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WEC 1.000 Meilen Sebring 2023: Toyota überrundet alle zweimal

Toyota fährt einen souveränen Doppelsieg beim WEC-Auftakt 2023 heraus - Konkurrenz macht Fehler, Ferrari zweite Kraft, Debakel für Peugeot

WEC 1.000 Meilen Sebring 2023: Toyota überrundet alle zweimal

Lehrstunde von Toyota für alle Neueinsteiger: Der japanische Hersteller mit Sitz in Köln hat beim Auftakt zur Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2023 ein Machtwort gesprochen und der Konkurrenz klargemacht, wie weit der Weg noch ist.

Ergebnis 1.000 Meilen von Sebring 2023

Fotos 1.000 Meilen Sebring 2023

Die beiden Toyota GR010 Hybrid liefen problemlos und überholten die versammelte Konkurrenz zweimal im Rennen, in dem am Ende 239 der geplanten 268 Runden absolviert wurden. Die Frage war nur, welcher der beiden Toyota das Rennen gewinnen würde. Die Führung wechselte mehrmals - wie bei Toyota üblich nach Absprache.

In der vorletzten Stunde gelang es Kamui Kobayashi, einen Vorsprung von mehr als zehn Sekunden herauszufahren. Das war die Entscheidung. Sebastien Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa mussten sich mit Rang zwei begnügen.

Toyota Gazoo Racing hatte nicht nur beim Speed die Nase vorn. Auch bei den operativen Abläufen machte sich der Erfahrungsvorsprung bemerkbar. Das zeigt allein die Tatsache, dass Toyota als einziger großer Hersteller in diesem Rennen ohne Strafe blieb. Den zahlreichen Neulingen in der Hypercar-Klasse wurde schonungslos aufgezeigt, wie weit Toyota noch voraus ist.

 

Ferrari: Immerhin stimmt der Speed

Von den Gegnern konnte nur Ferrari auf der Strecke mithalten. Doch AF Corse stellte sich mehr als nur ein Bein. Bereits nach zehn Minuten wurde nach einem heftigen Abflug von Luis Perez Companc im AF-Corse-Ferrari #83 (Perez Companc/Wadoux/Rovera) eine SC-Phase ausgerufen.

Beide Ferrari, die zu diesem Zeitpunkt auf ihren Startplätzen eins und vier lagen, steuerten die Boxengasse nach 23 Minuten an, als diese freigegeben wurde. Ob die Strategie, die kein anderes Hypercar-Team wählte, aufgegangen wäre, wird sich wohl nie herausstellen, darf aber bezweifelt werden.

Beim anschließenden Restart war Fuoco zu ungestüm und überholte zehn Meter vor der Ziellinie einen Aston Martin. Dafür gab es eine Durchfahrtsstrafe. Das Schwesterauto #51 (Pier Guidi/Calado/Giovinazzi) hatte beim zweiten Stopp ein Problem mit der Betankung, was auch den zweiten Ferrari 499P zurückwarf.

Von diesen Rückschlägen konnte sich AF Corse nicht mehr erholen, zumal es keine SC-Phasen mehr gab, sondern nur noch FCY (Alle Abkürzungen im Langstrecken-ABC erklärt!). Objektiv betrachtet war Ferrari die zweite Kraft, Toyota hatte über die Distanz auch beim Speed die Nase vorn. Während die #50 noch bis auf den dritten Platz nach vorne fuhr, wurde die #51 nach sechs Stunden in einen Unfall verwickelt.

 

Alessandro Pier Guidi blieb beim Überrunden am AF-Corse-Ferrari #54 von Francesco Castellacci (Flohr/Castellacci/Rigon) hängen, wurde in einen Dreher gezwungen, nahm noch den Project-1-Porsche #56 (Hyett/Jeanette/Cairoli) mit und musste eine komplette Runde mit einem Reifenschaden zurücklegen. Die Reparatur dauerte zehn Runden und warf die #51 auf P7 in der Klasse und hinter die LMP2 zurück.

Fast hätte Cadillac von Ferraris Missgeschick profitiert. Der Cadillac #2 (Bamber/Lynn/Westbrook) hätte locker den dritten Platz erobert, hätte das Ganassi-Team nicht eine Durchfahrtsstrafe wegen eines Vergehens unter FCY kassiert.

Der Cadillac V-Series.R lieferte sich ein sehenswertes Duell mit dem Ferrari #50 und beeindruckte vor allem mit geringem Reifenverschleiß. Im Ziel fehlten zehn Sekunden.

Vier Hersteller mit großem Rückstand

Porsche und Peugeot waren in diesem Rennen chancenlos. Die Porsche 963 konnten mit den Plätzen fünf und sechs in einem problemlosen Rennen noch Schadensbegrenzung betreiben. Dennoch wird der WEC-Arm von Penske alles andere als zufrieden aus Sebring abreisen, denn es fehlte eindeutig an Speed - rund zwei Sekunden auf Toyota.

 

Doch diese Probleme waren nichts im Vergleich zu Peugeot. Die Franzosen erlebten ein Debakel der übelsten Sorte. Bereits in der ersten Stunde blieben beide Peugeot 9X8 in einem Gang stecken. Der Peugeot #93 (di Resta/Jensen/Vergne) verlor durch die Reparatur 23 Runden, holte aber immerhin WM-Punkte für Platz neun.

Der #94 (Duval/Menezes/Müller) musste sich einer stundenlangen Untersuchung unterziehen und beendete das Rennen im Testeinsatz. Nachdem der Peugeot 9X8 schon in der Saison 2022 nicht gerade durch Zuverlässigkeit geglänzt hatte, war dieses Rennen nun der absolute Tiefpunkt für das Projekt. Die einzige Hoffnung ist nun, dass die weniger harten europäischen Strecken das Fahrzeug weniger beanspruchen. Zudem war Peugeot noch langsamer als Porsche.

Die beiden hybridlosen Hypercars von Vanwall und Glickenhaus lagen noch weiter zurück. Der Vanwall #4 (Dillmann/Guerrieri/Villeneuve) hielt sich gut im Rennen und überstand sogar eine Kollision, als ein Peugeot zu Beginn einer FCY auffuhr.

In der siebten Stunde ereilte das Kolles-Team ein Rückschlag, als die Aufhängung brach. Die Reparatur dauerte 20 Runden, aber Vanwall nahm immerhin die WM-Punkte für Platz acht bei den Hypercars mit.

 

Einen rabenschwarzen Tag erlebte Glickenhaus. Bereits beim Restart nach der ersten SC-Phase hatte der Glickenhaus #708 (Dumas/Briscoe/Pla) Probleme und blieb zum ersten Mal stehen. In der dritten Stunde stoppte der 007 erneut, diesmal endgültig. Er war einfach ausgegangen.

Beckmann holt LMP2-Sieg beim Debüt

Der United-Autosports-Oreca #23 (Pierson/Blomqvist/Jarvis) lieferte zu Beginn eine dominante Vorstellung ab. Der blaue Bolide schien unantastbar und hatte bereits eine halbe Minute Vorsprung auf die Konkurrenz herausgefahren, als Josh Pierson einfach ausrollte.

Schuld war nach Angaben des Teams ein Elektronikdefekt - ein Problem, das den Oreca 07 immer wieder heimsucht. Diesmal soll der Defekt durch eine Onboard-Kamera verursacht worden sein. Jedenfalls war das Rennen für die überlegene #23 nach etwas mehr als drei Stunden zu Ende.

 

Damit war der Weg frei für den Jota-Oreca #48 von David Beckmann, Yifei Ye und Will Stevens. Das Team überbrückte die Zeit bis zum Eintreffen seines Porsche 963 in der LMP2-Klasse und holte gleich den Sieg. Eine starke Visitenkarte vor allem für David Beckmann bei seinem WEC-Debüt. Wenn das Hypercar zum Einsatz kommt, macht er Platz für den regulären dritten Piloten Antonio Felix da Costa.

Von den regulären LMP2-Teams schlug sich der United-Autosports-Oreca #22 (Lubin/Hanson/Albuquerque; 3.) am besten, gefolgt vom Prema-Oreca #63 (Pin/Bortolotti/Kwjat; 2.), der durch einen Splash-&-Dash kurz vor Schluss noch hinter United zurückfiel. Ein enttäuschendes Wochenende erlebte das Alpine-Team, das zum Auftakt seiner LMP2-Übergangssaison nicht über Platz neun und einen Ausfall hinauskam.

Heftiger Unfall und bitterer Fahrfehler

In der GTE Am setzten sich die Favoriten durch. Ben Keating, Nick Catsburg und Nicolas Varonne bescherten der Corvette C8.R mit mehr als einer Runde Vorsprung den ersten WEC-Sieg in der LMGTE Am.

Einziger nennenswerter Gegner für Corvette Racing war der Iron Lynx Porsche #85 (Bovy/Gatting/Frey; 8.). In der Anfangsphase lieferten sich Ben Keating, der erneut den Marathon-Mann spielte und 2:40 Stunden am Stück fuhr, und Sarah Bovy ein packendes Duell.

Aus dem Kampf um den Klassensieg verabschiedeten sich die "Iron Dames" nach knapp drei Stunden durch einen Fahrfehler von Rahel Frey. Die ehemalige DTM-Pilotin kam ausgangs der ersten Kurve von der Strecke ab. Der Porsche 911 RSR-19 schlug heftig in der Auslaufzone auf und verlor dabei das komplette Heck inklusive Diffusor, was einen Reparaturstopp nach sich zog.

 

Platz zwei ging an den Proton-Porsche #77 (Ried/Pedersen/Andlauer), der den Kessel-Ferrari #57 (Kimura/Huffaker/Serra) kurz vor Schluss noch überholte, weil der gelbe Ferrari noch zum Splash & Dash musste.

Für die größte Schrecksekunde des Rennens sorgte bereits nach zehn Minuten Luis Perez Companc mit einem heftigen Unfall. Er lag mit dem AF-Corse-Ferrari #83 (Perez Companc/Wadoux/Rovera) hinter besagtem Duell zwischen Keating und Bovy, als er in Kurve 1 die Kontrolle verlor und durch den Einschlag mit dem Heck auf dem Dach landete. Der Onkel von Ezequiel Perez Companc blieb unverletzt.

Die WEC wird am 15. April mit den 6 Stunden von Portimao fortgesetzt.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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