Spa-Freitag in der Analyse: Audi-Einstieg und Strafenchaos

Geht was für Williams?

Ähnliche Situation wie bei AlphaTauri: Auch Williams könnte von den zahlreichen Strafen profitieren. Albon wurde in FT1 heute zudem starker Sechster, den Tag beendete er auf P11 - also ganz eng hinter den Top 10.

"Ich denke, wir sind gut aufgestellt", sagt Albon optimistisch und erklärt: "Die Balance passt mehr oder weniger. Es gibt noch etwas Arbeit für morgen zu erledigen. Aber für einen Freitag war es schon ziemlich gut."

Weniger gut lief es bei Latifi, der nur 19. wurde. Es sei nicht der "produktivste" Tag gewesen, so der Kanadier, der hofft, mit "kleineren Veränderungen" morgen noch nach vorne zu kommen.

Brown stichelt gegen Szafnauer

Apropos McLaren: Die vorhin angesprochenen Aussagen von Otmar Szafnauer über Oscar Piastri sind inzwischen auch bei Zak Brown angekommen. Bei 'Sky' erklärt dieser, er wisse nichts über die Beziehung der beiden, weshalb es "unfair" sei, sich konkret dazu zu äußern.

Trotzdem kann er sich einen Seitenhieb nicht verkneifen und erinnert an "Copygate" vor ein paar Jahren, bei dem Szafnauer einer der Protagonisten war. "Ich bin mir nicht sicher, ob er das höchste Level an Glaubwürdigkeit hat, wenn es um ethische Anschuldigungen geht", so Brown.

Klingt nicht danach, dass die beiden aktuell die besten Freunde sind ...

Norris will Ricciardo helfen

Auch der McLaren-Pilot muss bekanntlich von ganz hinten starten. Spannend: Er verrät, dass er heute unter anderem geübt habe, "wie ich Daniel [Ricciardo] morgen im Qualifying einen Windschatten geben kann."

Außerdem habe er im Hinblick auf sich selbst natürlich auf den Sonntag geschaut. "Wir sind in einer guten Position", ist er sich sicher - auch wenn es von ganz hinten im Rennen natürlich "hart" werden wird.

Entscheidend werde sein, wie mächtig der Windschatten hier sei. In Budapest sei das Überholen zum Beispiel leichter als in den Vorjahren gewesen. Jetzt müsse man sehen, wie das in Spa sei.

Schumacher: Anderes Programm als Magnussen

Letzter Platz in FT2 und damit P20 in der Tageswertung. Was war da los? "Wir haben uns natürlich auf andere Dinge als Kevin konzentriert", sagt er in Anspielung auf seine Gridstrafe. Das Qualifying wird für ihn (fast) keine Rolle spielen.

Die Zeiten heute waren daher zu vernachlässigen. Teamchef Günther Steiner bestätigt: "Wir sind mit [Mick] ein ganz anderes Programm gefahren." Schumacher selbst berichtet: "Es fühlte sich gut an." Er habe "viel gelernt."

Mal schauen, ob sich diese Herangehensweise am Sonntag auszahlt. Leicht wird es im Haas von ganz hinten natürlich nicht ...

Livestream

Nicht vergessen: Gleich beginnt unsere große Liveanalyse auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de! Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll haben die folgenden Themen im Gepäck:

- Nach PK: Kommt Audi schon 2024?
- Update Fahrer & Teams Formel 1 2023
- Das Training in Spa
- Motorenstrafen: Verstappen, Leclerc & Co.
- Die Technik-Updates der Teams
- Fragen der Kanalmitglieder aus dem Livechat

Sainz: Favorit auf die Pole?

Der Ferrari-Pilot beendete den Tag zwar "nur" auf P3. Seine schnellste Zeit kam allerdings noch aus FT1, er konnte sich am Abend nicht mehr verbessern. "Insgesamt war es ein guter Freitag", resümiert er daher.

"In FT2 haben wir einige Änderungen ausprobiert, die nicht wie erwartet funktioniert haben", erklärt er seine schwächere zweite Session. Er sei "zuversichtlich", für morgen noch etwas Zeit zu finden.

Außerdem sei die Pace bei den Longruns "gut" gewesen. Und wegen der zahlreichen Strafen ist der Spanier vermutlich sogar der Topfavorit auf die Pole. Denn heute landeten nur Verstappen und Leclerc vor ihm.

Szafnauer: "Hätte mir mehr Integrität gewünscht!"

Harte Worte vom Alpine-Teamchef in Richtung Oscar Piastri. Bei 'Sky' sagt er: "Ich hätte mir gewünscht, dass er mehr Integrität hat." Man habe mit Piastri die Vereinbarung gehabt, "entweder für uns zu fahren oder einen Platz einzunehmen, wo wir ihn für die nächsten drei Jahre unterbringen würden."

Seine kompletten Aussagen gibt es hier!

Bottas: Was war in FT1 los?

Zur Erinnerung: Da konnte der Finne nur zwei Runden fahren und keine Zeit setzen. Die Session war also komplett für die Tonne. "Wir hatten ein Leck", berichtet der Finne und erklärt, dass er erst in FT2 einige echte Runden fahren konnte.

"Aber dann regnete es am Ende", winkt er ab. Immerhin: "Die Balance fühlte sich nicht so schlecht an." Sein größtes Problem sei fehlender Grip gewesen. Zudem gehört er ja auch zu den Fahrern, die am Sonntag von hinten starten müssen.

"Hoffentlich haben wir morgen einen sauberen Tag und können zumindest etwas mit viel Benzin fahren. Denn das bin ich heute wegen des Regens gar nicht", so Bottas.

Perez: P10 nicht repräsentativ

Der Mexikaner war heute satte 1,8 Sekunden langsamer als sein Teamkollege. Was war da los? "Wir hatten ziemliches Pech mit den Bedingungen. Wir waren zur falschen Zeit draußen, besonders auf der letzten Runde mit den weichen Reifen", erklärt er.

Da sei die Strecke nämlich etwas nass gewesen. Und auch insgesamt sei es "sehr, sehr schwer" gewesen, etwas zu lernen. Trotzdem geht er davon aus, an diesem Wochenende "konkurrenzfähig" zu sein. "Aber wir müssen alles hinbekommen", betont er.

Heute habe er einfach nicht in einen Rhythmus gefunden und zudem habe es auch noch "ein kleines Problem mit dem Heckflügel" gegeben. Das muss morgen natürlich besser werden.

Das Wichtigste zum Freitag ...

... haben wir natürlich auch heute wieder in einer eigenen Fotostrecke für euch zusammengefasst. Und wer es umfangreicher mag: Um 20:00 Uhr melden sich Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll mit ihrer großen Liveanalyse!

Fotostrecke: Formel 1 2022 in Spa: Das Wichtigste zum Freitag

Foto: Motorsport Images

Russell: Keine Temperatur in den Reifen

Das meldete er ja während der Session bereits am Funk. Jetzt verrät er: "Das ist etwas, mit dem wir in diesem Jahr große Probleme haben." Auch heute sei es wieder schwierig gewesen und zwar "auf jeder Mischung, die wir verwendet haben."

Optimistisch stimme ihn allerdings, dass deswegen noch eine Menge Performance zu finden sei. Sein achter Platz sei daher heute nicht repräsentativ. "Wir sind daran gewöhnt, schlechte Freitage zu haben", erinnert er.

Und weil die Bedingungen morgen "ganz anders" sein sollen, könnte sich auch die Reihenfolge noch einmal komplett verschieben.

Vettel: Es fehlt noch Vertrauen

Teamkollege Stroll war heute zweimal in den Top 5, Vettel kam nicht über P15 hinaus. Was war da los? "Heute war vielleicht das Vertrauen noch nicht hundertprozentig da, aber ich denke, dass wir über Nacht da einen Schritt nach vorne machen können", so Vettel bei 'Sky'.

Im Hinblick auf die Bedingungen sagt er: "Es ging eigentlich. Ich meine, die Strecke war größtenteils trocken. Dann wurde es leider ein bisschen nasser und hat allen ein bisschen die Session zum Schluss kaputtgemacht, beziehungsweise die Longruns nicht möglich gemacht."

"Aber wir sitzen im gleichen Boot wie alle anderen auch", weiß er. Mal schauen, was morgen geht.

Verstappen: Strafe macht keinen Unterschied

Wir bleiben eben bei den Bullen. Der Weltmeister erklärt, dass die Strafe keine große Auswirkung auf das heutige Programm gehabt habe. Ziel sei es einfach gewesen, das bestmögliche Set-up zu finden.

Es sei auch "ein guter Start" gewesen, und er habe sich ab dem ersten Run direkt wohlgefühlt. Im Hinblick auf das Ende der Session erklärt er: "Wenn es so regnet, dann pusht man nicht mehr."

Da konnte man also nicht mehr so viel lernen.

Warum Red Bull die Strafe hier nimmt

Teamchef Christian Horner erklärt bei 'Sky', dass die Strafe nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Aber weil es vermutlich sehr schwierig wäre, mit den vorhandenen Motoren bis zum Jahresende durchzukommen, habe man sich bewusst für Spa entschieden.

Denn in Zandvoort wolle man die Strafe nicht nehmen, und auch in Monza sei das Überholen schwieriger, als man vielleicht denken würde. Auch Singapur und Suzuka seien schwierig, und dann gingen einem schon die Optionen aus.

In Spa sei das Überholen noch am leichtesten, und deswegen habe man sich für dieses Wochenende entschieden.

Alles offen

Was nehmen wir jetzt mit aus diesem Freitag? Ehrlich gesagt nicht viel. Denn mit Verstappen, Leclerc und Norris stehen am Ende von FT2 drei Fahrer vorne, die am Sonntag alle von hinten starten müssen!

Dazu gab es keine echten Longruns. Heißt: Es ist für das Qualifying morgen und das Rennen am Sonntag eigentlich alles offen. Mal schauen, was die Fahrer gleich dazu sagen.

Ärger für Verstappen?

Die Rennkommissare melden ein mögliches "PRACTICE START INFRINGEMENT" bei Verstappen. Heißt: Er hat bei seinem Probestart irgendetwas nicht korrekt gemacht. Könnte noch eine kleine Strafe geben, behalten wir im Auge.

FT2: Feierabend

Und so läuft die Uhr dann ab und die Session ist vorbei. Die Bestzeit geht wie angekündigt an Verstappen vor Leclerc und Norris. Stroll wird starker Vierter vor Sainz. Hier im Ticker geht es gleich weiter mit den Stimmen zum Freitag. Vorher wie gewohnt die Übersicht:

Bericht FT2

Ergebnis FT2

Gesamtergebnis Freitag

FT2: Regen

Blöd für die Teams: Die Longruns laufen und jetzt setzt wieder etwas Regen ein. Das kann man natürlich gar nicht gebrauchen, denn jetzt werden eigentlich Daten für das Rennen am Sonntag gesammelt.

An den schnellen Zeiten wird sich sowieso nichts mehr ändern. Die Bestzeit wird an Verstappen vor Leclerc und Norris gehen.

Alle aktuellen Informationen im Session-Liveticker abrufen!

Belgien auch 2023 im Kalender?

Das melden zumindest die Kollegen von 'RacingNews365.com'. So werde es im kommenden Jahr nicht zum Südafrika-Comeback kommen, weshalb Belgien seinen Platz im Kalender vorläufig behalten darf.

Eine Verkündung werde es demnach womöglich noch an diesem Wochenende geben. Behalten wir natürlich im Auge!

Frische Technikbilder!

Wir haben unsere Technik-Fotostrecke noch einmal kräftig aufgefüllt. Klickt euch vor FT2 gerne mal durch!

Fotostrecke: Formel-1-Technik: Detailfotos beim Belgien-Grand-Prix 2022

Foto: Erik Junius

Williams: FT1-Ergebnis nicht aussagekräftig

Weniger als eine Stunde noch bis zum Start von FT2 und wir melden uns mit Jost Capito zurück, der bei 'Sky' über den starken sechsten Platz von Alexander Albon in FT1 gesprochen hat. "Generell liegt Spa unserem Auto einigermaßen", sagt er dort.

"Es ist eine mittlere Abtriebsstrecke. Die passen unserem Auto recht gut", verrät er, betont jedoch auch: "Durch die rote Flagge sind natürlich viele, die mit neuem [weichen Reifen] unterwegs waren, [...] ein bisschen zu spät dran [gewesen]."

Deswegen könne man "zu dem Ergebnis noch nicht allzu viel sagen", so Capito, der aber trotzdem "zufrieden" mit FT1 ist.

Schumachers Chancen bei Alpine

Bereits gestern haben wir hier im Ticker darüber gesprochen, dass Mick Schumacher laut 'Sky' bei Alpine auf der Liste steht. Experte Timo Glock erklärt, dass es "keine einfache Situation" für Schumacher sei, weil es "relativ viele Bewerbungen" gebe.

"Er kann jetzt nur, so wie er es immer gemacht hat in der Vergangenheit, mit Leistung überzeugen in den nächsten Rennen, um sich eben bei seinem Team und auch bei den anderen Teams dementsprechend in Szene zu setzen", erklärt Glock.

Was jetzt Schumachers Aufgabe sei, "das weiß er selbst und wird es dementsprechend auch so tun", glaubt Glock.

Wolff begrüßt Audi-Einstieg

Auf Andretti hat der Mercedes-Teamchef keine Lust. Den Audi-Einstieg findet er dagegen "toll", verrät uns Toto Wolff. "Es ist großartig für den Sport und großartig für uns, einige der besten Autofirmen der Welt als Gegner zu haben", so der Österreicher.

"Die Formel 1 ist der härteste sportliche Wettbewerb für jeden Automobilkonzern der Welt", betont er und erklärt, dass der Einstieg von Audi - und wohl auch von Porsche - ein Zeichen für die "Stärke des Sports" sei.

FT1: Feierabend!

Schlechtes Timing: Erst die rote Flagge, dann hat es am Ende der Session auch noch geregnet. Deswegen gab es keine schnellen Runden mehr, die Bestzeit geht also an Sainz vor Leclerc, Verstappen und Russell.

In zwei Stunden geht es weiter mit FT2. Mal sehen, ob das Wetter dann etwas besser mitspielt. Hier zunächst einmal die FT1-Übersicht:

Bericht

Ergebnis