Buemi äußert sich erneut zu kritischem Austin-Manöver gegen Estre
Sebastien Buemi findet, dass die Bilder die wirkliche Härte des Manövers im Kampf Toyota vs. Porsche überdramatisieren, und fordert mehr Kohärenz bei Strafen
Die beiden betroffenen Fahrzeuge in Austin
Foto: LAT Images
"Aus der Kameraperspektive sieht es ganz anders aus, als es sich im Auto angefühlt hat. - Sebastien Buemi bleibt zwar bei seinem Standpunkt von Austin, dass das Abdrängen des Porsche 963 von Kevin Estre sein Fehler war. Er findet aber auch, dass der Kamerawinkel die Bilder überdramatisiert hat.
"Als ich anfing, nach innen zu ziehen, war er schon zu weit neben mir und ein bisschen in meinem toten Winkel - ich habe zu spät reagiert", sagt der routinierte Schweizer im Gespräch mit Motorsport.com Global, der englischsprachigen Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com im Motorsport Network.
"Es sieht sehr böse von mir aus, als hätte ich einen Unfall verursachen wollen. Im Auto hat es sich nicht so angefühlt - ich will nicht absichtlich in jemanden hineinfahren", fährt er fort. Im Rennen erhielt er eine 30-Sekunden-Strafe, weil er Estre auch nach der ersten Berührung weiter abdrängte.
Buemi glaubt, dass dies mit dem Reifenschaden zusammenhing, den er sich bei der Kollision zugezogen hat: "Ich weiß nicht, wann der Reifenschaden genau auftrat, aber im Grunde habe ich versucht, das Auto auf der Straße zu halten. Ich weiß nicht, wie sehr das die Ereignisse beeinflusst hat."
Buemi befand sich nach einem Boxenstopp mit kalten Reifen auf einer Outlap und wollte um jeden Preis verhindern, dass der Porsche #6 (Estre/Lotterer/L. Vanthoor) an ihm vorbeizog, obwohl dieser zuvor in einem ebenfalls harten Zweikampf (wobei unklar ist, wer wie frische Reifen hatte) an ihm vorbeigezogen war. Buemi macht dafür auch die Einstufung des Toyota GR010 Hybrid verantwortlich, die das Überholen erschwere.
"Ich wollte auf der Outlap nicht überholt werden, weil ich nicht 32 Runden hinter ihm festhängen wollte. Ich war mir sicher, dass wir schneller sind. Wenn man weiß, dass man nicht überholen kann, ist die Motivation umso größer, keine Position zu verlieren", erklärt er.
Er bleibt bei seiner Einschätzung von Austin, dass es sein Fehler war. Unzufrieden ist er allerdings damit, dass er bestraft wurde, während Miguel Molina für eine Startkollision in Fuji 2023 ohne Strafe davonkam: "Das wurde nicht einmal untersucht. Ich würde mir wünschen, dass die Einheitlichkeit der Strafen in der WEC auf den Prüfstand gestellt wird."
Mit Kevin Estre hat der 35-Jährige bereits unter Profis reinen Tisch gemacht. Der Franzose sagt zu dem Vorfall: "Ich akzeptiere, dass der erste Teil eine Fehleinschätzung war, aber was nicht gut war, war sein zweites Rüberziehen. Ich glaube nicht, dass das richtig war, aber wenigstens sieht er das genauso."
Für den Porsche #6 geht es noch um den WM-Titel. Der Toyota #8 (Buemi/Hartley/Hirakawa) hat keine Chance mehr auf den Titel, aber das Schwesterauto #7 (Conway/Kobayashi/de Vries) ist der härteste Rivale des Porsches im Titelkampf.
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