Registrieren

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland
Kolumne

WEC-Kolumne: Chance zur Rückkehr zum normalen Kalender

Die Coronavirus-Pandemie wirkt sich gleich auf zwei WEC-Saisons aus - Jamie Klein findet, dass der ACO das nutzen sollte, um den Winterkalender zu überwinden

Der Automobile Club de l'Ouest (ACO) hat in dieser Woche die Ankündigung gemacht, die die Sportwagen-Fangemeinde mehr oder weniger erwartet hat. Aufgrund der COVID-19-Pandemie werden die 24 Stunden von Le Mans erstmals seit 1968 nicht im Juni ausgetragen. Stattdessen wurde das Rennen auf den 19. und 20 September gelegt.

Damit ergeben sich automatisch Fragen hinsichtlich der Saison 2020/21, die eigentlich zwei Wochen zuvor in Silverstone hätte starten sollen.

Auswirkungen auf die Saison 2019/20

Was die derzeitige Saison betrifft, sagen die sportlichen Regularien der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) klar aus, dass mindestens sechs Rennen inklusive Le Mans stattfinden müssen, damit offizielle WM-Resultate erklärt werden können. Das heißt: Egal, was noch passiert, wir müssen bis Mitte September warten, um zu wissen, wer unsere Meister 2019/20 sind.

Bislang haben fünf Rennen stattgefunden, zuletzt im Februar in Austin. Le Mans allein wäre also genug, um auf sechs zu kommen. Die 1.000 Meilen von Sebring wurden gänzlich abgesagt, doch die WEC versucht noch, das Spa-Rennen zu verlegen. Das würde nahezu sicher vor Le Mans sein.

Wenn wir vom 2. Mai als ursprünglichem Datum für die 6 Stunden von Spa ausgehen (bevor das Rennen wegen einer Terminkollision mit der Formel E vorverlegt wurde), würde es sechs Wochen vor Le Mans stattfinden. So gesehen wäre Spa am 8. August und der Le-Mans-Testtag am 6. September, nachdem das 24-Stunden-Motorradrennen extra wieder eine Woche vorverlegt worden ist.

Natürlich kann momentan niemand sagen, ob Europa Anfang August wieder in einem Zustand sein wird, um Rennen abzuhalten. Aber gehen wir mal davon, dass es so sein wird.

Wann beginnt die Hypercar-Ära?

Wie sieht es also bezüglich 2020/21 aus, wenn die Le-Mans-Hypercar-Ära beginnen soll? Es steht fest, dass Silverstone am 6. September weichen muss, da das Datum für den Le-Mans-Testtag benötigt wird. Aber wohin?

Als nützlicher Präzedenzfall erweist sich die letzte "normale" WEC-Saison 2017, die eine Lücke von vier Wochen zwischen Le Mans und dem darauffolgenden Rennen auf dem Nürburgring aufwies. Damit würde der Saisonauftakt 2020/21 auf den 18. Oktober fallen. Wenn man aber davon ausgeht, dass auch noch ein Vorsaisontest in der Woche zuvor stattfinden soll, wäre der 25. Oktober realistischer.

Kazuki Nakajima

Ein Saisonauftakt in Silverstone ist kaum noch denkbar

Foto: LAT

Das wiederum stellt Silverstone vor gleich zwei Probleme. Zum einen ist das Wetter in Großbritannien zu diesem Zeitpunkt nicht gerade ideal und es gibt weniger Stunden bei Tageslicht. Das ist auch der Grund, warum das Rennen vom April auf August/September verlegt worden ist.

Zweitens sollen am 1. November die 6 Stunden von Fuji über die Bühne gehen - zweifellos ein wichtigeres Rennen für die WEC angesichts der Tatsache, dass die Strecke Toyota gehört. Unter diesen Voraussetzungen ein Rennen Mitte bis Ende Oktober in Silverstone stattfinden zu lassen, würde zu wenig Zeit bedeuten, die Fracht nach Japan zu bekommen.

Das Wetter in Monza - derzeit als zweites Rennen auf den 4. Oktober angesetzt - wäre zweifellos besser, doch es ist aus demselben Grund kaum davon auszugehen, dass auf der italienischen Strecke ein Rennen vor Fuji stattfinden kann. Und es würde Sinn machen, die Hypercar-Ära auf der Strecke des einzigen großen Herstellers zu beginnen, der in der Serie noch fährt.

Doch auch für dieses Szenario gibt es Hürden. Zunächst einmal ist Fuji in keiner guten Position für den Vorsaisontest. Erstens ist es weit von Europa entfernt und zweitens mit zahlreichen nationalen japanischen Meisterschaften ausgelastet, die sich nun alle um Herbst-Termine reißen.

Außerdem könnte sich die WEC dagegen sträuben, die Saison außerhalb Europas beginnen zu lassen, obschon das beim allerersten Rennen 2012 in Sebring der Fall gewesen ist. Wenn Fuji aber seinen derzeitigen Slot nicht halten kann, liefe das Rennen Gefahr, 2020 überhaupt nicht mehr stattzufinden.

Damit würde der mögliche Saisonauftakt auf den 5. Dezember in Bahrain fallen, was für alle Beteiligten kein schlechter Kompromiss sein dürfte. Das Wetter ist kein Problem und ein Vorsaisontest ohne Weiteres möglich. Das Datum liegt sogar so spät, dass noch ein vollwertiger Prolog in Europa abgehalten werden könnte, sofern die Teams dem zustimmen würden.

2021 Rückkehr zum normalen Kalender?

Es könnte so jedoch schwierig werden, den Kalender danach zu füllen, wenn wir uns vor Augen führen, dass vor Le Mans am 12. und 13. Juni 2021 noch mindestens vier weitere Rennen stattfinden müssen.

Roberto Gonzalez, Anthony Davidson

Ein Saisonautakt in Bahrain? Möglich, aber nicht ohne Folgeprobleme

Foto: LAT

Wenn Kyalami, Sebring, Spa und Le Mans ihre jeweiligen Termine behalten sollten, würde das nur fünf Rennen bedeuten - eines weniger als das Minimum. Fuji kann im Frühling wegen des Logistikplans mehr oder weniger ausgeschlossen werden. Damit müsste entweder Monza oder Silverstone vor Le Mans einsortiert werden.

Vielleicht kann man eines dieser Rennen, sagen wir, zwei Wochen nach Spa ansetzen. Damit wären noch immer ein paar Wochen Abstand bis zum Le-Mans-Vortest. Sechs Rennen würden der WEC allerdings keinen Raum zum Atmen mehr geben, sollte ein Rennen unerwartet abgesagt werden.

Was also, wenn die WEC die Gelegenheit beim Schopf packt und 2021 wieder zu einem traditionellen Kalender zurückkehrt? Dann würde die Saison im Februar mit Kyalami beginnen. Sebring würde im März folgen, Spa im April, Le Mans auf seinem traditionellen Juni-Slot, Silverstone und Monza im Sommer, Fuji im Oktober und Bahrain im November.

Das würde zumindest garantieren, dass Toyota einen Hypercar-Gegner hätte, denn die Scuderia Cameron Glickenhaus strebt Kyalami als Debüt für den 007 an (wie ByKolles auf die Le-Mans-Schelte des ACO reagiert, bleibt abzuwarten).

Und Toyota würde ohne Zweifel die Chance willkommen heißen, den Prototyp auf Basis des GR Super Sport noch weiter zu verfeinern, wenn man sich vor Augen führt, wie eng der Zeitrahmen ist, das neue Auto zu bauen - und wie sich die Coronavirus-Pandemie auf die Vorbereitungen auswirkt.

Okay, Le Mans wäre nicht mehr das Entscheidungsrennen für die Weltmeisterschaft. Allerdings scheint die WM-Entscheidung am Tag des größten Rennens bislang keine großen Früchte getragen zu haben.

Die Rennen, die im Kalenderjahr nach Le Mans stattfinden, haben keinen großen Popularitätsboost erlebt. 2019 holte in drei von vier Klassen der Klassensieger auch den Titel. Und jeder kann sich ausmalen, welcher der beiden Erfolge die größeren Schlagzeilen gemacht hat.

Der Rückzug von Porsche aus der LMP1 war einst der Grund für die "Supersaison" 2018/19 und den Übergang zum Winterkalender. Warum also nicht aus der Not eine Tugend machen und die Coronavirus-Krise dazu nutzen, die WEC wieder mit dem Rest der Sportwagenwelt in Einklang zu bringen?

Mit Bildmaterial von LAT.

Vorheriger Artikel Motorradrennen erneut verlegt: Le Mans schafft Platz für Testtag
Nächster Artikel Oreca macht Druck: LMDh-Reglement kann nicht länger warten

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland