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Rennbericht

WEC 6h Spa 2023: Toyota-Doppelsieg, Reifenchaos, Cadillac-Megacrash

Die Konkurrenz macht es Toyota bei den 6 Stunden von Spa leicht - Vorsprung wird kleiner - Renger van der Zande übersteht Riesenunfall unverletzt

WEC 6h Spa 2023: Toyota-Doppelsieg, Reifenchaos, Cadillac-Megacrash

Auch der dritte Tag der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) vor 72.000 Zuschauern ging nicht ohne einen schrecklichen Unfall über die Bühne. Renger van der Zande flog mit dem Cadillac #3 (Bourdais/van der Zande/Aitken; DNF) in der Eau Rouge ab und sorgte damit für den dritten schweren Unfall in ebenso vielen Tagen im Bereich Eau Rouge/Raidillon.

Ergebnis 6h Spa 2023

Er überstand den Unfall unverletzt. Der Niederländer meldete dem Ganassi-Team, dass er nicht mehr lenken konnte. Die Fernsehbilder zeigten, dass das Auto in der Eau Rouge aufsetzte.

"Nach dem Feuer am Donnerstag ist das wirklich kein einfaches Wochenende. Die Jungs haben so hart gearbeitet. Das bringt zusätzliche Belastungen in ein System, das ohnehin schon am Limit ist", sagt Teamkollege Sébastien Bourdais mit Blick auf die Vorbereitung der drei V-Series.R für die 24 Stunden von Le Mans sowie die anstehenden IMSA-Rennen.

Toyota macht alles richtig

An der Spitze gab es nicht viel Neues: Toyota fuhr bei den 6 Stunden von Spa einen souveränen Doppelsieg ein. Doch die Konkurrenz war näher denn je. Am Ende spielte Toyota Gazoo Racing Europe seine ganze Erfahrung aus, traf im richtigen Moment die richtigen Entscheidungen und holte den zweiten Doppelsieg der Saison.

Gleich zu Beginn des Rennens wurde das Feld der Hypercars geteilt; die eine Hälfte startete auf Slicks, die andere auf Regenreifen. Noch bevor das Rennen freigegeben werden konnte, drehten sich zahlreiche Slick-Fahrzeuge im Nieselregen, da sie das Tempo der Einführungsrunde nicht mitgehen konnten.

 

Nach einer zusätzlichen Einführungsrunde und einer frühen Safety-Car-Phase trocknete die Strecke rasch ab und alle Fahrzeuge auf Regenreifen mussten zum Reifenwechsel. Dies betraf beide Ferrari und beide Peugeot sowie einen Cadillac und den Jota-Porsche.

Durch drei weitere Safety-Car-Phasen im Rennen kam der Toyota #8 (Buemi/Hartley/Hirakawa; 2.), der nach dem Qualifyingunfall von Brendon Hartley vom letzten Startplatz ins Rennen gehen musste, in Schlagdistanz zum Schwesterauto #7.

Mike Conway, Kamui Kobayashi und Jose Maria Lopez gewannen schließlich das Rennen, obwohl Kobayashis finales Überholmanöver neben der Strecke eine Untersuchung nach sich zog.

Hartley kam mit kalten Reifen aus der Box, Kobayashi nutzte die Auslaufzone, um die Führung zu übernehmen. Dafür gab es eine 5-Sekunden-Strafe. Am Ergebnis änderte das nichts mehr, denn bis ins Ziel baute der Teampräsident seinen Vorsprung auf 16,637 Sekunden aus.

 

Ferrari schnell, aber langsam auf Temperatur

Ferrari hatte große Probleme, die Michelin-Reifen auf Temperatur zu bringen. Das wurde schließlich Antonio Fuoco im Ferrari #50 (Fuoco/Molina/Nielsen; DNF) zum Verhängnis: Auf kalten Reifen flog er auf der alten Start-Ziel-Geraden vor Eau Rouge im Mini-Rechtsknick ab - der Ferrari 499P hatte noch im fünften Gang durchdrehende Räder. Damit sorgte er für die letzte der vier SC-Phasen.

Der Unfall durchkreuzte auch die Pläne des Schwesterautos #51 (Pier Guidi/Calado/Giovinazzi; 3.) und des Cadillac #2 (Bamber/Lynn/Westbrook; 5.), die unmittelbar nach dem Safety-Car stoppen mussten.

 

Das eröffnete dem Porsche #5 (Cameron/Christensen/Makowiecki; 4.) die Chance, den letzten Podiumsplatz zu erobern. Einziges Problem war hier ein zwischenzeitlich nicht richtig funktionierendes Armaturenbrett, das in das Lenkrad integriert ist.

In der Schlussphase zeigte Ferrari, wer neben Toyota das schnellste Auto hatte. James Calado fuhr einen Rückstand von fast einer Minute auf Frederic Makowiecki zu und überholte den Franzosen in der letzten Runde.

LMDh-Boliden stärker, aber noch hinter Ferrari

Porsche zeigte sich ebenso wie Cadillac deutlich verbessert. Dass man zeitweise auf Augenhöhe mit Ferrari kämpfte, war allerdings den Bedingungen geschuldet - Ferraris Aufwärmprobleme lassen grüßen. Gegen Ende des Rennens war Ferrari deutlich stärker. Dennoch war der Abstand nach vorne für die beiden LMDh-Boliden kleiner als in Sebring und Portimao.

Wie Ferrari mussten auch Porsche und Cadillac jeweils ein Auto abschreiben. Das Ganassi-Team durch den Unfall von van der Zande, Penske verlor den Porsche #6 (Estre/Lotterer/Vanthoor; DNF) durch einen mysteriösen Defekt unter Full Course Yellow. "Es war ein kompletter Blackout. Das Auto ist einfach ausgegangen", sagt Laurens Vanthoor fassungslos.

 

In die Bresche sprang der privat eingesetzte Jota-Porsche #38 (Felix da Costa/Stevens/Ye), der mit Platz sechs alle Erwartungen übertraf. Einziges "Problem" für Jota Sport war die falsche Reifenwahl zu Beginn des Rennens.

Großes Pech mit den SC-Phasen hatte der Glickenhaus #708 (Dumas/Briscoe/Pla; 8.), der kurz vor der letzten SC-Phase stoppte und dadurch eine weitere Runde auf den führenden Toyota verlor. Damit verlor er völlig den Anschluss an einen Kampf, der sich bis zum vierten Platz hinzog. Nicht nur das, auch mehrere LMP2 durften sich zurückrunden, der Glickenhaus aber nicht. So wurde es ein glanzloser 14 Platz.

Ähnlich erging es dem Peugeot #93 (di Resta/Jensen/Vergne; 7.). Insgesamt erlebten die Franzosen in Spa einen Rückschlag, nachdem die 6 Stunden von Portimao noch Mut gemacht hatten. Die falsche Reifenwahl und das SC-Pech warfen die #93 auf Gesamtrang 13 hinter mehrere LMP2 zurück. Die #94 (Duval/Menezes/Müller; 9.) blieb zwischenzeitlich mit einem Sensordefekt liegen und beendete das Rennen mit zwei Runden Rückstand auf Gesamtrang 17.

 

Der Vanwall #4 (Dillmann/Guerrieri/Villeneuve) kam nicht ins Ziel. Zum dritten Mal in Folge hatte Jacques Villeneuve einen Unfall, aber zum dritten Mal war es nicht seine Schuld. Francesco Castellacci im AF-Corse-Ferrari #54 (Flohr/Castellacci/Rigon) übersah beim Überrunden den Vanwall Vandervell 680 und es kam zur Kollision, die für beide Fahrzeuge das Aus bedeutete.

LMP2-Sieg für Kubica, erstes Podium für Inter Europol

Der United-Autosports-Oreca mit der Startnummer 23 (Pierson/Blomqvist/Jarvis; 2.) erwischte einen hervorragenden Start. Tom Blomqvist fuhr im ersten Stint sogar auf dem Niveau mehrerer Hypercars. Doch die SC-Phasen machten den Vorsprung zunichte.

Unterschiedliche Strategien (unter Safety Car ist die Boxengasse geschlossen) sorgten lange Zeit für ein undurchsichtiges Bild. Die spannende Frage war: Müssen der WRT-Oreca #41 (Andrade/Kubica/Deletraz; 1.) und die #23 noch einmal an die Box? Sie hatten rund 50 Minuten vor Schluss gestoppt.

Die Antwort war nein. WRT verhinderte den United-Hattrick und holte den ersten Saisonsieg, gefolgt von United Autosports. Die vielen Probleme der Hypercars spülten den LMP2-Sieger auf den siebten Gesamtrang nach vorne.

 

Für eine Premiere sorgte der Inter-Europol-Oreca #34 (Smiechowski/Scherer/Costa; 3.): Albert Costa kämpfte kurz vor Schluss den Prema-Oreca #9 (Ugran/Viscaal/Caldarelli) seines alten Lamborghini-Weggefährten Andrea Caldarelli nieder und bescherte Inter Europol Competition den ersten Podiumsplatz in der WEC.

Ein potenzieller Sieganwärter wurde durch eine heftige 3-Minuten Stop-and-Go-Strafe aus dem Kampf um die vorderen Plätze geworfen: Der Prema-Oreca #63 (Pin/Bortolotti/Kwjat) verlor durch einen kompletten Boxenstopp unter Safety-Car alle Chancen. Der Vector-Oreca #10 (Cullen/Kaiser/Aubry; DNF) hatte erneut Pech und verlor ein Rad.

Corvette erstmals geschlagen

Die wiedererstarkten Aston Martin sorgten für ein spannendes Rennen. Zahlreiche Safety-Car-Phasen und unterschiedliche Reifenstrategien sorgten dafür, dass alle Marken zwischenzeitlich das Feld anführten. Am Ende setzte sich der AF-Corse-Ferrari #83 (Perez Companc/Wadoux/Rovera; 1.) durch - eine starke Wiedergutmachung für den Überschlag in Sebring und zwei Abflügen in den Trainings.

Spannend wurde es im Kampf um Platz zwei. Wie schon in Portimao fand sich Nick Catsburg in der Corvette #33 (Keating/Varrone/Catsburg; 2.) in der Defensivrolle wieder - und behielt erneut die Oberhand. Charlie Eastwood kam im TF-Sport-Aston-Martin #25 (Al Harthy/Dinan/Eastwood; 3.) nicht vorbei. Der Heart-of-Racing-Aston-Martin #98 (James/Riberas/Mancinelli; 7.) sah bei seinem ersten Einsatz die Zielflagge.

Den Mai nutzt die WEC zur Vorbereitung auf die 24 Stunden von Le Mans. Am 4. Juni steht der Vortest auf dem Circuit de la Sarthe auf dem Programm, eine Woche später geht es ab Mittwoch richtig los.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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