Dries Vanthoor: Kwjat-Blockade kostete BMW mögliche Fuji-Pole
Die eine Premiere hätte durch eine andere verdrängt werden können: BMW hätte bei der WEC die Poleposition holen können, wäre da nicht der Lamborghini gewesen
Dries Vanthoor fühlte sich in der Hyperpole von Daniil Kwjat behindert
Foto: LAT Images
BMW-Pilot Dries Vanthoor fühlt sich von Daniil Kwjat um eine mögliche Poleposition bei den 6 Stunden von Fuji gebracht. Der Belgier fuhr im BMW #15 (D. Vanthoor/Marciello/Wittmann) die drittschnellste Zeit im Qualifying, musste aber eine Runde vorher abbrechen, weil ihm der Lamborghini #63 (Bortolotti/Mortara/Kwjat) im Weg stand.
Der Vorfall ereignete sich in der langgezogenen, überhöhten Rechtskurve (Kurve 4). Der Fall ging vor die Sportkommissare, die jedoch keine Strafe verhängten. "Fahrzeug #63 hat Fahrzeug #15 nicht blockiert, sondern verlangsamt und eine Linie auf der Außenbahn gewählt, die weder seiner eigenen noch der normalen Rennlinie von Fahrzeug #15 entsprach", hieß es in der Urteilsbegründung. Alle Infos 6h Fuji 2024
"Falscher Moment, falsche Zeit und Kwjat hat die falsche Seite gewählt. Ich musste lupfen, um nicht in ihn reinzufahren und habe zwei Zehntel verloren", schimpft der Belgier nach dem Qualifying.
"Im Nachhinein ist es immer leicht zu sagen, was passiert wäre, wenn wir diese zwei Zehntel nicht verloren hätten. Es war eine gute Runde und mit P3 können wir sehr zufrieden sein. Aber es ist natürlich schade, wenn man weiß, dass man gut genug für die Pole war." Es wäre die erste BMW-Pole in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) gewesen, stattdessen gab es die erste Cadillac-Pole.
Allerdings sei angemerkt, dass Vanthoor seine persönlichen Bestzeiten in den Sektoren 1 und 2 auf seiner letzten Runde fuhr, als sich der Vorfall ereignete. Nur im dritten Sektor war er in der Runde zuvor um 0,070 Sekunden schneller. Hätte Vanthoor jedoch alle seine Sektorbestzeiten in einer Runde erzielt, hätte das an seiner Position im Endklassement nichts geändert.
Daniil Kwjat macht sich keine Vorwürfe: "Ich habe mein Bestes gegeben, um aus dem Weg zu gehen. Aus meiner Sicht war das okay. Andere mögen das anders sehen, aber so ist das Leben."
Lamborghini völlig überraschend in der Hyperpole
Dass es der Lamborghini SC63 überhaupt in die Hyperpole geschafft hat, ist die Sensation des Wochenendes schlechthin, wenn nicht sogar der gesamten bisherigen Saison. "Wenn ihr mir gestern gesagt hättet, dass wir in der Hyperpole landen, hätte ich euch ausgelacht", muss auch der ehemalige Formel-1-Pilot zugeben.
Der Sprung kam aus dem Nichts, denn in den beiden Freitagstrainings belegte der von Iron Lynx eingesetzte LMDh-Bolide den 17. Platz und war auch in den Longruns das langsamste aller Hypercars. Am Freitagvormittag fuhr der Lambo dann erstmals auf den zehnten Platz, was viele aber dem vorzeitigen Abbruch der Session zuschrieben.
"Es ist großartig, dieses Ziel erreicht zu haben", so der 30-Jährige, der unter neutraler Flagge an den Start geht. "Wir haben in den freien Trainings einen guten Job gemacht, um zu verstehen, in welche Richtung wir mit dem Auto gehen müssen. Es hat alles gepasst, um in die Top 10 zu fahren, auch wenn das für uns etwas unerwartet kam."
Kwjat glaubt, dass der Lamborghini SC63 auf dem Fuji Speedway ein sehr kleines Arbeitsfenster perfekt getroffen hat: "Irgendwie hat unser Auto ein sehr kleines Fenster und es scheint, dass es hier einfach besser zusammenpasst. Ich konnte in beiden Sessions gute Rundenzeiten fahren."
"Das war eine positive Überraschung, aber es liegt noch viel Arbeit vor uns, denn wir haben nicht viel am Auto verändert. Ich hoffe, das ist ein Motivationsschub für alle im Team. Das Auto befindet sich noch in einem sehr frühen Stadium. Denken wir nur daran, was passiert, wenn wir erst die Teile am Auto haben, die wir wirklich brauchen."Diese Story teilen oder speichern
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