Überraschender Wechsel in der Rallye-WM: Ott Tänak kehrt zu Hyundai zurück!
Nur ein Jahr nach seinem vorzeitigen Abschied kehrt Ott Tänak zur Saison 2024 der Rallye-Weltmeisterschaft ins Werksteam von Hyundai zurück
Überraschende Wende auf dem Fahrermarkt der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC): Ott Tänak kehrt nach nur einer Saison bei M-Sport im kommenden Jahr zu Hyundai zurück - jenem Team, von dem er sich Ende 2022 vorzeitig getrennt hatte. Das gab das Werksteam des südkoreanischen Herstellers am Mittwoch (4. Oktober) bekannt.
Tänak war von 2020 bis 2022 für Hyundai in der Rallye-Weltmeisterschaft angetreten und hatte in dieser Zeit fünf Siege gefeiert. Gegen Ende der Zusammenarbeit war das Verhältnis zwischen dem Esten und seinem Team jedoch zunehmend angespannt.
Frust über mangelnde Zuverlässigkeit und fehlende Weiterentwicklung machte sich bei Tänak breit. Auch das lange Machtvakuum an der Spitze von Hyundai Motorsport - nach dem Abgang von Andrea Adamo Ende 2021 wurde das Team während der gesamten Saison 2022 interimistisch von Motorenchef Julien Moncet geführt - sorgte für Unzufriedenheit.
Veränderungen bei Hyundai Motorsport Anlass für die Rückkehr
Der Ärger über eine Teamorder, durch die sich Tänak bei der Rallye Akropolis 2022 um seine Siegchance gebracht sah, brachte das Fass zum Überlaufen. Ende 2022 löste Tänak seinen für die Saison 2023 gültigen Vertrag mit Hyundai auf und wechselte zu M-Sport.
Tänaks Entscheidung, nach nur einem Jahr wieder zu Hyundai zurückzukehren, hängt mit den Veränderungen an der Spitze von Hyundai Motorsport zusammen. Anfang 2023 übernahm dort der ehemalige Formel-1-Teamchef Cyril Abiteboul das Ruder und strukturiert das Team seitdem um. Als Technischer Direktor wurde Francois-Xavier Demaison verpflichtet, der in seiner Zeit bei Volkswagen sehr erfolgreich war.
"Seit sich unsere Wege vor genau einem Jahr getrennt haben, hat das Team sehr hart an der neuen technischen Struktur gearbeitet. Hyundai Motorsport hat eine klare Vision und ein klares Ziel für die nahe Zukunft, und das hat mich überzeugt, mich ihnen wieder anzuschließen", sagt Tänak. "Unser Ziel in diesem neuen Kapitel ist nichts Geringeres als der Gewinn aller drei Titel, und mit der neuen Teamstruktur haben wir alle Werkzeuge, die wir dafür brauchen."
Abiteboul: Tänak kommt aus guten Gründen zurück
Für Abiteboul ist der Wechsel des Weltmeisters von 2019 auch eine Bestätigung seiner bisherigen Arbeit bei Hyundai. "Es ist eine Art, unsere Ambitionen zu bekräftigen, aber auch eine Art, zu zeigen, dass die Veränderungen, die wir bereits vorgenommen haben, zu greifen beginnen, denn Ott kommt aus guten Gründen zu uns zurück", so Abiteboul im Gespräch mit Autosport, einer Schwerstpublikation von Motorsport-Total.com im Motorsport Network. "Beide Seiten haben das Gefühl, dass noch unerledigte Arbeit vor uns liegt, und wir hoffen, dass wir es sie Ende bringen können."
"Ich hoffe, dass alles, was wir tun, zeigt, dass wir den Sport lieben, in dem wir seit mehr als zehn Jahren aktiv sind, und wir glauben, dass wir dies nicht nur tun, um Hyundai zu helfen, sondern um den Sport zu einem wettbewerbsfähigen Umfeld zu machen, in dem Toyota starke Konkurrenten hat", fährt Abiteboul fort. "Wir wollen ab nächstem Jahr und in Zukunft ein stärkerer Konkurrent für Toyota sein."
Neben Tänak wird auch Thierry Neuville 2024 alle WM-Läufe für Hyundai bestreiten. Für den Belgier ist es die elfte Saison im Werksteam des südkoreanischen Herstellers. Gespräche mit den anderen drei aktuellen Fahrern Esapekka Lappi, Teemu Suninen und Dani Sordo sind laut Abiteboul im Gange.
Gespräche mit Lappi, Suninen und Sordo im Gange
"Wir haben etwas Zeit dafür, denn wenn man das erste und zweite Auto mit zwei Meisterschaftsanwärtern besetzt, kann man es sich leisten, ein wenig zu warten, um zu sehen, welche Möglichkeiten es gibt", so der Franzose.
"Wir müssen diese Entscheidung wohlüberlegt treffen, und das werden wir in den nächsten Wochen tun. Ich möchte nicht ohne klare Pläne nach Japan reisen", skizziert Abiteboul den Zeitplan für eine Entscheidung über die weiteren Fahrer, "denn wir müssen planen und im Januar und bei der ersten Rallye müssen wir voll durchstarten."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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