WEC-Hypercar-Reglement 2020: BMW tritt Gesprächen bei
BMW hat sich den Gesprächen für das LMP1-Nachfolgereglement angeschlossen - Brennstoffzelle weiter im Fokus - Einstieg aber bei weitem nicht beschlossen
BMW Team MTEK logo
Erik Junius
Die Gesprächsrunde um die künftigen Regularien der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) hat Zuwachs bekommen: BMW ist zu den Gesprächen gestoßen, bei denen es um das künftige Reglement in der WEC und bei den 24 Stunden von Le Mans geht. Der deutsche Hersteller hatte bereits seit längerer Zeit Interesse an der Le-Mans-Topklasse gezeigt und würde am liebsten die Brennstoffzellen-Technologie in Le Mans salonfähig machen.
BMW-Motorsportchef Jens Marquardt sagt gegenüber 'Motorsport-Total.com': "Wir waren schon von Beginn an auf dem Radar, aber seit Le Mans nehmen wir aktiv an den Gesprächen teil, um ein besseres Verständnis für die generelle Richtung dieses Projekts zu gewinnen." Der ACO möchte die Hersteller mit spektakulären Hypercars anlocken, die zu einem Budget von 30 Millionen Euro für zwei Autos pro WEC-Saison eingesetzt werden sollen.
Pierluigi Martini, Yannick Dalmas, Joachim Winkelhock, BMW V12 LMR
Photo by: LAT Images
"Der Grund für unsere Teilnahme ist, dass wir die weiteren Pläne besser kennenlernen, die in der technischen Arbeitsgruppe diskutiert werden, speziell hinsichtlich zukünftiger Technologien", sagt er weiter. "Das ist unsere normale Herangehensweise, schließlich wollen wir als Hersteller über die weiteren Entwicklungen in den wichtigsten Rennserien auf dem Laufenden bleiben."
Von einem Le-Mans-Engagement ist man also noch weit entfernt. Der ACO hatte mehrfach klar gestellt, im Laufe der 2020er-Jahre Rennwagen mit Brennstoffzelle zulassen zu wollen. Allerdings geschah das noch vor dem Porsche-Ausstieg, der die weitere Entwicklung der WEC erst einmal völlig auf den Kopf gestellt hat. Derzeit ist das Thema Brennstoffzelle erst einmal auf frühestens 2024 verschoben.
2020 LMP1 Regulations
Photo by: ACO
BMW ist damit zu Toyota, Aston Martin, Ford und Ferrari gestoßen, die gemeinsam mit Ligier, Oreca, Dallara und McLaren Applied Technologies die Richtung der WEC diskutieren. Toyota und Aston Martin würden sich in der neuen Meisterschaft engagieren, Ford besteht auf eine Kompatibilität mit der IMSA SportsCar Championship. Einem Sprecher zufolge wird Ferrari dabei bleiben, bis die Regeln stehen. Ferrari wolle "eine kosteneffiziente Lösung finden, die Synergien zum Design der Stra0enfahrzeuge und Technologien verbindet."
Ferrari und Ford hatten zwischenzeitlich den Gesprächen den Rücken gekehrt. Ford beobachtet die Geschehnisse aber weiter, während Ferrari die Gespräche bislang vor allem als politisches Druckmittel nutzt, um seine Interessen in der GTE-Klasse zu wahren. Nach der manuellen Anpassung der Balance of Performance im Vorfeld der 6 Stunden von Silverstone kehrte Ferrari wieder an den Tisch zurück.
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