Paul di Resta: Peugeot 9X8 fühlt sich mit neuem Heckflügel "ganz anders" an
Der Peugeot 9X8 wird über die Winterpause komplett überarbeitet - Werksfahrer Paul di Resta verrät nun, dass sich das Auto "ganz anders anfühlt"
Peugeot nutzt die Winterpause der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) für die Weiterentwicklung des 9X8, der seit Mitte 2022 zum Einsatz. "Wir haben Teile des Autos getestet. Ja, es fühlt sich ganz anders an", verrät Peugeot-Werksfahrer Paul di Resta. "Als Fahrer bekommt man mehr Feedback in die Richtung, die wir wollen. Es war schwierig, mit dem Auto, das wir hatten, gegen die Konkurrenz anzutreten."
Damit Peugeot in Zukunft konkurrenzfähiger wird, nutzen die Franzosen möglicherweise einige der Evo-Joker, die im Rahmen des Reglements für LMH-Boliden erlaubt sind. Die größte Änderung: Der Peugeot 9X8 bekommt einen Heckflügel, der bei Testfahrten in Paul Ricard im Dezember 2023 bereits gesichtet wurde.
Beim letztjährigen WEC-Finale in Bahrain bestätigte Peugeot-Motorsportchef Jean-Marc Finot zudem, dass künftig nicht mehr mit einer identischen Reifenbreite von 31 Zentimetern an beiden Achsen gefahren wird, sondern mit schmaleren Michelin-Reifen (29 Zentimeter) an der Vorderachse und breiteren Reifen (34 Zentimeter) an der Hinterachse. Eine Entscheidung, die Toyota, Ferrari und alle LMDh-Konkurrenten schon früher getroffen haben.
"Es ist offensichtlich, dass unser Auto ganz anders funktioniert als die anderen", weiß Di Resta. "Ich denke, dass die Regeln, die vor langer Zeit beschlossen wurden, die Richtung vorgaben, in die sie mit dem Auto gingen, das wir letztes Jahr benutzt haben. Dabei haben wir die Schwächen bei der Entwicklung und im Vergleich mit der Konkurrenz gesehen"
Di Resta hofft, "an der Spitze zu fahren"
Aber: "Es gibt Stärken, die wir hatten, und ich spreche nicht nur von der Aerodynamik, nicht nur von der Mechanik, sondern von allen Bereichen. Aber das sind die Dinge, die wir angegangen sind", berichtet der Schotte, der sich den Peugeot 9X8 mit der Startnummer 94 in diesem Jahr mit Loic Duval und Neuzugang Stoffel Vandoorne teilen wird.
"Ich denke, das Wichtigste ist, dass alle Mitarbeiter der Abteilung zusammenkommen. Es war ein neues Team, das dieses Auto entworfen hat, und so haben sie die Daten, die sie sammeln mussten, um voranzukommen, alle genutzt. Das ist die wichtigste Verbesserung. Aber ich freue mich darauf, zu sehen, wie das Auto gegen die anderen antritt und, was noch wichtiger ist, hoffentlich an der Spitze fährt."
"Man darf nicht unterschätzen, wie sich die Konkurrenz immer weiterentwickelt hat", sagt der ehemalige DTM-Pilot. "Ich denke, der neue Maßstab, den Toyota im letzten Jahr gesetzt hat, hat in Sebring gezeigt, welchen Unterschied man zwischen den Autos machen kann."
Ohne Heckflügel: So wird der Peugeot 9X8 bald nicht mehr aussehen
Foto: Motorsport Images
Im letzten Jahr erkämpfte sich Peugeot beim Rennen in Monza einen Podestplatz, bei den übrigen fünf Rennen des Jahres waren die Franzosen allerdings chancenlos. Es gelang ihnen nicht, an der Spitze des Feldes mitzumischen. Auch deshalb fiel die Entscheidung, den 9X8 über die Winterpause grundlegend zu verändern.
Noch unklar, wann der "neue" 9X8 kommt
"Das Wichtigste für uns war, dass man, wenn man bereit ist, diesen Schritt zu machen, versucht, so viel wie möglich zu tun", weiß Di Resta. "Aber erst, wenn man die Rundenzeiten im Vergleich mit der Konkurrenz sieht, weiß man, ob man gute Arbeit geleistet hat."
Ob das schon zum Saisonstart in Katar der Fall sein wird, ist unklar, denn noch ist nicht bekannt, ob Peugeot den "neuen" 9X8 bis Anfang März fertig hat. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass die Änderungen erst im Laufe des Jahres eingeführt werden.
Nichtsdestotrotz spricht der Brite schon über die Veränderungen des Autos. "Ja, es wird ästhetisch etwas anders sein", verrät er. "Ich bin mir sicher, dass die Leute eine Sache ganz klar sehen und sich eine Meinung dazu bilden werden, aber für uns geht es darum, sicherzustellen, dass sich das Auto gut anfühlt, denn wenn man den Fahrern Vertrauen gibt, ist das eine große Sache im Langstreckensport."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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