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WTCR-Erdbeben: Lynk & Co zieht sich wegen Sicherheitsbedenken zurück!

UPDATE: Lynk & Co beendet das WTCR-Engagement mit sofortiger Wirkung: Aktuell sei eine sichere Teilnahme an den Rennen nicht möglich - WTCR reagiert überrascht

WTCR-Erdbeben: Lynk & Co zieht sich wegen Sicherheitsbedenken zurück!

WTCR-Erdbeben: Lynk & Co zieht sich wegen Sicherheitsbedenken zurück!

Die Reifendiskussion im Tourenwagen-Weltcup (WTCR) eskaliert völlig: Unmittelbar vor dem Rennwochenende auf dem Anneau Du Rhin in Frankreich (6. und 7. August) gaben der chinesische Autobauer Lynk & Co und das schwedische Einsatzteam Cyan Racing ihren Rückzug aus der Serie bekannt.

Unter den aktuellen Bedingungen und mit dem derzeit verfügbaren Reifen sei eine sichere Teilnahme an den Rennen nicht möglich, erklärte das Team. "Wir haben in diesem Jahr einen Reifen, der das Kompensations- und Balance of Performance-Gewichtsfenster für alle Autos auf allen Strecken nicht schafft. Und unser Auto ist das schwerste von allen", erklärt Teamchef Fredrik Wahlen

"Das führt dazu, dass unsere Fahrer bei hohen Geschwindigkeiten Reifenschäden erleiden und verunfallen. Es ist für Cyan Racing einfach nicht möglich, die Saison auf eine sichere Art und Weise fortzusetzen", so Wahlen weiter. Damit werden ausgerechnet beim Rennen im Elsass die beiden Lokalmatadore Yvan Muller und Yann Ehrlacher fehlen.

Fahrzeuge in Vallelunga spektakulär zurückgezogen

Die Sicherheit der Einheitsreifen von Goodyear ist in diesem Jahr ein Dauerthema im WTCR. Schon beim Saisonauftakt im Rahmen des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring war es in den Trainings zu zahlreichen Reifenschäden gekommen, von denen insbesondere die Lynk & Co 03 TCR betroffen waren. Da Goodyear nicht für die Sicherheit garantieren konnte, wurden die beiden Rennen auf der Nordschleife kurzfristig abgesagt.

Auch beim vorhergehenden Rennwochenende in Vallelunga hielten die Reifen der Belastung nicht stand. Negativer Höhepunkt war ein Unfall von Muller bei 220 km/h. Cyan Racing hatte seine fünf Autos daraufhin von den Rennen zurückgezogen - und das sehr demonstrativ. Nach der Einführungsrunde fuhren die Fahrzeuge in die Box. Eine Szene, die an den US-Grand-Prix der Formel 1 2005 in Indianapolis erinnerte.

Nicht nur Lynk & Co war von den Reifenschäden betroffen, auch bei den Fahrzeugen von Audi, Honda und Cupra traten sie auf. Da der Lynk & Co 03 TCR aufgrund der Einstufung der Balance of Performance das schwerste Auto im Feld ist und 80 Kilogramm mehr als der Hyundai Elantra N TCR wiegt, traten die Reifenschäden bei den blauen Boliden aber vermehrt auf.

Deutliche Kritik an den Serienorganisatoren

Cyan Racing betont in seiner Mitteilung, die Fahrzeuge immer innerhalb der vom Reifenlieferanten vorgegebenen Parameter betrieben zu haben. Darüber hinaus führt das Team einige Punkte auf, welche den Serienorganisatoren Discovery Sport Events und Reifenlieferant Goodyear in ein schlechtes Licht rücken, während dem Automobil-Weltverband FIA ausdrücklich für das Bemühen um eine Lösung bedankt wird.

So habe Cyan Racing schon während des Rennwochenendes in Vallelunga um Änderungen ersucht, worauf aber nicht reagiert worden sei. Vor den nun anstehenden Rennen im Elsass hätten die "WTCR-Akteure" wie Cyan Racing sie nennt "unbefriedigende Veränderung" vorgeschlagen, die dazu geführt hätten, dass die Autos von Lynk & Co immer noch schwerer gewesen wären als auf dem Nürburgring, wo die Rennen aus Sicherheitsgründen abgesagt wurden.

Cyan Racing kritisiert auch, dass nach der Absage der Asien-Rennen der weitere Rennkalender für die Saison 2022 noch nicht feststeht, womit Berechnungen und Simulationen hinsichtlich der Reifen nicht möglich seien. Auch seien bisher keine Rennreifen für private Tests zur Verfügung gestellt worden, um an der Problematik zu arbeiten. Und so war der Rückzug aus dem WTCR für die schwedische Mannschaft die letzte Option.

Nur noch zwölf Autos im Elsass am Start

"Es ist die schwierigste Entscheidung, die wir je getroffen haben, denn jedes einzelne Mitglied von Cyan Racing ist hier, um zu gewinnen, und wir haben viel geopfert, um dorthin zu kommen, wo wir heute sind", so Teamchef Wahlen. "Aber unter den derzeitigen Umständen können wir keine sicheren Rennen fahren, und Sicherheit hat für uns oberste Priorität. Wir möchten der FIA für ihre Unterstützung unter diesen schwierigen Umständen danken."

Alexander Murdzevski Schedvin, Motorsportchef des Mutterkonzerns Geely, ergänzt: "Es war eine langwierige und unglaublich frustrierende Situation für das Team, die Fahrer, die kommerziellen Partner und die Fans, eine Situation, die uns nach und nach aus der Meisterschaft gedrängt hat. Wir sind sehr dankbar für die Bemühungen der FIA, eine Lösung zu finden. Leider konnten die gemeinsamen Bemühungen der WTCR-Akteure keine zufriedenstellende Lösung präsentieren, die Cyan Racing eine sichere Teilnahme am WTCR ermöglichen würde."

Durch den Rückzug von Lynk & Co und Cyan Racing wird bei den Rennen im Elsass nur noch ein Rumpffeld von zwölf Autos an den Start gehen.

WTCR-Promoter reagiert überrascht

WTCR-Promoter Discovery Sports Events hat in Reaktion auf die Bekanntgabe seitens Lynk & Co ein Statement herausgegeben, das nachfolgend in voller Länge angefügt ist:

"Discovery Sports Events und die FIA sind überrascht von der Entscheidung von Cyan Racing und Geely Group Motorsport, ihre Teilnahme am FIA Tourenwagen-Weltcup 2022 einzustellen. Angesichts des ausführlichen Dialogs zwischen FIA, Cyan Racing, Geely Group Motorsport, Goodyear und WSC (World Sporting Consulting; Anm. d. Red.), um die Bedenken nach den Reifenproblemen beim WTCR-Rennen von Italien auszuräumen, war dies nicht zu erwarten."

"Während der positiven Gespräche zwischen FIA, Geely und WSC am Freitag wurden von FIA und WSC Maßnahmen vorgeschlagen, wie die Reduzierung des Ausgleichsgewichts aller WTCR-Autos um 20 Kilogramm."

"Zudem kam von Goodyear der Vorschlag, heute Abend einen zusätzlichen Test in Anneau du Rhin zu veranstalten, um allen Teams die Möglichkeit zu geben, die von Goodyear empfohlenen Einstellungen auf einer Strecke zu fahren, auf der Cyan Racing Anfang des Jahres zusammen mit anderen Teams getestet hatte, ohne dass Probleme mit den Reifen gemeldet wurden."

"Zusätzlich zur Unterstützung dieses zusätzlichen Tests und der Analyse, die durchgeführt wurde, um sicherzustellen, dass die Reifen auf dieser Strecke gut funktionieren, bot Goodyear an, die von der vorherigen Veranstaltung [in Vallelunga] übrig gebliebenen Reifen zu ersetzen."

"Die heutige Ankündigung, insbesondere so kurz vor dem Heimrennen von Yann Ehrlacher und Yvan Muller, ist nicht nur überraschend, sondern auch sehr unglücklich. Wir teilen die kollektive Enttäuschung des Veranstalters des WTCR-Rennens vom Elsass und der Fans."

"Glücklicherweise kann der WTCR auf die Teilnahme einer Reihe anderer Spitzenteams und -fahrer zählen, sodass das WTCR-Rennen vom Elsass wie geplant stattfinden wird."

"Der Fokus wird sich dann auf die verbleibenden Rennen der Saison richten, deren Details bekanntgegeben werden sobald die am 8. August beginnende elektronische Abstimmung durch den FIA-Weltrat abgeschlossen ist."

Mit Bildmaterial von FIA WTCR.

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