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Formel 1 Hungaroring

Weil Wolff ihn einen "Wingman" nannte: Bottas "verletzt"

Der Sportchef wollte die Helferqualitäten Bottas' unterstreichen, der Finne begriff es jedoch als Degradierung zur Nummer 2 - Rolle rückwärts folgt umgehend

Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1

Nach dem verlorenen Mercedes-Doppelsieg hat Toto Wolff seinen Fahrer Valtteri Bottas als perfekten "Wingman" für Lewis Hamilton bezeichnet. Der am Ende Fünftplatzierte zeigt sich mit der Bezeichnung konfrontiert zunächst getroffen und deutet an, deshalb das Gespräch mit Mercedes suchen zu wollen. Inzwischen sind sowohl Wolff, als auch Bottas selbst zurückgerudert und beschwören Einheit und Teamgeist.

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"Bottas war ein perfekter Wingman für Lewis", sagte Wolff gegenüber dem ORF und lobt den Finnen trotz der zwei Zwischenfälle mit Vettel und Ricciardo in der Schlussphase des Rennens. Konnte Lewis Hamilton damit ungestört seinen zweiten Sieg innerhalb von einer Woche feiern und die WM-Führung weiter ausbauen, so stehen bei Bottas dank der Kollisionen statt Platz zwei nun zwei Strafpunkte auf der Lizenz zu Buche - von der 10-Sekunden-Zeitstrafe nach dem Rennen ganz zu schweigen.

Aber was meint Wolff mit der Aussage? Als "Wingman" definiert das Oxford-Wörterbuch im Englischen einen Mann, der einem anderen Mann hilft und im Optimalfall auch noch ein Freund oder nahestehender Bekannter ist. In anderen Worten ist der "Wingman" also als Helfer oder Erfüllungsgehilfe zu verstehen. Viele verstanden Wolffs Aussage in diesem Zusammenhang als öffentliche Degradierung Bottas' zur Nummer zwei - so zunächst auch der Pilot selbst.

Bottas "verletzt" nach Wolffs Aussage

Direkt nach dem Rennen auf die Worte seines Chefs angesprochen zeigt sich Bottas deshalb schwer getroffen. "Als Wingman bezeichnet zu werden, das ist schon verletzend. Es gibt nichts Positives an meinem Rennen. Ich wollte ein besseres Resultat", klagte der Finne zunächst. "Ich glaube, wir sollten nach diesem Rennen den Dialog suchen", deutete er anschließend Gesprächsbedarf an. Nur eine Woche nachdem er bereits in Hockenheim dazu angehalten wurde, die Positionen hinter Hamilton zu halten, wirkte Bottas erstmals unzufrieden.

 

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Obwohl er die Helferrolle von Bottas zunächst auch bei weiteren Interviews unterstrichen hatte, will sich Toto Wolff sieben Tage nach der ersten Diskussion um Teamordern lediglich missverstanden wissen. "Ich meinte das nicht mit Blick auf die Meisterschaft", schränkt er die Aussage im Nachhinein ein und beteuert Gleichbehandlung der beiden Piloten. "Wir haben keine Nummer 1 und Nummer 2. Es war einfach das Rennen heute", ist der Österreicher um Aufklärung bemüht.

Statt Bottas für die beiden Zwischenfälle zu kritisieren, lobt er den Finnen für "das beste Mercedes-Rennen der letzten zwei Jahre". "Es hat einen bitteren Beigeschmack, denn Valtteri hätte Platz zwei verdient gehabt", zeigt er Mitleid. "Das Wort 'Wingman' tut ihm da Unrecht, denn er ist ein sensationelles Rennen gefahren und hat Lewis in gewisser Weise geholfen, die Führung aufzubauen", ist er bemüht, die Wogen zu glätten und überschüttet Bottas mit Lob.

Wolff kritisiert: Aussage aus dem Kontext gerissen

Außerdem kritisiert Wolff, dass die Aussage aus dem Zusammenhang gerissen wurde. "Genau das passiert, wenn Dinge nicht unter vier Augen besprochen werden und dann aus dem Kontext gerissen werden", stellt er fest. Auch der zunächst angefressene Valtteri Bottas meldet sich später über Twitter zu Wort, um die Situation aus seiner Sicht aufzuklären und die Gemüter zu beruhigen.

 

"Ich habe kein Treffen mit den Chefs gefordert, weil Toto mich als perfekten Helfer in diesem Rennen bezeichnet hat. Es gibt keinen Grund dafür. Ich war von meinem Rennergebnis enttäuscht und habe kurzzeitig alles negativ gesehen. Mir ist bewusst, was er eigentlich gemeint hat", schreibt Bottas im ersten Abschnitt des zweiteiligen Tweets. "Dasselbe hätte er auch über Lewis gesagt, wenn er in der gleichen Situation gewesen wäre. Wir sind gleichberechtigt und ich vertraue dem Team in dieser Hinsicht zu 100 Prozent. Es ist alles in Ordnung. Wir geben weiter Gas - es wird bald klappen", beschwört Bottas zum Beginn der Sommerpause in der schriftlichen Mitteilung den Teamgeist bei Mercedes.

Ironischerweise hatte Mercedes bereits 2017 die Schlagzeilen im Anschluss an den Großen Preis von Ungarn mitdominiert: Im Versuch auf die Ferraris aufzuschließen, hatte Hamilton Bottas zunächst kontrolliert passieren dürfen, den Finnen kurz vor dem Zieleinlauf aber wieder überholen lassen. Viele Beobachter lobten seinerzeit den großzügigen Tausch zwischen Hamilton und Bottas. Ein Jahr später bleibt allerdings ein fader Beigeschmack: Nach den wechselvollen Aussagen aller Akteure fällt die übliche Presserunde des Finnen, bei der sich Mercedes wohl kritische Fragen hätte gefallen lassen müssen, offiziell aufgrund des engen Terminkalenders der Piloten aus.

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