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Mit Dusel in Q3: So hat Nicholas Latifi die Sensation geschafft

Mit Platz zehn beim Qualifying in Silverstone war Williams-Pilot Nicholas Latifi die Überraschung des Tages - Punkte im Rennen trotzdem "absolut unrealistisch"

Mit Dusel in Q3: So hat Nicholas Latifi die Sensation geschafft

Nicholas Latifi war beim Formel-1-Qualifying in Silverstone die große Überraschung des Tages. Der in dieser Saison so gescholtene Williams-Pilot schaffte es im Regen von Großbritannien aus heiterem Himmel erstmalig in seiner Karriere ins Q3 und qualifizierte sich auf dem zehnten Platz für das Rennen am Sonntag.

Nach seinem Einzug in das zweite Qualifyingsegment profitierte Latifi davon, eine gute Rundenzeit schon früh in der Session zu fahren. Durch den stärker werdenden Regen zu Sessionende konnten sich die Fahrer, die ihre ersten Runden nicht gleich zusammenbekommen haben, nicht weiter verbessern, wodurch Latifis Q3-Einzug ziemlich ungefährdet war.

Im dritten Qualifying brachte er dann jedoch keine Runde mehr zusammen und löste zeitweise eine gelbe Flagge aus, was laut dem Kanadier nicht weiter schlimm war, da er ohnehin nicht besser als Zehnter geworden wäre.

Warum im Q3 bei Latifi nichts mehr ging

"Zu diesem Zeitpunkt hatten wir bereits etwas erreicht, das besser war, als wir uns erhoffen konnten. Ich war im Q2 auf Platz zehn und ich denke, realistisch betrachtet würde es immer schwierig werden, mehr als das zu erreichen. Und dann habe ich es einfach versucht", so Latifi.

"Selbst am Ende von Q2 hatte ich Probleme, das Auto überhaupt auf der Strecke zu halten, da an einigen Stellen noch viel Wasser stand. Das [sein Ausrutscher in Kurve 1 im Q3] war der einzige frustrierende Teil der Session für mich und ich denke, dass das Auto danach etwas Schaden genommen hat. Wir sind dann einfach an die Box gefahren, um nichts weiter zu riskieren."

"Aber generell ist das natürlich ein schöner Vertrauensbooster für mich. Es ist mein erstes Q3, das ist auch positiv. Ich bin mir sicher, dass es sich immer besser anfühlt, wenn man weiß, dass man in einem Auto fährt, das eigentlich nicht da sein sollte", sagt Latifi.

Williams-Teamchef Capito mit Latifi-Leistung erleichtert

Williams-Teamchef Jost Capito, der Latifi trotz der anhaltenden Gerüchte, dass er möglicherweise schon in der Saison gegen Oscar Piastri ausgetauscht wird, verteidigt hat, zeigt sich ebenfalls überglücklich mit dem zehnten Platz des Kanadiers.

"Das ist absolut toll und gibt ihm wirklich einen Boost. Die ersten Rennen waren schwierig für ihn, mit dem Auto zurechtzukommen. Und heute unter den schwierigen Bedingungen ins Q3 zu fahren ist natürlich toll für ihn und auch für die Seite der Garage, die jetzt wirklich die letzte Zeit immer das Nachsehen hatte. Jetzt ins Q3 zu kommen, ist natürlich toll für die Jungs", so Capito.

Latifi realistisch über seine Zukunftsaussichten in der Formel 1

Auf die Frage angesprochen, ob das Qualifying seine Zukunftsaussichten in der Formel 1 verbessert hat, sagt Latifi: "Für mich ist es nicht wirklich eine Erleichterung, aber es ist natürlich ein Selbstvertrauensbooster und das ist positiv."

"Ich weiß, dass ich zu diesen Leistungen fähig bin und so schnell fahren kann, wie ich fahren muss, um zu wissen, dass ich es verdiene, in der Formel 1 zu sein. Wir haben das vergangenes Jahr bei vielen Gelegenheiten gesehen und wir sehen auch, was George [Russell, Latifis alter Teamkollege] dieses Jahr in einem viel konkurrenzfähigeren Auto macht."

"Aber klar ist, dass ich konstant solche starken Performances brauche und es nicht reicht, wenn es immer mal wieder aufblitzt", ist sich Latifi seiner Situation bewusst. Bisher gilt es als wahrscheinlich, dass der Kanadier sein Cockpit bei Williams nach dieser Saison verlieren wird.

Warum Alexander Albon mit Update bereits im Q1 ausschied

Auf der anderen Seite der Williams-Garage lief das Qualifying für Alexander Albon nicht wirklich rund, obwohl er, anders als Latifi, mit dem neuen Williams-Update unterwegs war. Allerdings habe man bei ihm strategisch mit den Aufwärmrunden etwas daneben gegriffen.

"Ich bin mehr frustriert als verärgert, denn wir hätten es ins Q2 und vielleicht sogar ins Q3 schaffen müssen. Bei diesen Bedingungen sind wir normalerweise recht gut unterwegs", sagt Albon.

"Wir haben versucht, vor der letzten Runde eine Abkühlungsrunde zu fahren, um alles in das beste Zeitfenster zu bringen, aber ich glaube, die Strecke war zu nass und zu kalt, um eine solche Runde fahren zu können."

"In meiner letzten Runde hatte ich somit weniger Grip als in den Runden zuvor. Ich habe einfach die ganze Temperatur verloren. Ich denke, wenn wir es uns ein bisschen einfacher gemacht hätten, dann hätten wir es ins Q2 schaffen können", analysiert der Thailänder.

Beide Williams-Piloten wechselten am Ende von Q1 noch einmal auf neue Intermediates, im Gegensatz zu vielen anderen Fahrern. Bei Latifi ging der Plan auf, bei Albon jedoch nicht. "Beim Nicki hat es hervorragend funktioniert und beim Alex müssen wir sehen, warum er keinen Grip hatte", sagt Teamchef Capito.

"Die Reifentemperaturen waren in Ordnung. Und auch so eine Abkühlrunde ist ja eigentlich keine Runde, die jetzt wirklich so viel langsamer ist. Aber er hatte keinen Grip in zwei Kurven in seiner schnellen Runde und das war es."

Wie das Williams-Update funktioniert

Das Update, mit dem Albon unterwegs war, ist laut Williams dennoch ein Schritt in die richtige Richtung, obwohl sich im Qualifying das alte Paket mit Latifi durchgesetzt hat. Capito zeigt sich daher mit dem Ergebnis überrascht: "Überraschend, aber man muss bei diesen Bedingungen zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein."

"Und das hat der Nicki einfach geschafft. Und ich meine, er hat das Glück auch verdient. Man muss das trotzdem erst einmal fahren unter diesen Bedingungen. Selbst wenn man zur richtigen Zeit draußen und auch im Feld in der richtigen Position ist, muss man immer noch unter diesen Bedingungen die Zeit auch fahren."

Das Rennen sollte somit repräsentativer sein, um das Upgrade weiter zu evaluieren: "Es ist natürlich mit einem neuen Paket bei diesen Verhältnissen schwieriger als im Trockenen. Deswegen hatten wir uns eigentlich erhofft, dass es hier trocken ist. Aber ich meine, wenn das Ergebnis jetzt so ist, das hätten wir vorher akzeptiert und genommen", sagt Capito.

"Es war ein Schritt, das sieht man an den Daten. Aber wie groß er ist, ist natürlich recht schwer zu sagen, wenn man unter den Bedingungen fährt. Man muss genug Daten haben und auch die Erfahrung haben im Trockenen. Und ich denke, morgen im Rennen kommen wir da ein Stück weiter."

Albon erwarte sich in den kommenden Sessions und Rennen noch weitere Fortschritte vom Update-Paket, sofern man damit mehr Erfahrung gesammelt hat: "Es fühlte sich ganz gut an und hat die Balance des Autos verbessert, aber es ist definitiv eine andere Art, es zu fahren."

"Wir haben von gestern auf heute wirklich gute Fortschritte gemacht, vor allem im FT3 waren wir in einem ziemlich guten Fenster, es geht also in die richtige Richtung. Ich denke, dass immer noch ein bisschen drin ist. Es hat uns also eher ans Ende des Mittelfeldes gebracht als in das Mittelfeld, aber es ist noch schwer zu sagen."

"Ehrlich gesagt, wäre es mir fast lieber gewesen, wenn es heute trocken gewesen wäre, um zu sehen, wo wir stehen. Ich denke, wir müssen bis Österreich warten, um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen. Dort werden wir das Auto in ein gutes Fenster bekommen, da bin ich mir sicher", sagt Albon.

Rennausblick: "Punkte absolut nicht realistisch"

Williams erwartet für das Rennen am Sonntag keine Wunder, da man sich bewusst ist, dass Latifi etwas über seinem Gewicht geboxt hat und Albons Rennen mit dem Update-Paket mehr zur Testfahrt werden wird.

"Wenn alles normal läuft, sind Punkte absolut nicht realistisch", sagt Latifi. "Das ist nicht pessimistisch, das ist einfach die Realität. Silverstone ist eine Strecke, die auch eine der leichteren ist, um zu überholen. Wir müssen uns somit wieder auf unser eigenes Rennen konzentrieren."

"Ich glaube, da stehen ein paar Autos hinter dem Nicki, die einfach schneller sind", sagt Capito. "Und morgen müssen wir sehen im Rennen, wenn es trocken ist, was das neue Paket jetzt wirklich draufhat. Der 16. Platz ist auch nicht so katastrophal, also er [Albon] kann von da schon etwas reißen."

Albon fügt hinzu: "Der Verschleiß ist hier hoch, generell kann alles passieren und das Überholen ist einfacher als an anderen Orten. Wir können etwas tun, weil P16 ist nicht unbedingt eine schlechte Ausgangsposition für uns. Wir hatten zwar nur wenige Longruns, aber ich denke, wir werden das schaffen."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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