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Petter Solberg enthüllt "erschreckende" Lungenkrankheit

Rallycross-Star Petter Solberg spricht erstmals über eine schwere Lungenerkrankung, die zufällig entdeckt und über Monate hinweg therapiert wurde

Petter Solberg, PSRX Volkswagen Sweden

Wenn ein Unfall doch etwas Gutes hat: Unmittelbar vor der nächsten Station der Rallycross-WM (WRX) in Riga spricht Petter Solberg über seinen Crash mit Janis Baumanis von vor einem Jahr – und enthüllt brisante Details. Denn er hatte sich in Riga 2017 nicht nur zwei Rippen und ein Schlüsselbein gebrochen, sondern zufällig erfahren, dass er schwer lungenkrank war. Glück im Unglück: Die Krankheit wurde rechtzeitig diagnostiziert, sodass eine Therapie eingeleitet werden konnte.

"Ich bin ganz ehrlich: Das war ziemlich erschreckend", sagt Solberg rückblickend. Er berichtet: "Ich hatte mich schon geraume Zeit schlapp gefühlt. Es war immer schlimmer geworden, aber ich gab nicht viel darauf. Dann geschah der Unfall, dem ich eigentlich vieles zu verdanken habe – die Röntgenaufnahmen zeigten ein Problem mit einem Lungenflügel. Diese Krankheit hat einen komplizierten Namen, aber in aller Kürze bedeutet es: Mein Körper produzierte zu viel Eisen. Das ist den Ärzten glücklicherweise aufgefallen."

Solberg, der nur 13 Tage nach seinem schweren Unfall erneut im Rallycross-Auto saß und in Buxtehude nach dem Sieg in seinem Halbfinale beinahe auch im Finale auf das Treppchen gefahren wäre, musste sich aufgrund der Lungenerkrankung in Behandlung begeben. "Es dauerte ziemlich lange, bis wir die richtige [Medikamenten-] Dosierung gefunden hatten. Das war eine schwierige Zeit", berichtet der Norweger. "Ich bemerkte, wie sich meine Augen und mein Gesicht veränderten, ich begann zu zittern. Ich wusste nicht, was passierte und warum."

Einzig Adrenalin lässt Solberg weitermachen

Einzig im Rennauto habe er sich noch wohl gefühlt. "Das Adrenalin", so Solberg, "täuschte darüber hinweg, sodass ich fahren konnte. Doch nach den Rennen wurde ich wieder unheimlich schlapp." Im Anschluss an einen Testtag in Frankreich zog Solberg schließlich die Reißleine und begab sich wieder in ärztliche Obhut. "Für einige Zeit war ich richtig krank", sagt er. Und erste Zweifel kamen: "Wir machten uns sogar Gedanken darüber, wer mich im Team ersetzen könnte, sollte sich mein Zustand nicht bessern. Ich wusste nur: Ich selbst würde es nicht schaffen. Das waren bittere Momente für mich." Doch Solberg kämpfte – und fuhr weiter.

Erst über ein halbes Jahr nach der ursprünglichen Diagnose habe sich Besserung eingestellt. "Ich fühlte mich allmählich kräftiger", meint Solberg und verweist auf die WRX-Veranstaltung in Schweden im Sommer 2018. "Seither geht es besser und besser. Ich spüre, wie meine Energie zurückkehrt und sich alles wieder etwas normalisiert. Jetzt haben wir die Sache im Griff."

In seiner typisch offenen Art habe er seine Krankheit nicht mehr länger geheim halten wollen, sagt Solberg weiter. "Ich wollte jetzt darüber sprechen. Ich war einfach nicht ich selbst. Aber ihr könnt mir glauben, ich komme wieder zurück." Die Medikamenten-Therapie dauere noch für gut einen Monat an. "Dann folgen weitere Tests", meint Solberg. "Die Ärzte sind allerdings zufrieden mit der Genesung, ich ebenfalls. Und jetzt auf nach Riga! Dort habe ich noch eine offene Rechnung zu begleichen …"

Eigentlich unglaublich: Trotz der massiven Einschränkungen belegt Solberg aktuell den dritten Platz in der WRX-Gesamtwertung und hat vier Rennwochenenden vor Schluss sogar noch Titelchancen. Favorit auf den WM-Sieg ist jedoch Solbergs Volkswagen-Teamkollege Johan Kristoffersson.

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