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WRC Rallye Italien: Tänak verliert sicher geglaubten Sieg - Sordo triumphiert!

Nach einer souveränen Leistung verliert Ott Tänak bei der letzten WP der Rallye Italien den Sieg - Zweiter WRC-Triumph für Dani Sordo!

Dani Sordo, Carlos del Barrio, Hyundai Motorsport Hyundai i20 Coupe WRC

Dramatisches Finale bei der Rallye Italien, achter Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2019. Auf den letzten Kilometern der Rallye verlor Ott Tänak (Toyota) einen sicher geglaubten Sieg an Dani Sordo (Hyundai), der fast sechs Jahre nach seinem Erfolg bei der Rallye Deutschland 2013 seinen zweiten Sieg in der WRC feierte.

Der Spanier hatte am Sonntag im Ziel nach 19 Wertungsprüfungen (WP) über insgesamt 310,52 Kilometern 13,7 Sekunden Vorsprung auf Teemu Suninen (Ford). Dritter wurde Andreas Mikkelsen (Hyundai, +32,6 Sekunden). Tänaks starke Leistung wurde mit Rang fünf nur unzureichend belohnt.

Trotz des tragischen Finals übernahm der Este nach acht von 14 Rallyes die Führung in der WM-Wertung, da Sebastien Ogier (Citroen) nach seinem Ausfall am Freitag die Punkteränge verpasste und Thierry Neuville (Hyundai) nach einer schwachen Leistung nur auf Platz sechs ins Ziel kam. Sechs Rallyes vor dem Saisonende sind alle drei Fahrer nur durch sieben Punkte voneinander getrennt.

Ott Tänak: Tragisches Ende einer bärenstarken Rallye

Doch das dürfte Tänak kaum trösten. Im Ziel der Rallye sackte er über seinem Lenkrad zusammen und war nicht in der Lage zu sprechen. Offenbar war bei der Powerstage die Servolenkung seines Toyotas ausgefallen, was zu einem Dreher führte, nach dem Tänak nur zögerlich wieder in Bewegung kam. Anschließend konnte er nicht mehr volles Tempo fahren und hatte Schwierigkeiten beim Lenken. Die Handbremse musste Beifahrer Martin Järveoja betätigten.

 

Zuvor hatte der Este auf Sardinien eine sehr starke Leistung gezeigt. Am Freitag hielt er mit den Schnellsten mit, obwohl er am Vormittag als Zweiter und am Nachmittag nach Ogiers Ausfall als Erster starten musste. Mit nur 11,2 Sekunden Rückstand auf Sordo startete er in den Samstag. Dort dominierte Tänak dann das Feld, gewann alle sechs WP und brachte sich so auf Siegkurs.

Mit scheinbar beruhigenden 26,7 Sekunden Vorsprung auf Sordo startete er in die nur 6,89 Kilometer lange Powerstage. Doch aufgrund der Lenkungsprobleme verlor er über zwei Minuten und damit den Sieg und das Podium.

Zweiter WRC-Sieg für Sordo - bestes Resultat für Suninen

So kam Sordo unerwartet zu seinem zweiten WRC-Sieg. "Es ist unglaublich, mir fehlen die Worte. Auch nach Tänaks Fehler ist es toll zu gewinnen. Ott tut mir aber leid", sagt der Spanier. Völlig unverdient war der Sieg indes nicht. Sordo nutzte am Freitag seine gute Startposition und fuhr an die Spitze, konnte am Samstag dem Tempo von Tänak aber nichts entgegensetzen. Und dann war dem Spanier nach einer langen Durststrecke und macherlei Pech heute das Glück hold.

Teemu Suninen, Jarmo Lehtinen, M-Sport Ford WRT Ford Fiesta WRC

Teemu Suninen, Jarmo Lehtinen, M-Sport Ford WRT Ford Fiesta WRC

Foto: M-Sport

Für Suninen zahlte sich der Wechsel des Beifahrers aus. Der Finne hatte sich vor der Rallye Italien den erfahrene Jarmo Lehtinen ins Cockpit geholt, und die neue Paarung funktionierte auf Anhieb. Nach guten Zeiten an allen drei Tagen wurde Suninen mit Rang zwei, dem besten Resultat seiner WRC-Karriere belohnt. Teamkollege Elfyn Evans komplettierte als Vierter das gute Mannschaftsergebnis von M-Sport.

Andreas Mikkelsen (Hyundai) meldete sich nach seiner Zwangspause in Portugal mit einer soliden Leistung zurück. Vor allem am Schlusstag drehte der Norweger auf, gewann alle vier WP und damit auch die Powerstage, bei der er Evans überholte und sich so nach den Problemen von Tänak letztlich den Platz auf dem Podium sicherte.

Ogier und Neuville mit ungewohnten Fehlern

Für den vor der Rallye Italien in der WM Führenden Ogier war der Kampf um den Sieg schon am Freitagmittag gelaufen. Bei der fünften WP traf er mit dem linken Vorderrad einen großen Stein, wobei die Lenkung des Citroen C3 WRC brach. "Ich wusste, dass der Stein dort lag, aber habe wohl etwas zu früh eingelenkt", kommentierte Ogier diesen für ihn seltenen Fahrfehler.

Nachdem zunächst darüber spekuliert worden war, Ogier könne die Rallye mangels sportlicher Perspektive aufgeben, ging er am Samstag doch wieder an den Start und nutzte die Prüfungen als Test unter Rennbedingungen - wozu er absichtlich zu spät startete und so eine bessere Startposition bekam. Das machte er auch am Sonntag. Zudem schlich Ogier durch die ersten WP, um seine Reifen für die Powerstage zu schonen. Das ging auf, hinter Mikkelsen fuhr der Franzose dort auf Rang zwei.

Sein Teamkollege Esapekka Lappi tat sich auch auf Sardinien schwer und war nur selten in der Lage, die Zeiten der Besten mitzugehen. Am Ende war mit über drei Minuten Rückstand nicht mehr als Platz sieben drin. Bisher konnte der Finne die Erwartungen von Citroen in dieser Saison nicht erfüllen.

Neuvilles Leistung bei der Rallye Italien muss man als enttäuschend bezeichnend. Vor dem Start war der Belgier, der in den vergangenen drei Jahren zweimal auf Sardinien gewonnen hatte, einer der Top-Favoriten auf den Sieg. Doch dem wurde Neuville nie gerecht. Am Freitag setzte er auf Medium Reifen und verzockte sich damit. Hinzu kam ein Unfall nach einem Missverständnis mit Beifahrer Nicolas Gilsoul und weitere Fahrfehler.

Katerstimmung bei Toyota

Auch an den nächsten beiden Tagen ging für Neuville nichts voran. Mit Platz sechs und drei Punkten aus der Powerstage konnte er von Ogiers Patzer kaum für sich ausnutzen. "Kein gutes Wochenende, ich hatte ständig Probleme mit dem Handling, und nach den Problemen am Freitag war nicht viel mehr möglich", sagt Neuville.

Jari-Matti Latvala und Kris Meeke hatten auf Sardinien ebenfalls keinen Grund zum Feiern. Latvala hatte am Freitag in Führung liegend seinen Yaris WRC abgerollt. Bei der letzten WP des Freitag fuhr er sich dann in einem Straßengraben fest und verpasste so die Top 10.

Bei Meeke, der im vergangenen Jahr nicht auf Sardinien gefahren war, machte sich der Erfahrungsrückstand bemerkbar. Zudem warf ihn ein Reifenschaden zurück, sodass letztlich nur Rang acht heraussprang.

Sieben Wochen Pause bis zur nächsten Rallye

Die WRC2-Pro-Wertung war einmal mehr ein Duell der beiden Skoda-Piloten. Dabei setzte sich der 18-jährige Kalle Rovanperä um 24,6 Sekunden gegen seinen erfahrenen Teamkollegen Jan Kopecky durch. Die WRC2-Wertung für Privatfahrer gewann mit Pierre-Louis Loubet ebenfalls ein Skoda-Pilot.

In der WM-Wertung führt nach acht von 14 Rallyes wie bereits erwähnt Tänak mit 150 Punkten vor Ogier (146) und Neuville (143). In der Herstellerwertung baute Hyundai durch die Plätze eins und drei seine Führung auf 242 Punkte aus. Toyota folgt mit 198 Punkten, dahinter liegen Citroen (170) und M-Sport (152).

Die WRC geht nun in ihre Sommerpause. Weiter geht es erst in sieben Wochen (1. bis 4. August) mit der Rallye Finnland.

Mit Bildmaterial von LAT.

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