WEC Silverstone: Erste Startreihe für Audi bei schwierigen Bedingungen
Fässler/Lotterer/Treluyer starten beim Saisonauftakt der Langstrecken-WM (WEC) in Silverstone von der Pole-Position vor ihren Audi-Kollegen Di Grassi/Duval/Jarvis.
Foto: Daniel James Smith
Überraschung beim ersten Qualifying der WEC-Saison 2016: Nicht das am Freitag überlegene Porsche-Team, sondern die Audi-Truppe gab bei der Zeitenjagd, bei der der Durchschnitt aus den schnellsten Runden zweier Fahrer über die Startaufstellung entscheidet, den Ton an.
Das dritte Freie Training am Samstagvormittag musste aufgrund von Schneefällen ausfallen. Beim Qualifying am Nachmittag hatte sich der weiße Niederschlag zwar verzogen, aber die Piste war alles andere als trocken.
Andre Lotterer legte mit dem R18 e-tron quattro mit der Startnummer 7 bei den schwierigen Bedingungen eine Rundenzeit von 1:53,201 Minuten hin. „Wir hatten keine Ahnung, was uns erwartet, aber wir haben die richtigen Entscheidungen getroffen und waren schnell genug“, so Lotterer, nach seiner auf Regenreifen erzielten Zeit.
Bildergalerie: WEC-Saisonauftakt in Silverstone
Marcel Fässler bestätigte die Lotterer-Zeit, indem er mit 1:53,207 Minuten gerade mal 0,006 Sekunden langsamer war. Die daraus resultierende Durchschnittszeit von 1:53,204 Minuten bedeutet für Fässler/Lotterer/Treluyer die Pole-Position beim Saisonauftakt.
Startposition zwei wird am Sonntag ebenfalls von einem Audi eingenommen: dem R18 mit der Startnummer 8. Zwar ließ sich Lucas di Grassi mit 1:52,911 Minuten die absolut schnellste Runde der Session gutschreiben.
Damit konnte der Brasilianer den Durchschnitt für sich und seine beiden Kollegen Loic Duval (im Cockpit) und Oliver Jarvis (in der Box) aber nur noch auf 1:53,308 Minuten nach unten korrigieren. „Fast hätte es gereicht, aber wir können auch so zufrieden sein. Die Balance unseres Rennwagens fühlt sich ausgeglichen an“, berichtet di Grassi.
Die beiden Porsche 919 Hybrid von Bernhard/Webber/Hartley und Dumas/Jani/Lieb legen beim fliegenden Start von den Positionen drei und vier aus der zweiten Reihe los. Der Rückstand auf Audi betrug auf dem feuchten Asphalt eine Sekunde.
"Alle vier Fahrer von uns haben einen guten Job gemacht, aber an die Rundenzeiten von Audi war kein Herankommen", so Webber, der die Hoffnung auf den Sieg aber nicht aufgegeben hat: "Wir müssen morgen einfach einen Weg an ihnen vorbei finden. Ich glaube, das können wir schaffen."
In der dritten Reihe nehmen die beiden Toyota TS050 Hybrid Aufstellung, wobei Sarrazin/Conway/Kobayashi wie schon im Freien Training am Freitag teamintern die Oberhand gegenüber Davidson/Buemi/Nakajima behielten. Der Rückstand auf Audi ist jedoch enorm: Vier beziehungsweise sechs Sekunden. Grund waren laut Anthony Davidson "massive Balanceprobleme".
G-Drive holt die LMP2-Pole
Die Pole-Position in der LMP2-Klasse geht an G-Drive. Neuzugang Rene Rast und Routinier Roman Rusinov produzierten am Steuer des Oreca 05 eine Durchschnittszeit von 2:08,479 Minuten und sicherten damit für sich und ihren Kollegen Nathanael Berthon die Klassen-Pole beim Saisonauftakt.
Die absolut schnellste Qualifying-Runde im LMP2-Feld legte Shootingstar Luis Felipe "Pipo" Derani für Extreme Speed Motorsports (ESM) hin. Doch die vom Sieger der 24 Stunden von Daytona und der 12 Stunden von Sebring gefahrene Marke von 2:07,315 Minuten konnte von Teamkollege Chris Cumming (2:11,949 Minuten) nicht annähernd reproduziert werden. Die Durchschnittszeit von 2:09,632 Minuten bedeutet Startplatz zwei.
Ergebnis: Qualifying für die 6 Stunden von Silverstone
Ferrari rahmt das GTE-Pro-Feld ein
In der GTE-Pro-Klasse gab einmal mehr Ferrari mit den von AF Corse eingesetzten 488 das Tempo vor. Davide Rigon und Sam Bird holten sich mit der Startnummer 71 die Pole-Position. Im Schwesterauto mit der Startnummer 51 war zumindest James Calado auf vergleichbarem Tempo unterwegs. Weil Kollege Gianmaria Bruni aber keine Qualifying-Runde zustande brachte, startet der zweite 488 vom Ende des GTE-Pro-Feldes.
Somit geht der zweite Startplatz in der Klasse an den einzigen Porsche: den 911 RSR von Dempsey-Proton Racing mit Richard Lietz und Michael Christensen am Lenkrad. In der zweiten GTE-Pro-Reihe finden sich die beiden erstmals in der WEC antretenden Ford GT von Johnson/Mücke/Pla und Franchitti/Priaulx/Tincknell.
Die GTE-Am-Pole wurde vom Abu-Dhabi-Proton-Porsche eingefahren.
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