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WEC-Vorschau 2017: Warum Toyota im LMP1-Duell mit Porsche Titelfavorit ist

Porsche mag in den vergangenen beiden Jahren den Titel gewonnen haben, doch zu Beginn der Saison 2017 der Langstrecken-WM (WEC) ist Toyota der Gejagte, wie Sam Smith erklärt.

#1 Porsche Team, Porsche 919 Hybrid: Neel Jani, Andre Lotterer, Nick Tandy; #7 Toyota Gazoo Racing T

#1 Porsche Team, Porsche 919 Hybrid: Neel Jani, Andre Lotterer, Nick Tandy; #7 Toyota Gazoo Racing T

Toyota Racing

Trotz zahlreicher Veränderungen steht uns in der am Wochenende mit den 6 Stunden von Silverstone beginnenden Saison 2017 der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) ein packender Kampf um den WM-Titel ins Haus. Nachdem Porsche in den vergangenen beiden Jahren sowohl Weltmeister als auch Le-Mans-Sieger wurde, fordert Toyota seinen Rivalen aus Deutschland mit Nachdruck heraus.

Aufgrund des Rückzugs von Audi gibt es inzwischen keinen 3. Mitspieler mehr in Reihen der LMP1-Klasse. Somit können sich die beiden verbliebenen Hersteller voll auf sich und den jeweils anderen konzentrieren.

Toyota steht mit dem überarbeiteten TS050 Hybrid vor seiner größten Saison seit Jahren. Mit dem Direkteinspritzer-Turbo hat die in Köln ansässige Truppe aus Japan nun ein Jahr Erfahrung. Gleiches gilt für das Batteriesystem, das zu Beginn der Saison 2016 sein Debüt gab.

Anhand dieser Voraussetzungen muss Toyota vor Beginn der neuen Saison als Favorit gelten. Dies liegt nicht zuletzt auch daran, weil der vom Design her ältere Porsche 919 Hybrid aufgrund der neuen Aerodynamik-Regeln für 2017 etwas von seinem Vorsprung verlieren wird.

Die Regeländerungen betreffen die Aerodynamik an der Front und am Heck. Der aerodynamische Grip soll dank der Beschneidungen in diesen Bereichen reduziert werden. Zudem sind in der Saison 2017 nur noch 2 Aero-Kits erlaubt, was Toyota zusätzlich in die Karten spielt.

Mit dem Low-Downforce-Package kam Toyota in der Vergangenheit stets gut zurecht. Und ohne das inzwischen legendäre Pech bei den 24 Stunden von Le Mans hätten man in der Saison 2016 endlich den längst überfälligen Sieg beim Saisonhöhepunkt eingefahren.

Mit dem High-Downforce-Package tat sich Toyota in der Saison 2016 gegen die Konkurrenz aus dem VW-Konzern schwer. Doch mit 12 Monaten Erfahrung und dank der Unterstützung in Form der Regeländerungen scheint die Favoritenrolle gerechtfertigt. Der Vorteil gegenüber Porsche ist jedoch gering.

Verstärkung bei Porsche

#1 Porsche Team, Porsche 919 Hybrid: Neel Jani, Andre Lotterer, Nick Tandy
#1 Porsche Team, Porsche 919 Hybrid: Neel Jani, Andre Lotterer, Nick Tandy

Foto: Guillaume Nedelec

Unter anderem mit den neu in den Kader aufgenommenen Fahrern Andre Lotterer, Nick Tandy und Earl Bamber macht Porsche Jagd auf den 3. WEC-Titel in Folge.

Lotterer, der wohl talentierteste Langstreckenpilot der vergangenen 10 Jahre, sorgt bei Porsche für frischen Wind. Die anderen beiden neuen LMP1-Stammfahrer, Tandy und Bamber, haben ihre Klasse bereits bewiesen, als sie 2015 zusammen mit Nico Hülkenberg die 24 Stunden von Le Mans gewannen. Neel Jani und Brendon Hartley sind ohnehin erwiesene Leistungsträger.

Das größte Juwel im Porsche-Lager seit Beginn des LMP1-Programms in Weissach ist aber Timo Bernhard. Als Musterbeispiel in puncto Konstanz und Einsatz und mit nahezu fehlerfreier Performance im Rennen ist Bernhard beinahe so etwas wie eine unersetzbare Person, die es im Teamsport Motorsport einfach braucht.

Porsche hat für die Saison 2017 den 1. Schachzug dahingehend vorgenommen, dass man sich sowohl für die 6 Stunden von Silverstone als auch für die 6 Stunden von Spa für das Low-Downforce-Package entscheiden hat, das auch bei den 24 Stunden von Le Mans zum Einsatz kommt.

Aufgrund dieser Tatsache hält Toyota bei den ersten beiden Saisonrennen alle Trümpfe in der Hand. Schließlich fährt man sowohl in Silverstone als auch in Spa mit dem High-Downforce-Package. Bei Porsche indes hofft man, das eigene High-Downforce-Package ab den 6 Stunden vom Nürburgring gewinnbringend, das heißt in Form von Siegen, einzusetzen.

Toyotas Le-Mans-Lotterie

#8 Toyota Gazoo Racing, Toyota TS050 Hybrid: Anthony Davidson, Nicolas Lapierre, Kazuki Nakajima
#8 Toyota Gazoo Racing, Toyota TS050 Hybrid: Anthony Davidson, Nicolas Lapierre, Kazuki Nakajima

Foto: Guillaume Nedelec

Eine der vielleicht größten Fragen im Zusammenhang damit, ob Toyota den langersehnten Le-Mans-Sieg diesmal an Land ziehen kann: Wird sich der Einsatz eines 3. Autos an der Sarthe wirklich auszahlen?

Es wäre eine märchenhafte Geschichte, sollte Toyota das schaffen, was Porsche im Jahr 2015 geschafft hat, nämlich die 24 Stunden von Le Mans mit dem 3. Auto zu gewinnen. Diese Geschichte hätte alles: Risiko und Erlösung für Nicolas Lapierre und einen Triumph für Stephane Sarrazin, der in Le Mans seit 2007 nicht weniger als 4 Mal mit Platz 2 Vorlieb nehmen musste.

Abgesehen von Le Mans wird der 3. Toyota TS050 Hybrid nur in Spa antreten. Dieses Auto wird dort aller Voraussicht nach mit dem Low-Downforce-Package fahren, um wichtige Daten im Hinblick auf den Saisonhöhepunkt im Juni zu sammeln.

Dahinter steckt jedoch weit mehr als nur die Aufstockung des Teams um ein Auto. Fragt man Porsche-Teamchef Andreas Seidl nach dem finanziellen und logistischen Aufwand, den der Einsatz eines 3. Autos in Le Mans bedeutet, dann atmet er schon mal deutlich tiefer ein als üblich.

Ein weiterer Aspekt, der Toyota entgegenkommt, ist die Anzahl der verfügbaren Reifen. Diese ist für die Saison 2017 laut Reglement reduziert worden. Bei den 6-Stunden-Rennen, also bei allen Rennen im WEC-Kalender mit Ausnahme von Le Mans, stehen pro Auto nur noch 18 Reifen für Qualifying und Rennen zur Verfügung.

Der Fokus wird somit verstärkt auf Doppelstints mit einem Michelin-Reifensatz liegen. In dieser Disziplin erwies sich Toyota in der Saison 2016 als Meister und legte damit den Grundstein für einen umjubelten Heimsieg bei den 6 Stunden von Fuji.

Im Aufgebot der Toyota-Stammfahrer für die gesamte Saison tritt der dreimalige und amtierende Tourenwagen-Weltmeister Jose Maria Lopez die Nachfolge von Sarrazin an. Neben seinem Werkseinsatz für Toyota in der WEC bestreitet Lopez zudem die gesamte Saison der Formel E für DS Virgin Racing. Der Argentinier hat somit gleich 2 Werksprogramme zu stemmen.

Während sich Lopez im Formelsport bislang nicht mit großen Erfolgen rühmen kann, ist aus dem Toyota-Lager zu hören, dass er sich dank seiner enormen Grundschnelligkeit im LMP1-Auto schon jetzt auf Augenhöhe mit Mike Conway und Kamui Kobayashi befindet. Und diese beiden Fahrer mussten sich in der WEC-Saison 2016 alles andere als verstecken.

Derweil sind die Beinahe-Le-Mans-Sieger Anthony Davidson, Sebastien Buemi und Kazuki Nakajima mehr denn je darauf aus, den Albtraum vom Juni 2016 vergessen zu machen. Davidson hat bereits betont, dass ihm der so knapp durch die Finger geglittene Triumph noch mehr Motivation für 2017 verliehen hat.

All denjenigen, die das Glas nach dem Audi-Rückzug halbleer anstatt halbvoll sehen, sei gesagt: Die neue Saison wird für den Verlust der Marke aus Ingolstadt entschädigen. Das Duell Porsche vs. Toyota verspricht mehr als genug Spannung und Wendungen, um 2017 zu einer weiteren WEC-Saison, die man sich nicht entgehen lassen sollte, zu machen.

Gruppenfoto: Autos für die WEC-Saison 2017
Gruppenfoto: Autos für die WEC-Saison 2017

Foto: JEP / LAT Images

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