BoP-Streit in Bahrain: Protest von Ferrari abgeschmettert!
Ferrari ist mit seinem Protest gegen die Bahrain-BoP gescheitert: Auf welche Beweise man sich stützte und wie die Stewards ihre Entscheidung begründen

Ferrari ist mit seinem Protest gegen die jüngsten BoP-Änderungen an seinem 488 GTE gescheitert. Am Freitagabend vor dem WEC-Finale in Bahrain verkündeten die Stewards diese Entscheidung in einem Bulletin.
Vorausgegangen waren zwei Änderungen in der Einstufung der Ferraris, die für erhitzte Gemüter im Lager der Roten sorgten. Vor dem 6h-Rennen in Bahrain am vergangenen Wochenende wurden der Ladedruck des 488 GTE um 0,08 bar und der Tankinhalt um vier Liter verringert, was einen Leistungsverlust von etwa 25 PS bedeutete.
Das Langstrecken-Komitee nahm dafür von der sogenannten "Black-Ball-Regelung" Gebrauch. Diese erlaubt es den Regelhütern von FIA und ACO, einmalig manuell in den automatisierten BoP-Prozess einzugreifen. Für das 8h-Rennen in dieser Woche gab es die Hälfte der Einschränkungen zurück, was wiederum bei Porsche auf Unverständnis stieß.

Ferrari präsentierte sich bei den 6h Bahrain in der Vorwoche chancenlos
Foto: Motorsport Images
Ferrari, das sich in der vergangenen Woche noch chancenlos gegen Porsche im Kampf um die GTE-Pro-Vorherrschaft präsentierte, reagierte daraufhin mit einem Protest gegen beide BoP-Runden. Erst auf Hinweis der Stewards präzisierte man, dass man gegen die Einstufung in der Pro-Klasse rechtlich vorgehen möchte.
Ferrari-Protest abgewiesen: So begründen das die Stewards
Der Protest für beide Fahrzeuge wurde am Freitag um 12:21 Uhr MEZ übermittelt. Als Beweise führte Ferrari eine WEC-Pressemitteilung aus dem April 2017, einen Mail-Verkehr zwischen Technischen Delegierten von FIA/ACO und den betroffenen Herstellern, in dem es um die Klärung von Artikel 20 des Technischen Reglements geht, und eine Tabelle ohne Autor und Datum ins Feld.
Die Stewards sind allerdings laut Bulletin der Ansicht, dass eben jener Artikel 20 in diesem Fall die "einzige rechtlich verbindliche Regelung" sei. Außerdem besage dieser Artikel "eindeutig, dass es dem WEC-Komitee erlaubt ist, nach eigenem Ermessen Änderungen vorzunehmen, die es für notwendig erachtet."
Der entscheidende Satz findet sich ganz am Ende des Artikels: "Diese Änderungen sind nicht Gegenstand von Protesten oder Einsprüchen und liegen im absoluten Ermessen des WEC-Komitees." Das Komitee hat in solchen Situationen auch das letzte Wort, wie in Artikel 1.1 des Sportlichen Reglements festgehalten ist: "Die Entscheidungen des WEC-Komitees werden in letzter Instanz getroffen und können daher nicht angefochten werden."
Für Ferrari ist das ein Rückschlag im Kampf um den WM-Titel bei Fahrern und Herstellern in der GTE-Pro-Klasse. Im Qualifying landete man auf den Plätzen zwei und drei. Kevin Estre holte für Porsche den Zusatzpunkt für die Pole und sorgte damit für Gleichstand in der Fahrer-WM vor dem Finale. In der Hersteller-WM gehen die Zuffenhausener mit zwei Punkten Vorsprung ins letzte Rennen des Jahres.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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