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Politischer Prolog: Toyota-Hase lockt Private aus der Reserve

Toyota provoziert die privaten LMP1-Konkurrenten beim Prolog der WEC 2018/19 in Le Castellet: Schnelle Runden abseits des Reglements - Neue Anpassung der EoT?

#7 Toyota Gazoo Racing Toyota TS050: Mike Conway, Alexander Wurz, Jose Maria Lopez, Sébastien Buemi, Anthony Davidson

#7 Toyota Gazoo Racing Toyota TS050: Mike Conway, Alexander Wurz, Jose Maria Lopez, Sébastien Buemi, Anthony Davidson

JEP / Motorsport Images

Für die Teams in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2018/19 war der Prolog in Le Castellet nicht nur ein Einrollen vor dem Saisonstart, sondern in der LMP1-Klasse auch ein Test der neuen Equivalence of Technology (EoT). Toyota lockte die privaten LMP1-Teams SMP, Manor, DragonSpeed, ByKolles mit einem Trick aus der Reserve, um die wahre Performance der konkurrierenden Autos zu sehen. Die Japaner betrieben ihre TS050 bis Freitagnachmittag 17:00 Uhr deutlich außerhalb der vom Reglement vorgeschriebenen Werte.

Die Japaner bestätigen diese Strategie auf Nachfrage, nennen allerdings als offiziellen Grund für das Fahren mit mehr elektrischer Energie und erheblich erhöhtem Benzindurchfluss mit einem Test eines veränderten Kühlsystems. Mike Conway ballerte der Konkurrenz am Freitag eine Rundenzeit von 1:32.662 Minuten um die Ohren, das Schwesterauto in Le-Mans-Konfiguration absolvierte einen 5,9 Kilometer langen Umlauf in Le Castellet in 1:34.655 Minuten.

"Das haben sie nur getan, um uns unter Druck zu setzen und aus der Reserve zu locken. So mussten wir mal richtig Gas geben - und unsere privaten Konkurrenten auch. Als wir die schnellen Runden gesehen haben, mussten wir uns natürlich strecken", erklärt SMP-Neuzugang Stephane Sarrazin auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'. Der langjährige Toyota-Werkspilot ergänzt schmunzelnd: "Ich weiß ganz genau, dass Pascal (Vasselon, Toyota-Technikchhef; Anm. d. Red.) gern mal solche Spielchen spielt."

 

Toyota fährt schneller als eigentlich erlaubt

Nach dem Wechsel in das vom Regelwerk festgelegten Betriebsfenster fuhren die Toyotas erheblich langsamere Rundenzeiten. Der TS050 mit der Startnummer 7, der in Le Castellet einen erfolgreichen Le-Mans-Test über 30 Stunden und 839 Runden (4.858 Kilometer) absolvierte, lag in seiner Performance nach 17:00 Uhr am Freitag stets in einem Bereich zwischen 1:38 und 1:41 Minuten. Zum Vergleich: Witali Petrow realisierte im schnellen Dallara-BR1-AER von SMP eine Rundenzeit von 1:37.034 Minuten. Über Longruns waren die Privatteams oft in ähnlichem Bereich wie Toyota unterwegs.

 Sind die Privaten also schneller als das Werksteam? Wahrscheinlich nicht, aber die Japaner wollten mit ihrer Maßnahme darstellen, dass der Vorsprung auf die konkurrierenden Teams, die mit erheblichen Vorteilen in den Wettbewerb gehen dürfen, nicht so groß ist wie vom ACO und FIA vielleicht zunächst angenommen. Die SMP-Rundenzeiten aus einem vorherigen Test in Aragon hatten bereits Signale gesendet, dass die Zugeständnisse an die Privatteams aus Sicht von Toyota womöglich überzogen sind. Man darf gespannt sein, ob die FIA die EoT noch einmal anpassen wird.

 

An der Rangfolge der Teams änderte sich im Vergleich zum ersten Tag im Verlauf der Nacht und des Samstags nur noch sehr wenig. Einerseits gingen die Teams immer mehr auf Longruns, auf der anderen Seite sorgten ein starker Gegenwind auf der langen Mistral-Geraden und ein kurzer Regenschauer am frühen Morgen für schlechtere Bedingungen auf der Strecke. Interessant: Die privaten LMP1-Teams lagen mit ihren Fahrzeugen im einen schmalen Fenster von nur 1,2 Sekunden beisammen. Ein Abflug von DragonSpeed-Pilot Ben Hanley beendete den Test zwei Minuten vor dem regulären Ende.

Defekt am M8: BMW muss Dauerlauf vorzeitig abbrechen

Zu den Dauerrennern unter den Autos gehörte der Enso CLM P1/01 von ByKolles. Das Team aus Greding scheint mit seinen Updates am Fahrzeug einen guten Schritt gemacht zu haben. Auch die Updates am von Cosworth entwickelten Nissan-Motor bringen offenbar Standfestigkeit und Tempo. Der LMP1-Wagen von ByKolles absolvierte im Verlauf des Prologs insgesamt 331 Runden - mehr als alle anderen privaten Fahrzeuge der Klasse.

 

#4 ByKolles Racing Team Enso CLM P1/01: Oliver Webb, Dominik Kraihamer, Tom Dilmann, Kang Ling
#4 ByKolles Racing Team Enso CLM P1/01: Oliver Webb, Dominik Kraihamer, Tom Dilmann, Kang Ling

Foto JEP / LAT Images

In der LMP2-Kategorie war das Racing Team Nederland mit dem Dallara-Gibson am fleißigsten. Jan Lammers, Giedo van der Garde und Teamfinancier Frits van Eerd umrundeten den Kurs in Südfrankreich 325 mal. Die neue WEC-Mannschaft beendete den Prolog als bestes Nicht-Oreca-Team auf dem vietren Klassenrang. Die Bestzeit ging an Ex-Formel-1-Pilot Pastor Maldonado in Diensten von DragonSpeed. Die Abstände innerhalb der Klasse waren erwartungsgemäß gering.

Die beiden Porsche 911 RSR von Lietz/Bruni und Christensen/Estre waren auch zum Ende der Testfahrten immer noch an der Spitze, dahinter folgten die beiden Ford GT. Dass sich die Konkurrenz von BMW, Aston Martin und Ferrari deutlich zurückhielt, belegt die Tatsache, dass die beiden GTE-Am-Teams von Dempsey-Proton und Gulf mit ihren Porsches schneller waren als alle Autos aus Italien, Großbritannien und München. BMW absolvierte mit der Startnummer 82 einen Endurance-Test, der aber nach 682 Runden aufgrund technischer Probleme vorzeitig endete. Der Aston Martin #95 schaffte in 30 Stunden 852 Umläufe.

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