W-Serie: Zwei Fahrerinnen nach Eau-Rouge-Crash im Krankenhaus
UPDATE: Nach schwerem Massenunfall in der Eau Rouge wird Qualifikation der W-Serie in Spa unterbrochen - Zwei Fahrerinnen ins Krankenhaus, eine entlassen
Der Schreck steckte allen in den Gliedern. Als sich Fabienne Wohlwend den schweren Unfall in der Qualifikation der W-Serie in Spa-Francorchamps noch einmal ansah, konnte man ihr den Schock recht deutlich anmerken.
Die Liechtensteinerin war am Freitagnachmittag in einen schweren Massenunfall verwickelt, der zum Glück für alle Beteiligten gut ausging. Sechs Fahrzeuge waren in der berüchtigten Eau-Rouge-Kurve ineinander gerast, als einsetzender Regen die Strecke glatt machte.
Die Zuschauer wurden dabei lange Zeit im Dunkeln gelassen. Bilder vom Unfall gab es bis nach der Qualifikation keine. Man wusste nur, dass mehrere Fahrerinnen in einen Unfall verwickelt wurden und dass das Medical-Car am Unfallort ist - eigentlich meist ein schlechtes Zeichen, genau wie die lange Unterbrechung.
Massenunfall in Eau Rouge
Doch als die Rennleitung nach rund einer halben Stunde die Session wieder freigab, machte sich etwas Erleichterung breit.
Doch was war eigentlich passiert? Sarah Moore (Scuderia W) hatte zuerst die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren und sich in die Streckenbegrenzung gedreht. Abbie Eaton (Ecurie W) folgte, bevor Ayla Agren (M. Forbes) und Beitske Visser (M. Forbes) rückwärts in die stehenden Autos rutschten.
Während das Auto von Eaton ausgehoben wurde, rauschte Belen Garcia (Scuderia W) frontal in Visser rein und schleuderte ihr Auto auf die Reifenstapel. Zuletzt fuhr auch noch Fabienne Wohlwend (Bunker) frontal in die Seite von Visser.
Bei diesen Bildern fast ein Wunder: Alle Fahrerinnen sollen nach aktuellem Erkenntnisstand glimpflich davongekommen sein. Visser und Agren wurden jedoch für weitere Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht.
UPDATE: Am Abend teilt die W-Serie via Twitter mit, dass Agren aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Visser befindet sich "guter Dinge" noch im Krankenhaus, um das Ergebnis einer Röntgenuntersuchung am Bein abzuwarten. Ein CT-Scan hat keine Verletzungen offenbart.
Immer wieder Kritik an Sicherheit in Spa
Die Kurven Eau Rouge und Raidillon standen in den vergangenen Jahren immer wieder in der Kritik, nachdem es vermehrt schwere Unfälle gegeben hatte. 2019 verunglückte Formel-2-Pilot Anthoine Hubert wenige Meter weiter tödlich.
Und erst vor wenigen Wochen hatte es bei den 24 Stunden von Spa einen schweren Massenunfall gegeben, bei dem Ex-Formel-1-Pilot Jack Aitken mehrere Brüche erlitt.
Erinnerung an Anthoine Hubert am Circuit de Spa-Francorchamps
Foto: Glenn Dunbar / Motorsport Images
Vor allem über die asphaltierte Auslaufzone wird viel diskutiert, da viele auch in ihr einen Auslöser für die schweren Unfälle sehen. "Ich würde gerne Veränderungen an der Kurve sehen. Ich bin sehr überrascht, dass noch nichts passiert ist", schrieb etwa Alfa-Romeo-Testpilot Callum Ilott auf Twitter. "Genug ist genug."
Formel-1-Rennleiter Michael Masi hatte die Strecke von Spa-Francorchamps zuletzt als sicher bezeichnet. "Spa hält eine Grad-1-Lizenz der FIA", betont er. "Es werden von Jahr zu Jahr Verbesserungen vorgenommen, aber wie sie ist, ist sie aus FIA-Sicht sicher."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
Diese Story teilen oder speichern
Registrieren und Motorsport.com mit Adblocker genießen!
Von Formel 1 bis MotoGP berichten wir direkt aus dem Fahrerlager, denn wir lieben unseren Sport genau wie Du. Damit wir dir unseren Fachjournalismus weiterhin bieten können, verwendet unsere Website Cookies. Dadurch wird Dein Nutzererlebnis optimiert und die Werbung auf Deine Interessen zugeschnitten. Wir wollen dir aber natürlich trotzdem die Möglichkeit geben, eine werbefreie Website zu genießen.