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WRC Rallye Estland 2022: Fünfter Sieg aus sieben Rallyes für Rovanperä

Kalle Rovanperä lässt sich nicht aufhalten und dominiert eine von Regen gekennzeichnete Rallye Estland 2022 - Der Titel ist dem Finnen kaum noch zu nehmen

WRC Rallye Estland 2022: Fünfter Sieg aus sieben Rallyes für Rovanperä

WRC Rallye Estland 2022: Fünfter Sieg aus sieben Rallyes für Rovanperä

Es war eine Dominanz, die an die überlegensten Jahre der beiden französischen Sebastiens erinnerte: Kalle Rovanperä hat bei der Rallye Estland 2022 eine Machtdemonstration abgeliefert, die die Konkurrenz im fremden wie eigenen Lager erschüttert zurücklassen dürfte.

Ergebnis Rallye Estland 2022

Der 21-Jährige feierte unweit seiner Heimat den fünften Saisonsieg beim siebten Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2022 und machte damit gemeinsam mit seinem Beifahrer Jonne Halttunen einen weiteren Schritt in Richtung Titel, der nur noch Formsache sein dürfte. Er führt nun mit 83 Punkten Vorsprung auf Thierry Neuville (Hyundai; +3:53.3 Minuten), der nicht über Platz vier hinauskam.

Rovanperä übernahm die Spitze auf der letzten Wertungsprüfung des ersten Tages von seinem Teamkollegen Elfyn Evans (Toyota; +1:09.0). Evans hatte die ersten fünf WPs gewonnen, als Rovanperä als WM-Führender Straßenfeger spielen musste.

Als am Freitagnachmittag Regen einsetzte, hatte er keinen Nachteil mehr. Innerhalb von drei Prüfungen wandelte der als Wunderkind geltende Finne einen 20-Sekunden-Rückstand in einen 11-Sekunden-Vorsprung um.

Während West- und Mitteleuropa wieder einmal unter einer Dürre leiden, liegen Osteuropa und das Baltikum auf der Trogseite der Omega-Wetterlage. Estland bekommt deshalb einiges an Regen ab. Der Regen spielte während der gesamten Rallye eine wichtige Rolle.

Am Samstag setzte Rovanperä zur totalen Demoralisierung der Gegner an und holte sieben WP-Bestzeiten hintereinander. Mit knapp 30 Sekunden Vorsprung auf Evans ging er in den letzten Tag, an dem er seinem Teamkollegen noch einmal 40 Sekunden abnahm.

 

Am Sonntagvormittag gab es noch einmal eine Schrecksekunde für mehrere Fahrer. Eine Kurve auf WP20 erwischte eine ganze Reihe von Fahrern kalt, darunter auch Rovanperä und Evans. Letzterer legte dabei einen spektakulären 360-Grad-Dreher hin. Alle betroffenen Fahrer kamen mit geringem Zeitverlust davon.

Auf der Powerstage ganz am Ende der Rallye fuhr der Regen noch einmal alle Geschütze auf, die zur Verfügung standen. Dauerregen verwandelte die 16 Kilometer lange Stage in eine matschige Schmierseife. "Das schlimmste, was ich je auf Schotter gefahren bin!", sagten mehrere Piloten im Ziel. Die Bedingungen waren so kurios, dass die anfangs gestarteten WRC2-Boliden sich ins Spitzenfeld der WP-Wertung fuhren.

Doch nichts konnte Rovanperä stoppen. Er versetzte seinen Gegnern den endgültigen Schlag, indem er dem gesamten Feld mindestens 22,4 Sekunden einschüttete. Damit geht er mit 14 WP-Siegen und der Idealpunktzahl von 30 Punkten nach Hause.

Tänak beim Heimspiel chancenlos - und zunehmend gereizt

Der Toyota GR Yaris Rally1 erwies sich mit dem neuen Motor als dominant. Die Hyundai-Phalanx konnte das Duell (sofern es sich als solches bezeichnen lässt) zwischen Rovanperä und Evans nur aus der Distanz betrachten.

Ott Tänak, der am Freitag mit einer beschlagenen Scheibe zu kämpfen hatte, weil sich ein Heizungsrohr gelöst hatte, holte als Dritter das Maximum heraus. Am Freitag warf ihn eine 10-Sekunden-Zeitstrafe zurück, weil er den Verbrennungsmotor auf einem Abschnitt einsetzte, in dem ausschließlich elektrisch gefahren werde durfte. Im Finale stiegen zudem seine hinteren Bremsen aus.

 

Es fällt dem Ex-Weltmeister schwer, seinen Frust noch zurückzuhalten. "Es sind [bei der Fahrzeugentwicklung] mehrere fundamentale Dinge verkehrt gelaufen. Jetzt müssen wir das bei laufendem Betrieb korrigieren", flucht der Lokalmatador. Er holte immerhin eine WP-Bestzeit am Sonntagvormittag, ex aequo mit Rovanperä.

Sein Teamkollege Thierry Neuville sah seine ohnehin schon geringen WM-Chancen in Estland weiter schwinden. Er verlor bereits am Freitag einen Haufen Zeit, weil er sich im Auto nicht wohlfühlte. Ab Samstag lief es besser, zudem profitierte er von einem Reifenschaden bei Esapekka Lappi (Toyota; +4:49.9), der diesen von Platz vier auf P7 zurückwarf.

Auf der Powerstage traf den Belgier dann dasselbe Problem wie Tänak am Freitag. Er verlor rund eine Minute, hatte aber ausreichend Vorsprung auf Takamoto Katsuta (Toyota; 4:13.4), der mit dem fünften Platz seine erste Zielankunft in Estland in fünf Anläufen verbuchte. Dabei wäre seine Rallye nach einer Rolle im Shakedown um ein Haar schon vor dem Start vorbei gewesen.

Trauer bei M-Sport

Hinter dem Japaner lag Adrien Fourmaux (Ford; +5:09.2) auf Kurs zum sechsten Platz, wurde aber auf der Powerstage noch von Lappi abgefangen. Fourmaux kam als einziger M-Sport-Pilot ohne Probleme über die Distanz.

Nicht nur deshalb herrschte im M-Sport-Team gedrückte Stimmung. In der Nacht von Samstag auf Sonntag verstarb Pearl Wilson, die Mutter von Firmeninhaber Malcolm.

Auch sportlich wurde das M-Sport-Lager an diesem Wochenende stark mitgenommen, selbst wenn das in den Hintergrund trat. Drei der vier gestarteten Ford Puma Rally1 Hybrid schieden aus. Craig Breen rutschte schon auf der vierten Prüfung von der Strecke. Er konnte am Samstag wieder starten, spielte aber im Klassement keine Rolle mehr.

 

Gar nicht ins Ziel kamen Gus Greensmith (Getriebeschaden) und Pierre-Louis Loubet (Stein getroffen), die beide am Sonntagvormittag ausschieden. Sie hatten den Finaltag auf den Plätzen acht und neun in Angriff genommen.

WRC2-Showdown fällt aus

Die Plätze acht bis zehn belegten somit bereits die WRC2-Piloten. Hier gab es den dritten Saisonsieg von Andreas Mikkelsen (Skoda; +11:01.8), der nach zwei Ausfällen in Portugal und Italien damit in die Erfolgsspur zurückfand.

Es kam zu einem spannenden Showdown auf der Powerstage zwischen dem früheren Volkswagen-WRC-Piloten und Teemu Suninen (Hyundai; +11:27.1). Dieser hatte sich am Sonntag bis auf 3,2 Sekunden an Mikkelsen herangerobbt, doch das Finale endete in einer Antiklimax.

An Suninens Motor streikten zwei Zylinder, sodass Mikkelsen den Sieg ungefährdet einfuhr - mit der insgesamt drittbesten Zeit auf der überfluteten Powerstage! Platz drei und P10 im Gesamtklassement ging an Emil Lindholm (Skoda; +13:04.8), der die Juniorwertung gewann.

Von kürzester Dauer war das WRC-Comeback von Hayden Paddon. Der Neuseeländer nahm an der WRC2-Kategorie teil, musste aber schon am Freitagmittag das Handtuch werfen. Grund: ein positiver Coronatest.

Der WRC-Tross muss nach dem Trip nach Kenia zuletzt diesmal keine lange Reise antreten. Mit der Fähre geht es nach Norden nach Finnland, wo vom 4. bis 7. August der achte Lauf der Saison aussteht - das Heimspiel von Kalle Rovanperä.

Mit Bildmaterial von Toyota.

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