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Marc Surer über Audi: "Mick wäre der, der am weitesten ist"

Braucht Audi unbedingt einen deutschen Fahrer, und wenn ja, wer könnte es sein? Dieser Frage sind wir mit Formel-1-Experte Marc Surer auf den Grund gegangen ...

Marc Surer über Audi: "Mick wäre der, der am weitesten ist"

Es war der 2. Mai 2022, bei Volkswagen ging man davon aus, ab 2026 gleich mit zwei Teams in der Formel 1 vertreten zu sein, und Herbert Diess war noch Konzernchef. Und er ließ mit einer Aussage aufhorchen: "Ich gehe davon aus, dass wir versuchen werden, in unseren zwei Teams sicher auch deutsche Fahrer zu beschäftigen."

Inzwischen haben sich die Rahmenbedingungen verändert. Audi übernimmt zwar eine Mehrheit am Schweizer Sauber-Team (derzeit Alfa Romeo), doch die Pläne von Porsche, in die Formel 1 einzusteigen, liegen auf Eis. Und ob Diess' Vision, einen deutschen Fahrer im deutschen Team zu haben, noch aufrecht ist, ist nicht bekannt.

"Sie müssen ja nicht unbedingt bereits 2026 einen deutschen Fahrer haben", sagt Formel-1-Experte Marc Surer jetzt in einem Interview auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de. Aber er findet: "Ein Aufbauprogramm wäre dringend nötig, weil in Deutschland im Formelsport ja nichts mehr vorwärts geht."

Wenn es darum geht, 2026 einen deutschen Fahrer im Audi-Cockpit zu haben, dann drängt sich aktuell nur einer auf: Mick Schumacher. Der Sohn von Michael Schumacher wird dann 27 Jahre und im besten Rennfahreralter sein - und in der Formel 2 und Formel 3 gibt es aktuell sonst keinen, der nachhaltig an die Tür der Formel 1 klopft.

"Im Moment sind nicht viele auf der Liste. Mick Schumacher wäre eigentlich der, der am weitesten ist", sagt Surer. "Er hat jetzt zwei Lehrjahre in der Formel 1 hinter sich. Also denke ich, darf er sich schon Hoffnung machen. Das Problem sind die Jahre bis dahin: Wo bleibt er da?"

Zumal keineswegs in Stein gemeißelt ist, dass ein Deutscher im 2026er-Audi sitzen wird. Oberstes Kriterium bei der Fahrerauswahl ist die Performance. Erst danach wird auf den Reisepass geschaut. Sollte das zufällig ein deutscher sein, würde man das bei Audi wahrscheinlich begrüßen. Mehr aber auch nicht.

Wie verbindlich ist die Diess-Aussage wirklich?

Die Diess-Aussage, die viele deutsche Formel-1-Fans von einem deutschen Fahrer im deutschen Auto träumen lässt, ist zudem konzernintern keine verbindliche Zielsetzung und wurde auch in keinem der Strategiepapiere aufgeschrieben. So gesehen hat seine Entbindung von der Funktion als Konzernchef nichts geändert: Ein Deutscher im Cockpit ist kein Muss - und war es auch nie.

Sehr wohl kann man allerdings davon ausgehen, dass Audi früher oder später einen eigenen Nachwuchskader aufbauen wird, mit dem ultimativen Ziel, einen der Junioren ins hauseigene Formel-1-Team zu führen. "Alle anderen", sagt Surer, machen das auch: "Ferrari macht es, Renault macht es, Red Bull macht es sowieso die ganze Zeit."

Allerdings sehe man an anderen Kadern, "wie schwierig diese Förderung ist. Und in Deutschland passiert im Moment gar nichts. Es muss wieder eine Perspektive geben. Die müssen wieder junge Fahrer fördern. Dann gibt es irgendwann auch wieder einen Pool, auf den man zurückgreifen kann." Klar sei aber auch: "In zwei Jahren schafft man das nicht."

Denn wer 2026 als Leistungsträger im Audi-Formel-1-Cockpit sitzen soll, der muss jetzt schon zumindest in der Nähe der Formel 3 sein und sich dort erst als Spitzenfahrer behaupten; später dann vielleicht auch noch in der Formel 2. Einen jungen Fahrer (oder sogar eine junge Fahrerin) aus dem Kartsport heranzuführen, dauert viel länger.

Bottas: Der richtige Fahrer zur richtigen Zeit?

2023 wird Sauber noch ein letztes Mal als Alfa Romeo an den Start gehen (die Sponsoringvereinbarung mit der italienischen Marke endet 2023) - und mit den Fahrern Valtteri Bottas und Guanyu Zhou, die bereits feststehen. Insbesondere Bottas hat zuletzt auch signalisiert, dass ein Audi-Werksvertrag eine Perspektive ist, die ihn reizt.

Valtteri Bottas

Valtteri Bottas ist für das Sauber-Team ein schneller und verlässlicher Wert

Foto: Motorsport Images

Aus Surers Sicht ist Bottas für die Übergangsjahre "ein sicherer Wert. Er zeigt, wie gut das Auto ist. Er bringt die Leistung und er fährt so schnell, wie es das Auto zulässt." Aber: "Bis dann Audi kommt, würde ich schon sagen, ist er vielleicht ein bisschen zu alt. Da muss man sich dann wieder neu orientieren."

Bottas sei ein "Garant, dass er das Auto dahin fährt, wo es hingehört. Auf der anderen Seite gibt es vielleicht auch andere Fahrer, die das schaffen würden. Giovinazzi war es nicht, der vorher an seinem Platz war. Das haben wir alle feststellen können. Der war einmal schnell, einmal nicht. Aber die Konstanz ist die Stärke von Bottas."

Das Interview mit Marc Surer über den Status quo des Sauber-Teams, Mick Schumachers Chancen bei Audi und die Infrastruktur in Hinwil mit einem Windkanal, der laut Surer "ehrliche Daten" liefert und daher "immer noch das Beste ist, was man haben kann", gibt's jetzt in voller Länge (circa 13 Minuten) auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de. Kanal jetzt kostenlos abonnieren und kein neues Formel-1-Video mehr verpassen!

Mit Bildmaterial von circuitpics.de.

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