Toyota und Lopez pokern sich zur Pole in Monza: "Dachten schon ans Rennen"
Jose Maria Lopez hat dem Toyota #7 die WEC-Pole in Monza beschert - Die Risiko-Taktik im Abbruch-Qualifying ging auf
Bei Toyota ist man im WEC-Qualifying zum 6-Stunden-Rennen in Monza auf Risiko gegangen - und hat gewonnen. Jose-Maria Lopez stellte nach einem Reifenpoker die Pole für das Fahrzeug mit der #7 (Conway/Kobayashi/Lopez) sicher.
Denn die Qualifying-Session der Prototypen wurde durch einen Unfall von Stoffel Vandoorne ausgangs der zweiten Lesmo-Kurve mit der Roten Flagge unterbrochen. Danach waren noch drei Minuten auf der Uhr, doch im Gegensatz zur Konkurrenz ließ Toyota seine Autos an der Box.
Toyota hat die Reifen im Hinterkopf
"Ehrlich gesagt haben wir uns schon vor dem Qualifying entschieden, nur einen Reifensatz zu verwenden. Das Rennen morgen ist lang und es wird sehr heiß. Da wird das sehr wichtig. Wir haben heute zwar einen Zähler bekommen, aber erst im Rennen gibt es die dicken Punkte. Wir haben da schon an das Rennen gedacht", erklärt Lopez den Beweggrund hinter dieser Entscheidung.
In der Tat sind für den heutigen Rennsonntag in Monza Sonnenschein und Höchsttemperaturen von 30 Grad vorhergesagt. Unter diesen Umständen spielt das Reifen-Management eine große Rolle. Einen frischen Satz mehr in der Hinterhand zu haben, kann für Toyota zum großen Joker werden.
Zumal Trockenreifen nicht in unbegrenzter Menge vorhanden sind. Die Allokation für die einzelnen Klassen ist in Punkt 6.5.4 des Sportlichen Reglements der FIA WEC festgehalten. Dort steht geschrieben, dass Hypercars, LMP2 und GTE-Pro zwölf Reifen in den Freien Trainings verwenden dürfen. Für Qualifying und ein 6h-Rennen zusammengerechnet stehen 18 Pneus zur Verfügung, also 4,5 Sätze.
Lopez' Bestzeit auf dem letzten Drücker
Unter diesen Umständen ist Lopez' Leistung noch höher einzuschätzen. Denn die schnellste (und einzig gültige) Rundenzeit gelang ihm im dritten und allerletzten Anlauf. Die ersten beiden Zeiten wurden ihm wieder gestrichen.
Eine erneut gestrichene Zeit hätte aber nichts an der Taktik geändert, so Lopez: "Wir hatten zwar einen allerletzten Versuch, aber selbst wenn der schiefgegangen wäre: Wir haben im Team schon abgemacht, dass wir nur einmal rausfahren würden. Also hatte ich die letzte Chance auf meiner letzten Runde, auch in Sachen Sprit."
"Es wäre zwar schade gewesen, wenn jemand anderes nochmal rausfährt und meine Zeit dann unterbietet. Aber so läuft es nun mal. Wichtig ist letztlich, mit der #7 auf der Pole zu stehen und die erste Reihe für Toyota ist auch sehr wichtig."
Nach den bisher gezeigten Trainingsleistungen geht die #7 als Favorit ins Rennen. Conway/Kobayashi/Lopez haben nicht nur das Qualifying für sich entschieden, sondern lagen auch in allen anderen Trainings an der Spitze. Das WEC-Rennen in Monza beginnt um 12:00 Uhr MESZ.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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