Registrieren

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland
News

Jetzt auch noch G-Drive: WEC-LMP2 platzt aus allen Nähten

Die WEC steht vor einem großen Luxusproblem: Dank LMP2-Boom melden mehr Teams Interesse an, als eigentlich Platz vorhanden ist

Die Aussicht auf die kostengünstige LMDh-Kategorie und ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis dank nur sechs Rennen sorgen in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) für einen nie gesehenen Ansturm. Das Le Mans Endurance Management (LMEM) bekommt ein echtes Luxusproblem, denn die Zahl der Interessenten dürfte auf rund 40 Autos anwachsen.

Das jüngste Team, das seinen Hut in den Ring wirft, ist ein Altbekanntes: G-Drive Racing, das Meisterteam von 2015 - wenn auch damals von Oak Racing betreut und nicht von Algarve Pro Racing wie heute. G-Drive Racing will zurück zu den LMP2-Topveranstaltungen und plant dafür auch mit zwei Fahrzeugen bei den 24 Stunden von Daytona.

Das Team rund um Roman Russinow, der nicht persönlich als Fahrer an der WEC teilnehmen wird, hat einen Oreca 07 genannt. Ob er weiter als Aurus 01 gebrandet wird, steht noch nicht fest. G-Drive Racing wird bereits seit 2019 von Algarve Pro Racing betreut. Es ist damit die längste Partnerschaft in der Historie des Labels, das in der Vergangenheit häufig das Einsatzteam wechselte.

"Das finale Programm wird derzeit noch geplant. Momentan läuft der Auswahlprozess für unsere Fahrer für die kommende Saison. Es wird in Kürze verkündet", sagt der mittlerweile 40-jährige Russinow. Er selbst werde nicht fahren, um sich "auf meine Rolle im Teammanagement zu konzentrieren, wenn wir auf die Jagd nach weiteren Titeln gehen."

G-Drive Racing hat seit dem Vollzeit-Ausstieg aus der WEC nach der Saison 2017 drei Titel geholt: 2018 die Gesamtwertung der europäischen Le-Mans-Serie (ELMS) sowie zwei Titel in Folge in der asiatischen Le-Mans-Serie 2019/20 und 2021. Hinzu kommt ein Titel in der LMP2 Pro-Am in der ELMS 2021.

LMP2 könnte auf über 15 Fahrzeuge anwachsen

G-Drive Racing ist das Jüngste in einer ganzen Armada neuer Teams, die Interesse an der LMP2-Kategorie der WEC anmelden. Erst kürzlichen haben mit Vector Sport und Ultimate zwei für die WEC neue Teams angekündigt, eine Nennung einzureichen.

Das LMP2-Meisterteam WRT rüstet auf zwei Fahrzeuge auf

Das LMP2-Meisterteam WRT rüstet auf zwei Fahrzeuge auf

Foto: Motorsport Images

Bislang haben folgende LMP2-Teams verkündet, an der WEC 2022 teilnehmen zu wollen:

- 2x United Autosports
- 2x WRT
- 1x Inter Europol Competition
- 1x Penske
- 1x AF Corse
- 1x Iron Lynx/Prema
- 1x G-Drive Racing (Algarve Pro Racing)
- 1x Vector Sport
- 1x Ultimate

Hinzu kommt, dass einige Teams aus der Vorsaison sich noch nicht zu ihren Plänen geäußert haben. Es gilt als sicher, dass Jota wieder mit zwei Fahrzeugen kommen wird, um sich für ein Hypercar-Programm in Stellung zu bringen.

Ebenso ist zu erwarten, dass das FIA-geförderte Damenprojekt von Signatech (Richard Mille Racing) weitergeführt wird. Allerdings schließt Signature-Teamchef Philippe Sinault im Gespräch mit 'Motorsport.com Global' nicht aus, auch einen männlichen Fahrer einzusetzen. Das kam 2021 jeweils einmal in der WEC und der ELMS außerplanmäßig vor.

Auch ARC Bratislava würde gerne in der WEC weitermachen. Nachdem G-Drive Racing mit Algarve Pro Racing zurückkehrt, würde es für die Slowaken umso mehr Sinn machen, mit dem bisherigen Partner APR weiterzumachen und sich teamintern auf Daten eines echten Spitzenteams zu stützen.

Fraglich ist momentan eine Rückkehr von DragonSpeed (Karriereende von Finanzier Hendrik Hedman), Racing Team Nederland/TDS Racing (mögliches IMSA-Engagement nach Pro-Am-Titel), High Class Racing und Realteam, die ihrerseits 2021 mit APR in der LMP2 Pro-Am angetreten sind. Dafür gibt es mit Panis Racing und dem Duqueine-Team zwei weitere potenzielle ELMS-Aufsteiger.

Selbst ohne Letztere würde das LMP2-Feld auf sagenhafte 15 Fahrzeuge anschwellen. Das bringt der WEC ein Luxusproblem ein, denn viele Starterslots gibt es gar nicht. Bekanntermaßen wollen FIA und ACO das Feld auf 34 Autos (plus einzelne regionale Starter) begrenzen, um die Fracht um den Globus fliegen zu können. Außerdem hat der Fuji Speedway nicht mehr als 34 Boxen.

Zusätzlich zu den vielen LMP2-Interessenten wachsen auch die Hypercar- und GTE-Pro-Klasse an. Die fünf bisherigen Hypercars, nun ganzjährig unterwegs (die Alpine-Verkündung ist nur noch Formsache), werden allerspätestens nach Le Mans durch Peugeot ergänzt. In der GTE Pro werden fünf Slots gebraucht, nachdem sich Corvette zu Ferrari und Porsche gesellt.

Die GTE Am könnte in der Boxengasse enger zusammenrücken, doch der Vorschlag stößt auf wenig Begeisterung

Die GTE Am könnte in der Boxengasse enger zusammenrücken, doch der Vorschlag stößt auf wenig Begeisterung

Foto: Motorsport Images

GTE Am muss die Sache ausbaden

Wie so häufig in der Welt, müssen die Kleinsten die Konsequenzen tragen. So wurde beim ACO diskutiert, dass GTE-Am-Teams nur noch mit zwei Fahrzeugen antreten dürfen - nicht mehr und nicht weniger. Diese würden sich einen Boxenplatz teilen, sodass das Platzproblem zumindest in der Boxengasse halbwegs gelöst werden könnte.

Informationen von 'Motorsport.com Deutschland' zufolge traf dieser Vorstoß, der erst in Bahrain präsentiert wurde, die Teams völlig unvorbereitet. Langjährige, treue WEC-Teams mit einem Fahrzeug wurden so vor den Kopf gestoßen. Mittlerweile ist eine abgeschwächte Form des Vorstoßes in der Diskussion. So sollen sich auch zwei Teams mit einem Fahrzeug zusammentun können.

Das sorgt aber für weitere Probleme. Denn die Zeit ist viel zu knapp, um alle bürokratischen Hürden zu beseitigen, die ein Zusammenschluss zweier Teams mit sich bringt. Wer soll die Kosten wie tragen? Wie werden die Preisgelder verteilt? Und was, wenn das eine Team das andere Fahrzeug schlecht abfertigt, womöglich im Kampf um den Sieg?

Ganz zu schweigen von Problemen, wenn es eine ungerade Anzahl von Fabrikaten gibt. Am ehesten trifft dies Paul Dalla Lana und das Prodrive-Team. Sollte TF Sport wieder zwei Autos einsetzen, wäre man drittes Aston-Martin-Team. Da kann man sich nicht eine Boxencrew mit etwa Cetilar Racing teilen, die einen Ferrari einsetzen.

Gelöst werden müssen auch weitere Fragen im sportlichen Ablauf: Was, wenn beide Fahrzeuge gleichzeitig an die Box kommen müssen, etwa wegen einer Full Course Yellow? Die Zeit drängt, denn mit Beginn der Einschreibefrist am 8. Dezember muss das Reglement feststehen. Es bleibt also spannend.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

Vorheriger Artikel WEC 2022 mit neuem LMP2-Team und Nico Müller
Nächster Artikel WEC-Chef Lequien: 2023 wieder ein Rennen mehr

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland