Endlich erster Austin-Sieg? Was für Toyota spricht
Toyota hat die Konkurrenz in Sao Paulo komplett überrollt - Beim WEC-Rennen auf dem Circuit of the Americas dürften die Japaner wieder Favorit sein
Der Kantersieg in Brasilien zeigte, wie überlegen Toyota Gazoo Racing noch beim Reifenverschleiß ist
Foto: Motorsport Motorsport
Am Ende standen sie sich nur selbst im Weg: Ein Defekt an einem elektronischen Steuergerät für die Benzinzufuhr kostete Toyota den sicheren Doppelsieg bei den 6 Stunden von Sao Paulo. Die Toyota GR010 fuhren den Gegnern davon, wie man es von Toyota eigentlich nur aus LMP1-Zeiten kannte. Beim Lone Star Le Mans in Austin zählen ähnliche Eigenschaften wie in Interlagos.
Vor allem in Sachen Reifenschonung ist Toyota mit seiner großen Erfahrung in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) nach wie vor eine Klasse für sich. Und genau darauf wird es beim Hitzerennen in Austin ankommen. Bei Temperaturen, die um diese Jahreszeit fast täglich auf 35 Grad Celsius und mehr klettern, und einem relativ aggressiven Streckenbelag zählt einmal mehr das Management der Michelin-Pneus.
"Austin wird wieder sehr heiß, das Reifenmanagement wird eine Herausforderung", sagt Sebastien Buemi, der mit dem Toyota #8 (Buemi/Hartley/Hirakawa) zuletzt in Brasilien den ersten Saisonsieg einfuhr. "Aber wir haben in Sao Paulo gezeigt, dass das eine unserer Stärken ist, deshalb bin ich auch für dieses Rennen wieder optimistisch.
Toyota hat noch nie in Austin gewonnen; 2020 siegte Rebellion Racing Foto: LAT
Seit seiner Eröffnung hat der COTA mit sehr weichem Untergrund und Absenkungen zu kämpfen. Bei Unwettern im Jahr 2015 wurden Drainagerohre umspült, was zu Absenkungen führte. Seitdem kämpfen die Streckenbetreiber mit den riesigen Bodenwellen. Abschleifen half nur bedingt, sodass bereits zehn Jahre nach der Eröffnung ein neuer Belag her musste.
Vorbereitung bei Hitze-Test
Um sich auf die neuen Bedingungen einzustellen, nahm Toyota nach den 6 Stunden von Sao Paulo an einem dreitägigen Test auf dem COTA teil, bei dem auch die neue Reifengeneration von Michelin zum Einsatz kam, deren Einführung nach dem Test aber auf 2026 verschoben wurde. Auch bei diesem Test war es brütend heiß, was der Vorbereitung zugute kam.
Denn Austin ist für Toyota Gazoo Racing noch ein weißer Fleck auf der Landkarte. Einziger Sieger im Kader ist Brendon Hartley, der das Rennen von 2015 bis 2017 für Porsche gewann. 2013 und 2014 musste sich Toyota Audi geschlagen geben, 2020 siegte Rebellion Racing mit einem privaten Oreca-Chassis.
"Natürlich hoffe ich auf Sieg Nummer vier. Es wird schwer, denn wir erwarten wieder starke Gegner. Andererseits haben wir in Sao Paulo bewiesen, was mit guter Teamarbeit und der richtigen Reifenstrategie möglich ist", sagt Hartley.
Kamui Kobayashi, Teamchef und Fahrer in Personalunion, hat noch eine ganz besondere Erinnerung an Austin: Im März dieses Jahres nahm er hier am NASCAR-Cup-Rennen teil, das er als 29. von 40 Startern beendete. "Das hat viel Spaß gemacht, aber der GR010 Hybrid ist natürlich ein ganz anderes Auto", sagt der Ex-Formel-1-Pilot.
"Unser Test hat uns eine gute Vorbereitung ermöglicht und eine klare Richtung aufgezeigt, was wir in Sachen Set-up und Reifen erwarten können. Es ist eine gute Gelegenheit, weitere WM-Punkte zu sammeln, und das ist unser Ziel."Diese Story teilen oder speichern
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