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Trotz LMDh-Programm: Bortolotti "will auch in der DTM unterwegs sein"

Mirko Bortolotti startet 2024 im LMDh-Programm von Lamborghini - Warum der Vizechampion "auch in der DTM unterwegs sein und sich dort messen" möchte

Trotz LMDh-Programm: Bortolotti "will auch in der DTM unterwegs sein"

Wird Mirko Bortolotti auch in der Saison 2024 für Lamborghini um den DTM-Titel kämpfen? Wenn es nach dem Italiener geht, steht das außer Frage. "Ja, ich finde, die DTM ist momentan die stärkste und kompetitivste GT3-Serie - und die am stärksten besetzte", sagt Bortolotti. "Das ist das höchste Level, auf dem du fahren kannst. Und da will ich auch unterwegs sein, da will ich mich auch messen."

"Es hilft mir nichts, wenn ich irgendwo in einer durchschnittlichen Rennserie fahre und mich dort als Sieger verkaufe", erklärt der DTM-Gesamtzweite im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Bei allem Respekt für andere Rennserien - ich bin lieber in der DTM Zweiter als irgendwo anders Erster."

"Ich denke, dass die Möglichkeit besteht und auch das Interesse an mir da ist", glaubt der erfahrene GT3-Spezialist. "Aber ich kann im Moment nicht sagen, ob ich in der DTM dabei sein werde. Es hängt von vielen verschiedenen Dingen ab."

 

Das Problem: Bortolotti wird 2024 nicht nur im Huracan GT3 starten. Sein Hauptfokus liegt auf dem LMDh-Programm der Italiener und er wird künftig vor allem im Lamborghini SC63 Platz nehmen. "Es geht direkt weiter mit Testen", verrät der Italiener, der sich zuletzt bei einem Testunfall leicht verletzte. "Den GT3 werde ich die nächsten Wochen und Monate weniger sehen, dafür den Prototypen eher mehr."

Bortolotti geht 2024 "eher in Richtung WEC"

Ob sich die beiden Programme in der DTM und dem LMDh-Prototyp kombinieren lassen, ist derzeit noch unklar. Ein Blick auf die Rennkalender von DTM und Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) offenbaren immerhin keine Terminüberschneidungen. Allerdings hat Lamborghini die Fahrerbesetzungen noch nicht definiert. Heißt: Bortolotti könnte auch in der IMSA SportsCar Championship starten.

Daniil Kwjat, Mirko Bortolotti, Andrea Caldarelli

Mirko Bortolotti sitzt jetzt häufiger im SC63 als im GT3

Foto: Lamborghini

"Bei Daytona gibt es eine große Chance, dass ich am Start bin - in der GTD-Pro, also nicht mit dem Prototypen", verrät Bortolotti gegenüber Motorsport-Total.com. "Danach muss man schauen, wo ich überall eingesetzt werde. Ich gehe mal davon aus, dass es eher in Richtung WEC geht."

"Ich denke, wenn ich in der WEC fahre, könnte es eine große Chance geben", spielt der Lamborghini-Pilot auf eine Fortsetzung des DTM-Engagements in der kommenden Saison an. "Wenn ich in der IMSA fahre, wird die Chance kleiner sein, aber das hängt nicht nur davon ab, sondern auch von anderen Faktoren, die mit der DTM zu tun haben."

"Alle Teile des Puzzles müssen zusammenpassen"

"Wenn man versucht, ein Programm wie dieses auf die Beine zu stellen, müssen alle Teile des Puzzles zusammenpassen, sonst macht es keinen Sinn", weiß Bortolotti. "Wir müssen ein paar Wochen abwarten. Dann setzen wir uns zusammen an den Tisch, sprechen über das Für und Wider und ob es aus Sicht von Lamborghini und auch aus meiner Sicht Sinn macht, in der DTM weiterzumachen oder nicht."

Obwohl er in den Jahren 2022 (mit Grasser) und 2023 (mit SSR) bis zum Finale in Hockenheim um den DTM-Titel kämpfte, bestreitet der Italiener, mit der Serie noch eine Rechnung offen zu haben. "Nein, denn wir haben in beiden Saisons alles aus dem Auto herausgeholt", glaubt er. "In dieser Saison sogar noch mehr als im letzten Jahr."

Mirko Bortolotti

In der DTM war Bortolotti erfolgreich - sowohl mit Grasser als auch SSR

Foto: Alexander Trienitz

"Wir waren der einzige Lamborghini, der in den beiden Saisons, in denen ich dabei war, bis zum letzten Tag um die Meisterschaft kämpfen konnte, deshalb bin ich mehr als stolz auf die geleistete Arbeit", ist der 33-Jährige dankbar. "Wir sollten nicht vergessen, gegen wen wir dort kämpfen, also gibt es mit Sicherheit keine unerledigten Aufgaben. Die Arbeit wurde sehr gut erledigt."

WEC oder IMSA - aber nicht beides!

Dass der Lamborghini-Werksfahrer sowohl in der WEC als auch der IMSA startet, scheint derzeit ausgeschlossen, weil es mehrere Überschneidungen im Rennkalender gibt. "Ich fahre irrsinnig gerne IMSA", gibt Bortolotti zu. "Ich liebe diese Serie, diese Oldschool-Strecken. Du hast dort keine Tracklimit-Diskussionen. Das Racing ist super - du hast Mulitclass-Racing. Das finde ich richtig cool."

"Und ich glaube, dass LMDh-Fahrzeuge dort auch eher eine Chance haben, um den Gesamtsieg zu fahren", vermutet der DTM-Pilot. "In der WEC ist das ein bisschen schwieriger, mit Großmächten wie Toyota, Ferrari, Peugeot und wie sie alle heißen. Die Serie gefällt mir sehr, aber WEC ist auch eine Weltmeisterschaft, wo man auch immer gerne am Start ist."

Mirko Bortolotti

In der WEC-Saison 2023 fuhr Bortolotti einen LMP2 von Prema

Foto: Motorsport Images

In der WEC-Saison 2023 fuhr Bortolotti einen LMP2-Boliden von Prema, um sich auf das LMDh-Programm vorzubereiten und Erfahrungen mit den Prototypen zu sammeln. Seit 2016 nimmt der Italiener auch an vereinzelten Rennen der IMSA teil, beispielsweise bei den 24h von Daytona, wo er zwei GTD-Siege im Grasser-Lamborghini holte.

"Beide Serien haben ihren eigenen Charakter - und sind auf ihre eigene Art und Weise richtig geile Rennserien, in denen man gerne starten würde", sagt der Italiener. "Aber beides ist momentan schwierig - mit den Überschneidungen." Die Entscheidung darüber, in welchen Serien Bortolotti im kommenden Jahr fahren wird und ob der erneute Angriff auf den DTM-Titel möglich ist, wird im Dezember erwartet.

Weitere Co-Autoren: Rachit Thukral. Mit Bildmaterial von ADAC Motorsport.

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