Sebastien Ogier geht erhobenen Hauptes: "Das Schicksal hat entschieden"
Durch einen Reifenschaden verliert Sebastien Ogier den Sieg bei der Rallye Monte-Carlo, doch im Anschluss überwiegt die Freude über den Kampf gegen Sebastien Loeb
Unmittelbar nach der Zieldurchfahrt der Rallye Monte-Carlo, Saisonauftakt der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2022, wirkte Toyota-Pilot Sebastien Ogier nach dem unglücklich verpassten Sieg noch arg frustriert. Doch schon kurze Zeit darauf überwog beim amtierenden Weltmeister die Freude über einen legendären Kampf gegen Sebastien Loeb.
"Was für ein Kampf, das hat Spaß gemacht. Diese Rallye werde ich nie vergessen, das war eine ganz besondere für mich", sagt Ogier der englischsprachigen Ausgabe von 'Motorsport.com'. Vier Tage lang hatten sich die beiden WRC-Legenden einen packenden Schlagabtausch geliefert, in dem mal der eine, mal der andere vorne lag.
Am Schlusstag der Rallye sah Ogier dann schon wie der sichere Sieger aus. Zwei Wertungsprüfungen vor dem Ende hatte er 24,6 Sekunden Vorsprung auf Loeb. Doch dann ereilte Ogier bei der vorletzten WP ein Reifenschaden, und aus dem beruhigenden Vorsprung wurde ein Rückstand von 9,5 Sekunden. Diesen holte er bei der Powerstage nicht mehr auf.
Wie es zum Frühstart bei der Powerstage kam
"Okay, am Ende haben wir nicht gewonnen, aber wir gehen erhobenen Hauptes und mit einem Lächeln, denn wir haben unseren Job gemacht, und letztlich hat heute das Schicksal entschieden", sagt Ogier. "Ich grinse immer noch, denn dieser Kampf hat so viel Spaß gemacht. Hut ab vor Seb und Isabelle, es war eine Freude gegen sie zu kämpfen."
Letztendlich wurde der Kampf um den Sieg auch durch eine 10-Sekunden-Strafe entschieden, die Ogier wegen eines Frühstarts bei der Powerstage erhielt. "So sind die Regeln und wenn ich mich vorher bewegt habe, dann habe ich mich vorher bewegt", sagt Ogier. "Aber vielleicht ist es besser, dass ich die Strafe bekommen habe, denn wenn ich 0,5 Sekunden zurück gelegen hätte, wäre es wahrscheinlich schwieriger zu verkraften gewesen."
"Beim letzten Start hörte sich der Motor anders an, als würde ich auf der Geraden an Leistung verlieren, und ich habe einfach die Kupplung ein wenig bewegt, was das Auto ein wenig bewegte", erklärt der Franzose. "Ich denke, dass ich zum richtigen Zeitpunkt mit der richtigen Geschwindigkeit gestartet bin, aber ich habe mich vorher bewegt und das ist die Regel."
Kritik an Pirelli: "Reifen zu schwach"
Während Ogier hier seinen Fehler anerkennt, macht er sich hinsichtlich des Reifenschadens keine Vorwürfe. "Ehrlich gesagt kann ich da nichts machen", sagt er. "Solange die Straße sauber war, habe ich versucht, auf Nummer sicherzugehen, aber beim zweiten Durchgang haben alle die Kurve geschnitten. Es war sehr schmutzig, aber man muss der Linie folgen. So ist das Leben."
Allerdings kann sich Ogier eine kritische Bemerkung in Richtung des Reifenlieferanten Pirelli nicht verkneifen. "Das Einzige, worüber ich mich vielleicht ärgere, ist, dass wir seit mehr als einem Jahr wissen, dass dieser Reifen zu schwach ist. Und ich kann nicht verstehen, warum es keine Reaktion darauf gibt", sagt Ogier.
Mit Bildmaterial von M-Sport.
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