Nicht das schnellste Auto, aber Ott Tänak gewinnt: "Ein emotionaler Sieg"
M-Sport Ford musste ein Jahr auf einen WRC-Sieg warten - Ott Tänak gibt zu, dass er in Schweden nicht das schnellste Auto war - Motivationsschub für mehr Erfolge
Ott Tänak brachte schon bei seiner zweiten Rallye mit dem Puma M-Sport zurück auf die Siegerstraße. Der Triumph in Schweden war der zweite Sieg dieses Autos und der erste seit Sebastien Loeb im Vorjahr in Monte Carlo gewonnen hat.
Die Kombination Tänak/M-Sport feierte den ersten gemeinsamen Sieg seit der Rallye Deutschland im Jahr 2017. In Schweden war Tänak nicht unbedingt der schnellste Fahrer, denn er stellte nur eine Prüfungsbestzeit auf. Aber seine Konstanz war entscheidend.
Für den Toyota-Weltmeister von 2019 war es der 18. WRC-Triumph seiner Karriere. Damit hat er einen Sieg mehr als Hyundai-Konkurrent Thierry Neuville. Klammert man die Teilzeitstarter Loeb und Sebastien Ogier aus, so ist Tänak aktuell der erfolgreichste Fixstarter im Feld.
"Das war schon ein emotionaler", sagt der Este im Moment seines Sieges. "Ich würde nicht sagen, dass wir für diese Rallye zu viel erwartet hatten. Wir haben eigentlich gar nichts erwartet." Denn in Monte Carlo ist er mit dem Set-up des Puma nicht zufrieden gewesen und wurde Fünfter.
"Es ist ziemlich beeindruckend. Wir haben verstanden, dass wir nie die Schnellsten sein würden. Aber ich konnte einen hohen Durchschnitt fahren. Da die anderen Jungs Fehler machten und nicht so konstant waren, haben wir unsere Chancen maximiert."
"Es ist ein toller Start und wahrscheinlich mehr als erwartet", sagt Tänak, denn er hat nach zwei Rallyes die Führung in der Weltmeisterschaft übernommen. "Wir können uns in diesem Jahr sicherlich noch verbessern. Es liegt am Team, wie schnell wir das tun können."
"Wenn die Dinge ins Laufen kommen, dann können wir etwas konkurrenzfähiger sein." M-Sport konzentriert sich voll und ganz auf Tänak, denn man wittert die Chance auf den WM-Titel. Teamkollege Pierre-Louis Loubet wurde in Schweden mit sechs Minuten Rückstand Sechster.
Für den Puma Rally1 war es der zweite Sieg seit Monte Carlo im Vorjahr Foto: Motorsport Images
"So wie er sich weiterentwickelt hat. Er hat natürlich schon einen WM-Titel in der Tasche. Es ist deutlich zu sehen, was er dem Team bringt. Es ist fantastisch, dass wir wieder eine Galionsfigur haben. Dadurch schaltet jeder im Team einen Gang höher."
"Wenn er uns so ein Ergebnis bringt, dann verleiht das allen Motivation, Enthusiasmus und den Glauben daran. Ich habe den Glauben nie verloren, aber für die Mädls und Jungs im Team ist es manchmal schwierig. Es ist großartig, dass wir schon so früh so ein Ergebnis erzielt haben."
"Nach Monte Carlo haben manche Leute vielleicht gegrübelt. Aber Ott ist dort drei Jahre hintereinander nicht ins Ziel gekommen. Deshalb glaube ich, dass er dort nicht alles riskiert hat. Das vergangene Jahr war schwierig für uns. Ich habe aber nie den Glauben verloren, dass wir ein erstklassiges Auto haben. Gott sei Dank wurde das bei dieser Rallye wieder bewiesen."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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