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WEC Bahrain 2017: Toyota gewinnt letztes Duell gegen Porsche

Toyota durchkreuzt Porsche einen erfolgreichen Abschied aus der LMP1-Klasse und gewinnt die 6 Stunden von Bahrain. Die Titelentscheidungen in den anderen Klassen sind gefallen.

#8 Toyota Gazoo Racing Toyota TS050 Hybrid: Anthony Davidson, Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima

#8 Toyota Gazoo Racing Toyota TS050 Hybrid: Anthony Davidson, Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima

Toyota Racing

Toyota hat zum Ende der WEC-Saison 2017 einen Hattrick gelandet und den dritten Sieg in Folge in der Langstrecken-Weltmeisterschaft eingefahren. Anthony Davidson, Sebastien Buemi und Kazuki Nakajima haben sich den Sieg bei den 6 Stunden von Bahrain geholt. Sie siegten mit einer Runde Vorsprung auf den Porsche der Weltmeister Timo Bernhard, Earl Bamber und Brendon Hartley. Der zweite Porsche gefahren von Neel Jani, Andre Lotterer und Nick Tandy kam auf Rang drei.

Das Rennen in Bahrain sah auch die Entscheidungen in den noch vergebenen Meisterschaften: In der LMP2 ging der Titel an den Rebellion-Oreca von Bruno Senna, Julien Canal und Nicolas Prost; Senna und Canal sind gleichzeitig Fahrer-Champions. Mit einem ungefährdeten Sieg sicherten sich James Calado und Alessandro Pier Guidi den ersten WM-Titel in der WEC für GT-Piloten und krönten damit eine äußerst erfolgreiche Saison für Ferrari. Nach unzähligen Versuchen gelang es endlich Paul Dalla Lana, Pedro Lamy und Mathias Lauda, für Aston Martin Racing den Titel in der GTE Am an Land zu ziehen.

Nur Nummer 8 kommt ohne Probleme durch

Lediglich zu Beginn war Porsche eine kurze Phase der Herrlichkeit beim Abschied aus der LMP1-Kategorie vergönnt. Beim Start konnte sich der von Platz drei gestartete Timo Bernhard auf die zweite Position schieben und sorgte für eine Doppelführung. Die Herrlichkeit war jedoch schnell vorbei: Bernhard sammelte einen umgefahrenen Poller auf, den er wegen Gegenlichts nicht sehen konnte. Die Pylone verfing sich tief im Unterboden, was einen Boxenstopp notwendig machte, der eine Minute kostete.

 

Die Teamkollegen konnten sich an der Spitze nicht lange halten. Nach dem Restart dauerte es nicht lange, bis beide Toyotas Neel Jani überrumpelten und an der Spitze davon fuhren. Das Rennen schien wie schon in Schanghai zu Gunsten Toyotas entschieden, doch die Ereignisse aus China duplizierten sich: Kurz vor Rennhälfte kollidierte Kamui Kobayashi im Toyota #7 (Conway/Kobayashi/Lopez) mit dem Porsche #92 (Estre/Christensen) aus der GTE Pro, der dort um den Sieg kämpfte.

 

Dessen Fahrer Michael Christensen macht Kobayashi schwere Vorwürfe: "Ich weiß nicht, was Kamui da im toten Winkel versucht hat. Er hat wohl erwartet, dass ich komplett von der Strecke runterfahre." Toyota behob Schäden an Seitenkasten, Motorabdeckung und Unterboden in Blitzarbeit unter fünf Minuten - zweieinhalb Runden zogen allerdings ins Land. Der Porsche war aus dem Rennen raus, die Kollision löste zudem eine Full Course Yellow (FCY) aus. Kurios: Eine Stop-&-Go-Strafe für die Kollision gab es für den Toyota erst 20 Minuten vor Schluss.

 

Eine Stunde später knallte es wieder in der ersten Kurve, diesmal zwischen Nick Tandy und dem Gulf-Porsche #86 (Wainwright/Barker/Foster) aus der GTE Am. Die Reparatur kostete eine Runde und der 919 Hybrid fiel auf Rang drei zurück. "Ich dachte, er lässt die Türe offen, weil es aussah, als würde er Platz machen", erstattet Tandy Rapport. Obendrein gab es noch eine Durchfahrtsstrafe, die aber nichts an der Position veränderte. Dennoch: Das Dreamteam Jani/Lotterer/Tandy geht vor allem wegen der häufig angewandten Stallregie ohne Sieg wieder auseinander.

 

Damit war nur noch der Toyota #8 ohne unplanmäßigen Stopp unterwegs und hatte einen beruhigenden Vorsprung von 1:20 Minuten auf den Porsche #2, der nach seinen anfänglichen Problemen keine Aussicht mehr auf den Sieg hatte. Toyota holte den fünften Saisonsieg und hat damit am Ende der WEC-Saison 2017 einen Sieg mehr auf dem Konto als Porsche.

Senna und Prost holen LMP2-Titel für Rebellion

Der Titelkampf wurde von Anfang an mit harten Bandagen geführt, als sich schon ganz zu Beginn der DC-Oreca #38 (Tung/Jarvis/Laurent) und der Rebellion-Oreca #31 (Canal/Prost/Senna) hart bekämpften. Oliver Jarvis drängte Bruno Senna in Kurve 1 von der Strecke. Jackie Chans DC-Team hatte von da an erst einmal die Nase vorn, während sich Rebellion in Kleinkriege mit Dritten begab.

 

Bruno Senna kam sich nach gut einer Stunde mit Jean-Eric Vergne im Manor-Oreca #24 (Rao/Hanley/Vergne) in die Quere. Ein sehenswertes Manöver über die Außenbahn inklusive Bodycheck war ein bisschen zu viel für die Rennleitung, die dafür eine 5-Sekunden-Strafe beim nächsten Boxenstopp aussprach.

 

Als entscheidend sollte sich die FCY erweisen. DC Racing entschied sich zum Boxenstopp, während Rebellion draußen blieb. Die Strategie von Rebellion sollte sich als richtig erweisen, weil DC Racing keinen Boxenstopp sparen konnte. Als der Drops schon gelutscht schien, gab es noch einmal in der letzten Stunde ein Drama: Der Oreca 07 entwickelte Probleme an der Servolenkung, was für mehrere fürchterlich langsame Runden sorgte.

 

Das Problem wurde allerdings behoben und Bruno Senna, Julien Canal und Nicolas Prost fuhren Sieg und Titel ein. Prost kann sich allerdings nicht als Fahrermeister feiern lassen, da er das Nürburgring-Rennen verpasst hatte und somit zehn Punkte weniger als Senna und Canal auf dem Konto hat. DC kam noch auf zehn Sekunden heran, musste sich aber letztlich mit Platz zwei in Rennen und Meisterschaft abfinden. Platz drei beim Finale ging an den Rebellion-Oreca #13 (Beche/Heinemeier Hansson/Piquet).

Calado und Pier Guidi unaufhaltsam

Ferrari ging als Favorit ins Rennen und wurde seiner Favoritenrolle gerecht. James Calado und Alessandro Pier Guidi sicherten sich einen ungefährdeten Sieg und holten sich damit den ersten GT-Weltmeisterschaftstitel in der WEC. Solange es noch hell war, war der Ganassi-Ford #67 (Priaulx/Tincknell) ein ernsthafter Siegkandidat und führte das Rennen zwischenzeitlich sogar an. Doch je länger die Nacht dauerte, umso weiter rückte der erste Ford-Titel in weite Ferne, am Ende blieb Rang drei. Es fehlte einfach an Speed.

 

Dieser fehlte dem Porsche #91 (Lietz/Makowiecki) zu Beginn des Rennens. Während das Schwesterfahrzeug #92 (Estre/Christensen) von Anfang an auf mittelharten Reifen unterwegs war, rutschte der Meisterschaftskandidat auf harten Pneus herum und fiel hoffnungslos zurück. Für Porsche kam es noch dicker: Der Traum vom ersten Sieg für den Porsche 911 RSR mit Mittelmotor war nach der Kollision zwischen Christensen und Kobayashi ausgeträumt.

Damit waren alle ernsthaften Konkurrenten für Calado und Pier Guidi weit zurückgefallen und der Sieg nur noch Formsache. Richard Lietz und Fred Mako fuhren sich noch mit einer sehenswerten Fahrt nach vorn und unterstrichen somit, dass sie die Probleme des Porsche 911 RSR vom Freitag gelöst hatten.

 

Der Titel war schon da nicht mehr aus eigener Kraft möglich: Als Makowiecki in einem sehenswerten Dreikampf auf Position zwei nach vorne fuhr, war der Ferrari #51 schon mehr als 40 Sekunden enteilt. In der Schlussphase ging es wieder etwas zurück und der Porsche landete auf der vierten Position. Aston Martin konnte sich nur vorübergehend in den Kampf einmischen. Die Dunlop-Reifen funktionierten in der Wüste nicht richtig. Ein bitterer Abschied für die alte Vantage-Generation aud der GTE Pro.

Frühe Entscheidung in der GTE Am

Der Titelkampf zwischen dem Aston Martin #98 (Dalla Lana/Lamy/Lauda) und dem Proton-Porsche #77 (Ried/Cairoli/Dienst) währte nur kurz in der Anfangsphase, dafür umso heftiger auch jenseits der Strecke. Die Entscheidung fiel schon am Ende der zweiten Stunde, als ein Scheinwerfer am Porsche 911 RSR ausfiel. Die Rennleitung zitierte Marvin Dienst zum Reparaturstopp, der zwei Runden kostete.

 

Von nun an musste Aston Martin Racing nur noch durchfahren. Paul Dalla Lana, Pedro Lamy und Mathias Lauda machten es stilvoll und gewannen das Rennen mit 1:17 Minuten Vorsprung auf den Clearwater-Ferrari #61 (Mok/Sawa/Griffin) und den Spirit-of-Race-Ferrari #54 (Flohr/Castellacci/Molina). Dem Proton-Team blieb nur Rang vier.

 

Das Rennen wird für eine Kuriosität in Erinnerung bleiben: Nach zweieinhalb Stunden verirrte sich eine schwarze Katze auf den Bahrain International Circuit. Der Säuger wurde glücklicherweise von den vorbeirasenden Boliden so aufgeschreckt, dass er umkehrte und das Areal fluchtartig verließ. Eine FCY war schon angedacht, wurde aber in letzter Sekunde wieder verworfen.

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