Sergio Perez: "Schmerzhafter Abend" hinter Hülkenberg in Singapur
Red-Bull-Fahrer Sergio Perez über den Singapur-Grand-Prix und warum es für ihn nur zum zehnten Platz reichte - Teamchef Christian Horner fordert mehr Leistung ein
Nico Hülkenberg im Haas VF-24 vor Sergio Perez im Red Bull RB20
Foto: LAT Images
"Wir hatten eine ziemlich gute erste Runde", sagt Sergio Perez. Und das stimmt: Im Singapur-Grand-Prix 2024 verbesserte er sich von Startplatz 13 auf Position zehn. Aber danach passiert nicht mehr viel aus seiner Sicht: Perez brachte seinen Red Bull RB20 nach 62 Rennrunden ebenfalls auf Platz zehn ins Ziel.
Deshalb spricht Perez von einem "ziemlich schmerzhaften Abend" in Singapur und beklagt, dass er "nichts" aus der Ausgangslage nach der ersten Runde gemacht habe. Konkret sei es eine "Vollkatastrophe" gewesen, "das ganze Rennen hinter Nico [Hülkenberg] festzuhängen", meint Perez.
Zumindest die Hälfte der Distanz fuhr Perez im Red Bull hinter Hülkenberg im Haas, und zwar ab Runde 30. In wiederum der Hälfte dieser Runden hatte Perez die Möglichkeit, die Überholhilfe DRS einzusetzen, fand aber trotzdem keinen Weg vorbei an Hülkenberg.
Sein Fazit: "Wenn man bedenkt, wie schwierig das Überholen war, hätten wir einfach etwas weiter vorne starten müssen." Das war aufgrund eines schwachen Qualifyings aber nicht möglich gewesen.
Und so musste sich Perez in Singapur sogar gegen Formel-1-Neuling Franco Colapinto im Williams wehren, der von P12 kommend nach einem guten Start in der ersten Rennhälfte vor Perez fuhr. "Es war mitunter schwierig, an ihm dranzubleiben", sagt Perez, der insgesamt elf Runden lang in DRS-Reichweite lag, aber kein Manöver setzen konnte.
Laut Red-Bull-Teamchef Christian Horner scheiterte das vor allem an fehlender Traktion "ausgangs Kurve 3 und hinaus auf die Gegengeraden". An Stellen, wo ein Fahrer auf guten Grip angewiesen sei, habe Perez eben keinen Grip gehabt.
Nur die Strategie schaffte Abhilfe, sagt Perez: "Mit einem Undercut ist es uns gelungen, an Franco vorbeizugehen. Aber das hat nur bei ihm geklappt. Es war einfach ein schwieriges Rennen ohne strategische Möglichkeiten."
Perez ohne Trinkflasche, und jetzt steigt der Druck
Negativer Höhepunkt aus seiner Sicht: Bei knapp 30 Grad Celsius Lufttemperatur und rund 75 Prozent Luftfeuchtigkeit in Singapur hatte Perez keinen Flüssigkeiten-Nachschub. Seine Trinkflasche im Cockpit sei "kaputt" gewesen und der Grand Prix für ihn deshalb "lang", so beschreibt es Perez. "Den Punkt [für Platz zehn] nehmen wir deshalb gerne mit."
Doch ein Punkt ist zu wenig für ein Team wie Red Bull, vor allem mit Blick auf den Zwischenstand in der Formel-1-Konstrukteurswertung, wo sich McLaren als neuer Spitzenreiter immer weiter absetzt. Deshalb sagt Teamchef Horner: "Wir brauchen jetzt zwei Fahrer, die auf allen Zylindern laufen."
Perez habe sich in Baku "gut" verkauft und habe in Singapur ein "hartes Wochenende" erlebt. "Wir brauchen aber gute Leistungen, wenn man sieht, dass McLaren zwei Fahrer aufs Podium bringt. Diese großen Punkte machen wirklich den Unterschied aus. Deshalb müssen wir sicherstellen, dass Checo möglichst weit vorne dabei ist", erklärt Horner.
Immerhin: Laut Perez wisse Red Bull, "was falschgelaufen ist" im Qualifying. "Hoffentlich können wir in Austin zurückschlagen. Dort sollten wir unsere wahre Pace beweisen können, weil unser Auto auf normalen Rennstrecken viel besser ist. Und ich hoffe, wir kriegen dann auch ein paar Updates."Diese Story teilen oder speichern
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