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WRC Rallye Chile 2024: Sebastien Ogier protestiert gegen "FIA-Maulkorb"

Nach einer Bewährungsstrafe wegen unangemessener Wortwahl boykottiert Sebastien Ogier bei der Rallye Chile die Interviews nach den Wertungsprüfungen

WRC Rallye Chile 2024: Sebastien Ogier protestiert gegen "FIA-Maulkorb"

Sebastien Ogier wollte am Freitagmorgen in Chile nicht viel sagen

Foto: LAT Images

Nicht nur in der Formel 1, auch in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) schlägt die Diskussion um die angemessene Wortwahl von Rennfahrern in offiziellen Interviews hohe Wellen. Und führte erneut zu einer Art stillem Boykott - in diesem Fall durch Sebastien Ogier bei der Rallye Chile.

Der Franzose gab sich am Freitagmorgen (Ortszeit) bei den obligatorischen Interviews des Streaming-Dienstes RallyTV nach den Wertungsprüfungen äußerst wortkarg. Statt sich ausführlich zum Verlauf der Wertungsprüfungen zu äußern, antwortete Ogier lediglich mit "Alles in Ordnung, guter Start" oder "Ich habe nicht viel zu sagen".

Wie der achtmalige Weltmeister im Mittagsservice verriet, kam das nicht von ungefähr. "Ihr wisst, dass ich heute eigentlich nicht reden wollte, man hat uns gesagt, dass wir das im Moment nicht tun sollen", sagt Ogier im Gespräch mit RallyTV.

Bewährungsstrafe nach Interview in Griechenland

Vorausgegangen war ein Vorfall beim vorherigen WM-Lauf in Griechenland, für den die Sportkommissare Ogier mit einer Geldstrafe von 30.000 Euro belegt hatten - ausgesetzt auf zwei Jahre Bewährung.

Was war passiert? Ogier hatte sich nach der ersten Wertungsprüfung der Akropolis-Rallye in einem Interview über die seiner Meinung nach zu kurzen Startabstände von drei Minuten und die damit verbundenen Sichtprobleme durch aufgewirbelten Staub beschwert.

"Es ist ärgerlich, dass der Sport nie lernt. Wir fragen, wir wissen, dass es Staub geben wird. Da hängt Staub. Oh, sie sagen nein. Was habt ihr im Kopf? Nichts. Das ist verrückt", hatte Ogier in Griechenland gesagt.

Auch Max Verstappen streikt nach FIA-Strafe

Auf den ersten Blick keine besonders aggressive Wortwahl, doch die Sportkommissare kamen in ihrem Urteil zu dem Schluss, dass Ogiers Worte, "auch wenn sie nicht an eine bestimmte Person gerichtet waren, die FIA und ihre Offiziellen sowie die lokalen Funktionäre und Hunderte von freiwilligen Helfern, die bei der Rallye arbeiten, direkt geschädigt haben".

Max Verstappen

Auch F1-Weltmeister Max Verstappen bekam die neue Linie der FIA zu spüren

Foto: Motorsport Images

Eine Entscheidung, die ganz der aktuellen Linie des Automobil-Weltverbandes entspricht, die zuletzt beim Formel-1-Grand-Prix in Singapur zu einer Eskalation geführt hatte. Im Vorfeld des Grand Prix hatte FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem in einem Interview erklärt, er wünsche sich, dass die Formel-1-Piloten in Interviews weniger fluchen.

In der Folge war Weltmeister Max Verstappen zu Sozialstunden verurteilt worden, nachdem er in der Pressekonferenz zu Beginn des Rennwochenendes das F-Wort zur Beschreibung seines Autos verwendet hatte. In der Folge hatte Verstappen, ähnlich wie nun Ogier, in einer offiziellen Pressekonferenz nur einsilbige Antworten gegeben und erst nach Verlassen des Medienzentrums im Fahrerlager offen mit den Journalisten gesprochen.

Rückendeckung für Ogier durch Tänak

Verstappen hatte dabei seinen Boykott bedauert, und auch Ogier fühlt sich in seiner aktuellen Rolle alles andere als wohl und beteuert, dass diese Reaktion weder gegen die TV-Interviewer noch gegen die Fans gerichtet war.

"Es tut mir leid für all die Leute, die etwas Besseres verdient haben, aber die FIA-Führung hat uns gesagt, wir sollen den Mund halten, und das ist ein bisschen traurig. Das ist nicht nur im Rallyesport so, aber wir werden sehen, was die Zukunft bringt", so Ogier.

Mit seiner Einstellung steht Ogier im WM-Feld nicht alleine da. Auch Ott Tänak, ohnehin kein Mann der großen Worte, gab am Freitagmorgen nur sehr knappe Antworten und erklärte später, dass er damit Ogier unterstützen wolle.
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