiden Meisterschaft in unfassbarem Finale!

Nicht Falken, nicht Konrad. Obwohl der Falken-Porsche #4 (Ragginger/S. Müller; 2.) und der Konrad-Lamborghini #7 (Jefferies/Pepper; 3.) die Ziellinie als Erste kreuzten, geht der Sieg beim 45. DMV Münsterlandpokal an Frank Stippler und Vincent Kolb im Phoenix-Audi #5. Es ist der erste Gesamtsieg in der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS, ehemals VLN) für Kolb.

Ergebnis 45. DMV Münsterlandpokal

Sie kamen zwar "nur" als Dritte ins Ziel, erbten aber den Sieg, weil sowohl die #4 als auch die #7 jeweils 35-Sekunden-Strafen für Überholen unter Gelber Flagge bekamen. Der Lamborghini leistete sich dieses Vergehen sogar zweimal im Rennen. Ein sicherer Sieg ging so verloren.

Völlig verrücktes Meisterschaftsfinale

Während das Rennen an der Spitze schon für reichlich Dramatik sorgte, wurde das durch den Meisterschaftskampf noch getoppt. Hier jagte ein Drama das nächste. Den Titel holten sich nach mehreren Wendungen Danny Brink und Philipp Leisen auf ihrem BMW 325i aus der Klasse V4.

Sie waren, obschon als amtierende Meister mit der #1 unterwegs, die ultimativen Underdogs im Titelkampf. Ihr Klassensieg bei fünf Fahrzeugen in der Klasse V4 an diesem Samstag geht nicht einmal in die Wertung ein. Doch die 66,59 Punkte ihrer bisherigen Ergebnisse reichen aus, um wider aller Erwartungen den Titel zu holen. Denn beide anderen Meisterschaftsanwärter wurden von Dramen heimgesucht.

Ein Reifenschaden infolge einer Berührung bei einem Überrundungsmanöver warfen die Titelfavoriten Christopher Rink, Philipp Stahlschmidt und Daniel Zils in der Klasse VT2 auf Rang fünf zurück. Bis dahin lagen sie klar auf Meisterschaftskurs, doch der Reifenschaden kostete so viel Zeit, dass jegliche Chancen dahin waren.

#1 BMW 325i: Christopher Rink, Danny Brink, Philipp Leisen

#1 BMW 325i: Christopher Rink, Danny Brink, Philipp Leisen

Foto: Jan Brucke/VLN

Nun schien es, als würden Daniel Blickle, Max Kronberg und Tim Scheerbarth den Titel holen. Es wäre eine hervorragende Leistung gewesen, denn sie hatten sich im Zeittraining, das durch viele Code-60-Zonen gezeichnet war, nur auf P10 qualifiziert. Scheerbarth fuhr jedoch schon im ersten Stint bis an die Spitze.

Nun lief alles nach Plan, bis in die letzte Stunde. Doch da gab W&S Motorsport alles selbst aus der Hand: Beim letzten Boxenstopp standen sie 1,5 Sekunden zu kurz an der Box. Ein Kommunikationsproblem hatte dazu geführt, dass eine Stoppuhr zum falschen Zeitpunkt gestartet wurde. Über diesen fatalen Fehler dürfte das ganze Team brüten.

Der Porsche 718 Cayman GT4 CS musste nochmals an die Box kommen. Nun blieb Daniel Blickle in der Boxeneinfahrt hinter einem Renault Megane hängen, der einen Reifenschaden hatte. Anschließend stand der Porsche zu lang, weil mehrere Fahrzeuge die Boxengasse aufsuchten und das Team keinen "Unsafe Release" riskieren wollte.

All das vergrößerte den ohnehin schon nicht mehr aufholbaren Rückstand weiter. W&S Motorsport kam auf dem fünften Platz in der Klasse Cup3 ins Ziel und verlor somit sämtliche Chancen auf die Meisterschaft. Dass eine Zeitstrafe weiter vorn noch einen vierten Platz daraus machte, hilft auch nicht weiter.

So ging der Titel zum dritten Mal nach 2018 und 2020 an Brink und Leisen, die ausgerechnet durch Christopher Rink verstärkt werden. Da Rink aber seine Punkte in der VT2 sammelt, wird er nicht als offizieller Meister geführt. Eine Situation, die es zumindest in der jüngeren Geschichte der Nürburgring-Langstrecken-Serie und ihres Vorgängers VLN noch nicht gegeben hat.

Packender Kampf um den Sieg

Bei besten äußeren Bedingungen wurde den Fans zum Saisonabschluss noch einmal Rennaction vom Feinsten serviert. Nachdem am Landgraf-Mercedes #70 (D. Müller/Trefz/Metzger; 83.) schon in der ersten Kurve das ABS ausgestiegen und der RMG-BMW #44 (Harper/Hesse/Verhagen; DNF) der BMW-Junioren durch eine Kollision ausgeschieden war, kämpfte ein Dreierpaket um den Sieg.

Der Konrad-Lamborghini führte das Rennen über weite Strecken an, musste aber in der letzten Stunde eine Stop-&-Go-Strafe für Überholen unter Gelb absitzen. Das spülte den Falken-Porsche an die Spitze.

Polesetter Jordan Pepper, der erst zu Beginn der Woche von Konrad zum Nürburgring bestellt worden war, fuhr nun wie ein Besessener, um den Abstand auf der Strecke wettzumachen. Bis ins Ziel kam er auf elf Sekunden heran, konnte den Porsche aber nicht mehr einfangen. Doch da war die zweite Strafe ohnehin schon verkündet, die auch den Porsche betraf.

 

So kamen Stippler und Kolb zu ihrem ersten Saisonsieg und dem Ersten überhaupt für den 26-Jährigen: "Sensationell! Was für ein ziemlich chaotischer Tag - verkürztes Qualifying, verkürztes Rennen. Bei uns lief es im Rennen durchwachsen, aber mit ein bisschen Glück und Pech bei anderen hat es dann zum Sieg gereicht. Nach dreieinhalb Jahren harter Arbeit wurden wir jetzt belohnt."

Stippler ergänzt: "Es war extrem holprig für uns. Wir haben im Qualifying schon ziemlich Pech gehabt, und irgendwie blieb uns das treu, was die Überrundungen angeht. Bei meinem letzten Stint war das brutal, ich bin eigentlich immer hängen geblieben."

"In einer Gelbphase ist der Lambo noch gerade durchgerutscht und wir haben extrem viel Zeit verloren. Dass es am Ende trotzdem gelangt hat, freut mich vor allem für Vincent, weil wir seit dreieinhalb Jahren dafür gearbeitet haben. Er hat eine schöne Entwicklung genommen, das hat er sich verdient." Er kündigt aber auch an, mit Kolb noch einen Sieg aus eigener Kraft herausfahren zu wollen.

Der Falken-Porsche wurde auf Platz zwei gewertet, Konrad Motorsport holte P3. "Das ist bittersüß", gibt Jordan Pepper zu. "Wir haben ein tolles Tempo vorgelegt, dann kam die Strafe. Sie sagten mir, dass der Rückstand 25 Sekunden beträgt. Ich habe gepusht ohne Ende, eine Quali-Runde nach der anderen rausgehauen und viel riskiert. Und dann gab es noch eine Strafe. Ich weiß nicht, wofür die war."

Bester Nicht-GT3 schon auf Platz sechs

Auf den vierten Platz kam der Falken-Porsche #3 (Olsen/Kern). Schnabl Engineering versuchte hier eine alternative Strategie mit einem früheren zweiten Boxenstopp, die am Ende weder etwas brachte, noch etwas kostete. Beim ersten Stopp verlor der Porsche allerdings 16 Sekunden, weil er auf dem Boxenplatz von anderen Fahrzeugen zugeparkt wurde.

In einem kontaktbetonten Rennen kam der Frikadelli-Porsche #30 (Abbelen/Laser/T. Müller) auf den fünften Platz. Das wäre nach Lage der Dinge der Sieg in der SP9 Pro-Am gewesen, doch Klaus Abbelen ist während des Rennens nicht gefahren. Jenen Sieg würde der Car-Collection-Audi #24 (Rocco/P. Kolb/Viebahn/Niederhauser; 33.) erben.

 

Tobias Müller war das Opfer des ABS-Ausfalls bei der "Mamba" in der Startphase. Er wurde umgedreht, fuhr sich aber schnell wieder in die Top 10 hinein. Später gab es eine weitere Kollision beim Überrunden, doch wieder ging die Fahrt weiter.

Äußerst beachtlich fuhr der Black-Falcon-Porsche #350 von Paul Hakerma und Manuel Metzger aus der SP-Pro auf den sechsten Gesamtrang, noch vor dem Equipe-Vitesse-Audi #50 (Heimrich/Klasen; 7), dem Sieger der SP9 Am.

Die Top 10 komplettierten der Black-Falcon-Porsche #19 (Nagelsdiek/Rivas/von Danwitz; 8.), der Schnitzelalm-Mercedes #165 (Marchewitz/Böckmann/Neuser/Renger; 9.) als Sieger der SP10 und der Clickvers-Porsche 69 (Chrzanowski/Jodexnis/Scharmach; 10.) als Sieger der zusammengelegten Klasse SP4+SP7.

Die NLS-Saison 2021 ging damit mit einem Knall und einem Finale zu Ende, von dem man noch lange reden wird. Genug Zeit wird dafür in der Winterpause sein, bevor es am 26. März in die Saison 2022 gehen wird. Dann hoffen alle Beteiligten auf eine Saison ohne Corona-Beschränkungen, die das Jahr 2021 ebenfalls gekennzeichnet haben.

Mit Bildmaterial von VLN.

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