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Montoya sicher: Helmut Marko "heute noch sauer" auf mich

Juan Pablo Montoya erzählt über seine Erfahrungen als Schützling von Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko: "Man sagt, er ist jetzt netter als früher!"

Montoya sicher: Helmut Marko "heute noch sauer" auf mich

Juan Pablo Montoya ist sich sicher, dass Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko "immer noch sauer" auf ihn ist, da der Österreicher seinem damaligen Schützling Montoya vorwirft, 1997 den Formel-3000-Titel mit Absicht abgeschenkt zu haben.

"Er war sauer und ist es heute noch, weil er denkt, ich hätte die [1997er-F3000]-Meisterschaft in Mugello absichtlich aufgegeben. Das habe ich aber nicht", sagt Monotoya in einem exklusiven Interview mit dem 'Motorsport Network'.

"Es ist nur so, dass der höchste Gang fehlerhaft war. Jedes Mal, wenn ich den höchsten Gang einlegte, blieb das Auto stecken, weil er zu lang war. Ich hatte immer einen guten Lauf - und ich erinnere mich, es war Jason Watt vor mir - und ich dachte: 'Ich werde ihn überholen, ich werde ihn überholen!' Und dann fuhr er mir davon. Es war so frustrierend, das ganze Rennen war so."

"Und noch heute glaubt er, dass ich die Meisterschaft aufgegeben habe, weil ich [in der folgenden Saison] zu Super Nova gehen wollte. Und es ist lustig, weil die Super-Nova-Sache erst viel später herauskam."

Marko war 1997 Teamchef des Formel-3000-Teams RSM-Marko mit einem gewissen Juan Pablo Montoya als Fahrer, der später in seiner Karriere noch sieben Formel-1-Rennen gewinnen sollte. Im vorletzten Rennen in Mugello musste Montoya gewinnen, um die Titelchancen gegen Ricardo Zonta im konkurrierenden Super-Nova-Team zu wahren, doch der Kolumbianer wurde nur Dritter.

Marko sauer: So hat Montoya nie agiert

"Er ist die ganze Renndistanz hinter Zonta hergefahren, ohne einen einzigen Überholversuch", wunderte sich Marko einst in einem Interview gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Ich habe nur ein einziges Rennen von Montoya erlebt, in dem er so agiert hat. Sonst hat er aus den unmöglichsten Situationen heraus versucht zu überholen. Das nächste Rennen haben wir erst wieder gewonnen, als die Meisterschaft entschieden war."

Doch während Marko vermutet, dass Montoya sein zukünftiges Team mit Absicht hat gewinnen lassen, erzählt Montoya eine andere Geschichte: "Ich ging also zum [letzten Rennen in] Jerez, und als ich in Jerez gewann, war es verrückt, denn Frank [Williams] lud mich ein, das [Formel-1]-Rennen zu sehen, und er bot mir den [Formel-1]-Test in Barcelona an."

"Und als sie mich [für eine Testfahrerrolle] auswählten, bot er mir an, für Super Nova zu fahren. Das war also etwa einen Monat oder sogar zwei Monate nach Mugello, denn der Test war Anfang Dezember, als ich zum ersten Mal ein Formel-1-Auto fuhr. Es war der Dezembertest in Barcelona. Und das war's dann."

"Es war irgendwie verrückt, denn die meisten Teams wollen dich gut behandeln und verwöhnen, aber Helmut will, dass du ein Mann bist", fährt der Kolumbianer fort. "Helmut ist der Meinung, wenn man etwas will, muss man dafür kämpfen."

Montoya: Das ist die beste Helmut-Geschichte

Montoya, der 94 Rennen in der Formel 1 für Williams und McLaren bestritt, glaubt jedoch, dass Marko über die Jahre etwas an seiner Härte verloren hat, obwohl der Motorsportkonsulent von Red Bull immer noch für seine klare Kante bekannt ist.

"Man sagt, er ist jetzt netter als früher! Ehrlich gesagt, die beste Helmut-Geschichte... Er hat mich zu sich nach Hause zum Mittagessen eingeladen und ich habe kein Gemüse gegessen", holt Montoya aus. "Jetzt esse ich welches, aber damals habe ich kein Gemüse gegessen. Und er gab mir einen Salat zum Mittagessen."

Ralf Schumacher, Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoya auf dem Formel-1-Podium mit Ralf und Michael Schumacher

Foto: LAT

"Und er ließ mich in seinem Haus zurück, sodass ich zurück ins Büro laufen musste! Und es war ein einstündiger Lauf zurück ins Büro! Aber es war seine Art, mich dazu zu bringen, besser zu werden. In dem Moment, in dem es passiert, ist man sauer auf ihn, aber wenn ich zurückblicke, war das Leben in Graz eine gute Erfahrung für mich. Ich musste dafür kämpfen, es war eine demütigende Erfahrung. Ich hatte kaum Geld. Und er war gut zu mir."

"Es war hart, aber im Nachhinein hat er mich zu einem besseren Fahrer gemacht", so Montoya weiter. "Er sagte immer, ich hätte viele Probleme, er sagte immer, ich sei verrückt und so. Aber er hat mich dazu gebracht, immer ein besserer Mensch zu werden. Ich denke, dass Helmuts Absichten immer gut sind."

Wie der Vater, so der Sohn

Und wie es das Schicksal manchmal so will, ist Montoyas Sohn Sebastian nun in Red-Bull-Farben in der Formel 3 unterwegs, nachdem er in das Red-Bull-Juniorprogramm aufgenommen wurde. 2023 wird er dabei für das Hitech-Team an den Start gehen.

"Für uns ist es großartig, dass er Sebastian aufgrund seiner Leistungen im letzten Jahr diese Chance gegeben hat", sagt Papa Montoya. "Und jetzt liegt es in seinen Händen. Wir sagen ihm: 'Wir sind für dich da und helfen dir, so gut wir können, aber am Ende des Tages weißt du, wie Red Bull arbeitet, also musst du liefern'. Und das war's."

"Ich bin gespannt. Ich denke, Sebastian hat hier eine wirklich gute Chance, viel von ihnen zu lernen, und ich denke, ein Teil des Trainingsprogramms ist sehr gut. Sie haben alles. Für mich als Vater ist das wirklich aufregend. Und als Fahrer muss ich zugeben, dass ich ein wenig neidisch auf ihn bin."

"Und ich denke, eines der coolen Dinge, die Red Bull für ihn tut, ist, dass man, wenn man etwas will, nur darum bitten muss. Sie sagen einfach: 'Wir geben dir jede Hilfe, die du willst, aber du musst sie auch wollen. Wir werden hier nicht auf dich aufpassen.' Und das finde ich großartig. Ich habe in etwa die gleiche Einstellung", so Montoya.

Mit Bildmaterial von Sutton.

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