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WRX-Debüt für Nico Müller: Spaß, Vollgas und Erfahrungen sammeln

Mit welcher Wette das Rallycross-Debüt von DTM-Pilot Nico Müller seinen Ursprung nahm und was sich der Schweizer bei seinem WRX-Einstand erwartet.

Nico Müller, EKS, Audi S1 EKS RX Quattro

Foto: Ferdi Kräling Motorsport-Bild GmbH

Mit DTM-Pilot Nico Müller wagt sich an diesem Wochenende beim 9. Lauf der WRX-Saison 2017 im französischen Loheac ein weiterer Rundstreckenpilot an die Herausforderung Rallycross heran. Der Schweizer fährt im Team seines DTM-Kollegen Mattias Ekström einen 4. Audi S1, bei dem es sich ursprünglich um das Einsatzauto von Ekström aus den Jahren 2014 und 2015 handelt, das zuletzt als Testfahrzeug eingesetzt wurde.

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Toomas Heikkinen, Reinis Nitiss, Nico Müller, Mattias Ekström

Foto: Ferdi Kräling Motorsport-Bild GmbH

Im Interview mit Motorsport.com erzählt Müller, was ihm am Rallycross so fasziniert und welche Ziele er sich bei seinem WRX-Debüt gesetzt hat. Außerdem löst er auf, welche Wette zwischen ihm und Ekström letztlich zu seinem Rallycross-Ausflug geführt hat.

Frage: "Nico, wie groß ist der 'Kulturschock', wenn man von den Rennstrecken der DTM und ihren Hospitality-'Palästen' an diese beschauliche Rennstrecke in Loheac kommt, wo alles etwas ursprünglicher ist?"

Nico Müller: "Ursprünglicher trifft es ganz gut. Es fühlt sich ein wenig an wie 'back to the Roots' zu Go-Kart-Zeiten, wo du irgendwo in die Pampa rausfährst und plötzlich eine coole Go-Kart-Strecke vorfindest, da das Zelt aufbaust und zusammen mit deinen Mechanikern von Anfang an anpackst."

"Das war bei mir in dieser Woche genau so. Ich bin eigentlich schon seit letztem Sonntag mit dem Team unterwegs und habe alles ein bisschen miterlebt. Ich glaube es tat mir gut zu sehen, was für eine Arbeit dahinter steckt. Und jetzt freue ich mich sehr drauf, wieder hinterm Lenkrad zu sitzen."

Frage: "Sie haben im Vorfeld erzählt, dass eine Wette mit Ihrem DTM-Teamkollegen Mattias Ekström letztlich zu diesem Rallycross-Start geführt hat. Sie haben aber nicht verraten, worum es bei dieser Wette ging."

Müller: "Wir waren am Anfang der vergangen Saison mit der DTM in Monteblanco testen. Er ist gefahren, ich war Ersatzpilot. Ich habe dann gesagt: 'Ich versuche ein Video zu machen. Wenn du bei deiner In-Lap aus einer engen Haarnadel heraus beschleunigst, lässt du mal schön 2 (schwarze; Anm. d. Red.) Striche stehen und ich versuche das zu filmen.' Das haben wir gemacht, und Mattias hat es dann bei Facebook gepostet."

"Wir haben dann gewettet, wie viele Views dieses Video erreicht. Er meinte, mindestens 75.000 innerhalb der ersten 24 Stunden. Ich meinte: 'Vergiss es! Nie im Leben.' Dann haben wir überlegt, worum die Wette gehen soll. Er meinte dann: 'Okay, wenn du gewinnst, darfst du mal eine Runde fahren. Wenn nicht, kommst du Reifen waschen.' Und wer hat gewonnen ...? Dementsprechend durfte ich ein bisschen Reifen waschen. Aber das war nicht schlecht. Dadurch konnte ich Ende vergangenen Jahres in Barcelona etwas Rallycross-Luft schnuppern. Und nicht viel später durfte ich dann auch mal fahren."

Frage: "Wie oft sind Sie bist jetzt mit dem Audi S1 gefahren? Erstmals im vergangen Jahr in Barcelona?"

Müller: "Ja, da waren es sechs Runden oder so. Dann bin ich dieses Jahr in Barcelona 20 Runden gefahren. In dieser Woche waren wir in Mayenne testen, da bin ich 50 bis 60 Runden gefahren."

Frage: "Gibt es eine Sache an diesen Autos, die besonders faszinierend ist oder ist er das Gesamterlebnis?"

Müller: "Auf jeden Fall das Gesamterlebnis. Die Kombination aus der Leistung mit dem Handling und die Strecken mit den Sprüngen, dem Wechsel von Schotter auf Asphalt und einem Reifen, der mit beidem klarkommen muss. Das Beherrschen des Autos verlangt nach einer anderen Art von Perfektion. In der DTM musst du möglichst präzise fahren, ganz ruhig, ja keine Rutscher. Und hier bist du die ganze Zeit am Rutschen. Die Frage ist: Wie viel, in welche Richtung stehen die Vorderräder und wo geht die Kurve lang?"

Mattias Ekström, EKS RX Audi S1
Mattias Ekström, EKS RX Audi S1

Foto: FIA World Rallycross

"Dieser große Kontrast macht das Ganze schon sehr interessant. Von außen anzusehen ist es super spektakulär. Hinter dem Lenkrad bist du busy ohne Ende, hast keine Zeit mal durchzuatmen. Nach vier Runden bin ich patschnass wie nach einer Stunde DTM-Rennen. Das Stresslevel ist schon ein anderes. Sich da auch als Fahrer noch einmal neu kennenzulernen, finde ich sehr spannend."

Frage: "Was denken Sie, wird die größte Herausforderung hier am Wochenende?"

Müller: "Erst einmal muss ich die Strecke kennenlernen, es ist alles neu. Das wird schon mal der erste Schritt sein. Ich hoffe das Wetter wird nicht zu einer allzu großen Herausforderung. Ich habe genügend zu lernen, da muss ich nicht halb nass, halb trocken und was weiß ich nicht alles haben. Wenn ich das beeinflussen könnte, hätte ich es lieber trocken."

"Dann natürlich das Rennen fahren an sich. Der Start ist hier super wichtig, dementsprechend hoffe ich, dass ich das gut genug hinbekomme und in Kurve 1 die Ellenbogen ausfahren kann. Und dann die großen Namen, die links und rechts neben einem stehen, das wird schon ein spezielles Gefühl sein, wenn man zusammen mit Solberg, Loeb oder Mattias im gleichen Heat stehen sollte."

Frage: "Gerade das Fahren im Verkehr kann man bei den Tests ja gar nicht simulieren?"

Müller: "Nein, daher wird das auf jeden Fall eine Herausforderung. Ich glaube die Strecke hier ist was den Staub angeht nicht ganz so extrem. Die Sicht sollte relativ okay sein, auch wenn ich im Verkehr hängen bleiben. Das Streckenlayout ist auch nicht eines der typischsten für die Rallycross. Es ist eher wie auf einer Rundstrecke, das kommt mir vielleicht ein bisschen entgegen."

Frage: "War das auch ein Grund, warum Sie Loheac für dein Debüt ausgewählt haben oder passte es einfach gut in den Terminplan?"

Müller: "Das hat sich einfach angeboten. Die Strecke passt ziemlich gut. Ich bin zu Anfang der Saison ziemlich viel GT gefahren, mit dem 24-Stunden-Rennen und den Vorbereitungsrennen am Nürburgring. Das Programm ist abgeschlossen, deshalb habe ich Zeit für etwas anderes."

Nico Müller, EKS, Audi S1 EKS RX Quattro
Nico Müller, EKS, Audi S1 EKS RX Quattro

Foto: Ferdi Kräling Motorsport-Bild GmbH

Frage: "Haben Sie sich eine konkrete Erwartung gesetzt für das Wochenende oder geht es einfach darum, Spaß zu haben und Erfahrungen zu sammeln?"

Müller: "Spaß haben, Vollgas und Erfahrungen sammeln. Und natürlich das Maximum herauszuholen. Ich bin nicht hier, um irgendwo mitzuschwimmen. Ich will möglichst schnell und möglichst viel lernen."

"Und wenn es irgendwie machbar ist, hoffe ich, dass ich in die Nähe der Halbfinals komme. Gerade hier wird das sehr schwierig, weil das Feld sehr groß ist. Die Strecke wird wahrscheinlich den Effekt haben, dass das ganze Feld eng zusammen sein wird. Deshalb versuche ich einfach keine Fehler zu machen."

Frage: "Soll der WRX-Start eine einmalige Angelegenheit sein oder können Sie sich weitere Starts vorstellen?"

Müller: "Wir haben uns nicht über weitere Pläne unterhalten. Für den Moment fahre ich hier, und wenn ich mich einigermaßen schlau anstelle und alle Spaß haben an der Geschichte, wieso nicht? Ein paar Läufe gibt es ja dieser Jahr noch. Ich würde nicht nein sagen, wenn die ein oder andere Chance kommt."

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