Christian Horner: Unser Gegner war Hamilton, nicht Bottas
Red Bull entschied den Strategiepoker in Zandvoort für sich und gewann das Rennen - Teamchef Horner gibt zu: Platz vor Hamilton war wichtiger als der Sieg
Mit seinem Heimsieg in Zandvoort feierte Max Verstappen nicht nur seinen siebten Saisonerfolg, sondern übernahm auch wieder die WM-Führung. Drei Punkte liegt der Niederländer nun vor seinem britischen Widersacher Lewis Hamilton. Entscheidend für den Sieg war Runde 30, in der Verstappen Valtteri Bottas überholte.
Der Mercedes-Pilot war auf einer anderen Strategie unterwegs und sollte dem hinter Verstappen liegenden Hamilton helfen, indem er den Red-Bull-Piloten aufhält. Zum einen hätte Hamilton dadurch ins DRS-Fenster seines WM-Rivalen kommen können, zum anderen hätte Mercedes die Chance gehabt, den siebenmaligen Weltmeister mit einem Undercut an Verstappen vorbeizubringen.
"Wir hatten erwartet, dass sie die Strategien aufteilen. Sie hatten zwei Autos im Spiel, also waren sie aggressiv bei Lewis und fuhren lange mit Valtteri", sagt Red-Bull-Teamchef Christian Horner mit Blick auf Mercedes. "Da die Zweistoppstrategie schneller war, war es entscheidend, dass Max sofort an Valtteri vorbeigeht. Das tat er, und das hat es uns erlaubt, die zweite Rennhälfte besser zu managen", erklärt Horner.
Horner lobt "interessantes Taktikrennen"
Dabei ging es laut Horner gar nicht so sehr darum, den Sieg zu sichern, sondern vielmehr den Platz vor Hamilton. Hätte dies im Zweifel bedeutet, dass Bottas - etwa durch einen frühen Undercut-Versuch - an Verstappen vorbeikommt und das Rennen gewinnt, hätte das Team dies in Kauf genommen.
Möglich wurde das schnelle Manöver von Verstappen gegen Bottas durch einen kleinen Schnitzer des Finnen in der Steilkurve. Auf seinen deutlich älteren Reifen geriet der Finne ins Rutschen, Verstappen fuhr ganz nah heran und hatte mit dem DRS anschließend keine Mühe, am Mercedes vorbeizufahren.
Verstappen lobt Bottas: Sehr fairer Fahrer
Befürchtungen, dass Bottas möglicherweise zu aggressiv versucht, seine Position zu verteidigen, hatte Verstappen laut eigener Aussage nicht. "Es war alles gut. Valtteri ist ein sehr fairer Rennfahrer. Er fährt hart, aber fair, daher habe ich mich gut gefühlt", sagt Verstappen, dem über Funk deutlich gemacht wurde, wie wichtig das Manöver ist.
"Ich wusste, dass es entscheidend war, vorbeizukommen. Wir waren bereits an der Box und ich konnte sehen, dass Valtteri mit seinen Reifen zu kämpfen hatte. Beim ersten Versuch mit DRS bin ich nicht vorbeigekommen, aber beim zweiten, ich denke, es war nicht mehr viel von seinen Reifen übrig. Nach Kurve 11 und 12 war es bereits super eng, durch Kurve 13 habe ich dann kaum etwas verloren und ich kam vorbei", schildert Verstappen.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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