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Marco Wittmann: Volles Risiko nur aufgrund der Strafe

Marco Wittmann zeigte beim DTM-Rennen in Assen eine herausragende Leistung und ließ sich auch von einer Strafe nicht stoppen - im Gegenteil

Der 17. Sieg seiner DTM-Karriere dürfte einer der besten für Marco Wittmann gewesen sein. In Assen zeigte der BMW-Pilot eine ganz starke Leistung, bewies Rennintelligenz, startete jedoch auch teilweise harte Manöver, wo es nötig war. Im engen Titelkampf der Saison 2021 sendete der 31-Jährige ein deutliches Ausrufezeichen.

Denn mit nun 148 Punkten liegt er jetzt gleichauf mit Kelvin van der Linde, nur acht Punkte fehlen dem Duo auf den neuen Tabellenführer Liam Lawson. "Es war ein sehr besonderes Rennen. Ziemlich chaotisch, es gab viele Schlüsselmomente im Rennen. Es fühlt sich super gut an, gewonnen zu haben", sagt Wittmann.

Dieses Chaos begann gleich am Start, als Polesetter Liam Lawson sehr spät auf die grüne Ampel reagierte und damit beinahe einen Massenunfall verursachte. Auch Wittmann, der neben Lawson fuhr, bekam von dem direkt hinter ihm fahrenden Maximilian Götz einen Schlag ab, der schlussendlich aber keine Folgen hatte.

Strategie zahlt sich aus

"Auch die ersten zwei Runden waren ein ziemliches Durcheinander. Das Rennen selbst war etwas ruhiger als die ersten Runden", schildert er.

Nachdem das Safety-Car wieder reinkam, war die spannende Frage, wie die Strategien der einzelnen Fahrer aussehen, besonders in Assen, wo die Reifen besonders leiden. Wittmann und sein Walkenhorst-Team entschlossen sich zu einem längeren ersten Stint und kamen erst einige Runden nach etwa Lawson und Götz an die Box.

Obwohl Wittmann zunächst Boden verlor, sollte sich die Strategie auszahlen - spätestens, als das Safety-Car zum zweiten Mal auf die Strecke kam. Durch den Zusammenschluss des Feldes hatte Wittmann die besten Karten, weil die frischesten Reifen. Doch Überholen in Assen ist fast unmöglich. Doch Wittmann bewies, dass es geht.

Volles Risiko gegen Rockenfeller

Sein erstes Manöver setzte er gegen Lawson, das zweite gegen Götz folgte wenig später. Doch die Rennleitung intervenierte und sprach eine Fünf-Sekunden-Strafe gegen Wittmann aus. Damit änderte sich das Renngeschehen komplett. Denn statt einfach abzuwarten, bis die beiden Audis von Kelvin van der Linde und Mike Rockenfeller ihren Pflichtboxenstopp absolvieren, musste Wittmann schnell an Rockenfeller vorbei.

"Ich wusste, ich muss Mike überholen, denn die Gruppe war sehr eng beieinander und ich hätte dann bis auf Platz sechs oder Platz sieben am Ende des Rennens zurückfallen können", schildert Wittmann die Auswirkungen der Strafe. Schlussendlich fand Wittmann mit seinem dritten starken Manöver, dieses Mal auf der Außenbahn in Kurve 8, den Weg an Rockenfeller vorbei.

 

"Ich habe volles Risiko genommen gegen Mike, aber ich kenne Mike seit so vielen Jahren. Wir fahren seit neun Jahren gegeneinander in der DTM und für mich ist er der beste Typ im Feld. Man kann immer hart gegen ihn fahren, aber es bleibt immer fair", stellt er klar.

Wittmann fährt auf frischen Reifen Vorsprung heraus

Danach konnte Wittmann seine frischeren Reifen nutzen, um sich eine Lücke herauszufahren. Denn Lawson, Götz und auch Gaststarter Mirko Bortolotti kamen nicht an Rockenfeller vorbei. "Genau das wusste ich eben. Er hält uns alle auf. Ich wusste, dass ich den Reifenvorteil habe und wusste, dass ich vermutlich eine etwas schnellere Pace als Liam, als Mirko und Maxi gehen kann", sagt Wittmann in 'Sat.1'.

Und tatsächlich war der Vorsprung am Ende so groß, dass er auch mit den fünf Sekunden extra vorne blieb. Ohne die Strafe, das gibt Wittmann zu, wäre er vermutlich nicht so viel Risiko gegen Rockenfeller eingegangen. "Gute Frage, aber wahrscheinlich nicht", sagt Wittmann. Gleichzeitig habe er aber auch den Druck hinter ihm gespürt.

"Das Feld war sehr eng beieinander und da kann es immer einen geben, der es versucht. Vor allem in Kurve 5, wo wir mit dem M6 die größten Probleme hatten. Und da sah ich den Lamborghini und Ferrari immer sehr nah an meinem Heck", erklärt er. Dennoch, ohne diese Strafe hätte er "vermutlich nicht" so viel riskiert.

Wittmann fair: Strafe geht in Ordnung

Lawson, der das Manöver aus erster Reihe sah, war von der Durchführung beeindruckt. "Sein Manöver war übrigens ziemlich mutig. Das sah von hinten ziemlich cool aus", sagt der Neuseeländer.

Bleibt noch die Frage, ob die Strafe gegen ihn für das Manöver gegen Lawson überhaupt berechtigt war. Wittmann zeigt sich fair. "Ich glaube, es war am Limit. Klar, ich bin reingestochen, es war ein Rad-an-Rad-Duell durch Kurve 8. Ich denke, ich habe die fünf Sekunden bekommen, weil er über der Linie war. Wenn das so der Fall ist, was ich mir im Video angucken muss, dann ist sie natürlich richtig", sagt er.

Mit Bildmaterial von DTM.

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