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Lewis Hamilton: Wenn Ferrari einmal führt, dann ...

Lewis Hamilton identifiziert das Qualifying als neue Mercedes-Schwäche, gleichzeitig glauben die Ferrari-Piloten, endlich auf dem richtigen Weg zu sein

Dass Lewis Hamilton vier Rennen hintereinander nicht gewonnen hat, ist ein Weilchen her: 2017 blieb er die letzten drei Rennen sieglos, am Saisonbeginn 2018 gewann er erst das vierte Rennen. Seither sind nie mehr als zwei Rennen ohne Hamilton-Sieg vergangen. Dabei kam Ferraris vollendeter Hattrick gerade in Singapur durchaus überraschend.

Ein Stadtkurs mit seinen vielen Kurven, das war bisher eigentlich kein Ferrari-Terrain. Aber Sebastian Vettel und Charles Leclerc gelang es im Qualifying besser als Hamilton und Valtteri Bottas, die Reifen ins richtige Temperaturfenster zu bringen Formel-1-Podcast "Starting Grid": Solche und andere Hintergründe verständlich erklärt! - und wenn Ferrari einmal in Führung liegt, sind die roten Renner wegen ihres überragenden Topspeeds kaum zu überholen.

"100 Prozent Volllast ist 100 Prozent Volllast. Da kann ich auch nicht viel mehr unternehmen", sagt Hamilton. "Sotschi hat eine zwei Kilometer lange Gerade, und wir wissen, wie schnell sie auf den Geraden sind. In den letzten Rennen steckten wir hinter ihnen fest und kamen nicht vorbei. Das ist uns bewusst und wir arbeiten dran, aber so schnell geht das nicht."

Hamilton findet, dass Mercedes in Spa, Monza und Singapur nicht das Maximum herausgeholt hat. Damit meint er nicht nur die verunglückte Rennstrategie in Singapur: "Im Qualifying kann ich sicher noch ein bisschen mehr aus mir und dem Auto herausholen. Ich bin noch keine perfekte Runde gefahren, aber mit einer perfekten Quali-Runde sieht's vielleicht anders aus."

Mercedes: Der Schlüssel ist das Qualifying

Denn wenn Hamilton einmal in Führung liegt, kann er den immer noch hervorragenden Speed seines Mercedes voll ausfahren und das Rennen kontrollieren. In Singapur musste er sich widerwillig dem Diktat von Leclerc anpassen, der mit seinem Bummeltempo einen Undercut für die Verfolger unterbinden wollte.

 

"Das Qualifying ist glaube ich der Bereich, in dem wir in den letzten zwei Rennen am meisten zurückgefallen sind", analysiert Hamilton. "Da müssen wir uns am meisten steigern. Meine Quali-Runde in Singapur war ganz okay, aber sie hätte besser sein können. Im ersten Sektor fehlten mir zwei Zehntel. Ich schiebe das nicht aufs Team. Wir müssen gemeinsam besser werden."

Toto Wolff findet, dass Mercedes Singapur hätte gewinnen können, "sowohl mit einem stärkeren Qualifying am Samstag als auch unseren Entscheidungen am Sonntag. Aber das ist uns aus einer Reihe von Gründen nicht gelungen. Gleichzeitig war es eine wertvolle Erinnerung an die skeptische und bescheidene Einstellung, die in der Vergangenheit sehr wichtig für unsere Erfolge war."

"Wir begannen direkt nach dem Rennen mit der Analyse, was in Singapur falsch gelaufen ist, und wir werden diese Lehren nutzen, um uns zu verbessern", sagt der Teamchef. "Solche schwierigen Tage machen uns nur noch stärker. Dieses Team hat schon mehrmals bewiesen, dass es seine Schwächen in Stärken umwandeln kann. Genau das haben wir uns auch diesmal vorgenommen."

"Sotschi war für uns in den vergangenen Jahren eine starke Strecke, aber diese Trends bedeuten nichts mehr, sobald wir dort angekommen sind", sagt Wolff und warnt davor, Ferrari zu unterschätzen: "Die zurückliegenden sieben Rennen haben gezeigt, dass wir uns in einem engen Kampf befinden. Wir müssen in jedem Bereich unser Bestes geben."

Bei Ferrari wächst inzwischen das Selbstbewusstsein - die Scuderia nimmt wieder das vielzitierte Momentum auf. Leclerc findet: "Ohne den Sieg in Singapur hätten wir nicht geglaubt, dass wir hier zu den Favoriten zählen. Mercedes hat hier alle Rennen gewonnen. Es wird schwierig, sie zu schlagen. Aber seit Singapur sind wir ein bisschen selbstbewusster geworden."

Vettel sieht Mercedes weiter in der Favoritenrolle

Auch wenn Vettel Wert drauf legt, die Kirche im Dorf zu lassen: "Wir hatten einen guten Lauf, und besonders Singapur war gut, denn auf solchen Strecken waren wir zuletzt nicht so stark. Das war sicher eine positive Überraschung für uns. Aber Mercedes ist immer noch dazu in der Lage, jedes Rennen zu gewinnen. Sie sind die, die es zu schlagen gilt."

Das große Plus: Neben Selbstvertrauen hat Ferrari seit der Sommerpause auch an Wissen dazugewonnen. Für die Entwicklung des 2020er-Boliden eine ganz wichtige Stellschraube: "Es gibt auch abseits der Ergebnisse Dinge, die mich positiv stimmen", sagt Vettel. "Falsch wäre aber, zu glauben, dass wir jetzt auf allen Streckentypen gewinnen können."

"Es ist ja nicht so, dass wir ganz fürchterlich waren", relativiert Hamilton und stimmt Vettel zu. "In Sotschi gibt's einen langen Weg zur ersten Kurve, da ist der Startplatz vielleicht nicht ganz so entscheidend. Und das Delta, um jemanden überholen zu können, ist etwas kleiner. Aber auf Strecken wie Monza, wenn Ferrari da einmal führt, kommst du nicht vorbei."

Von den verbleibenden sechs Strecken sieht Hamilton noch zwei, auf denen er aus eigener Kraft gewinnen kann: "Austin", sagt er, "könnte gut für uns sein. Und Brasilien. Wenn es heißer wird, ist das normalerweise gut für uns. Und in Brasilien gibt's zwar auch eine lange Gerade, aber die ist nicht ganz so Killer wie hier."

"Alle anderen Strecken haben lange Geraden", seufzt der 34-Jährige. "Ich glaube nicht, dass wir noch bei irgendeinem Rennen Favorit sind. Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht gewinnen können! Wenn wir ein gutes Qualifying hinkriegen, sind wir in den Rennen meistens stärker. Das Qualifying ist alles. Dann können wir schon noch was reißen."

Übrigens: In der Fahrer-WM ist Hamilton der sechste Triumph kaum noch zu nehmen. Sechs Rennen vor Schluss führt er 96 Punkte vor Leclerc und Max Verstappen und 65 vor Bottas. Das bedeutet: Selbst wenn Leclerc oder Verstappen von jetzt an immer gewinnen sollte, müsste Hamilton "nur" sechsmal Fünfter werden, um den Titel zu fixieren ...

Weitere Co-Autoren: Roberto Chinchero. Mit Bildmaterial von LAT.

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