"Wird täglich hier sein": Adrian Newey bei Aston Martin komplett involviert
Neuzugang Adrian Newey wird sich in der Formel 1 bei Aston Martin ab 2025 in Vollzeit einbringen - Warum eine Teilzeitlösung keine Option für seine Aufgabe war
Adrian Newey und Lawrence Stroll wollen Aston Martin ganz nach vorne bringen
Foto: Aston Martin Racing
Es sei "der aufregendste Tag in der Geschichte des Teams", so Aston-Martin-Pilot Lance Stroll im Rahmen einer großen Pressekonferenz am Dienstagmittag, bei der das Team aus Silverstone die Verpflichtung von Formel-1-Designer Adrian Newey ab 2025 offiziell bekanntgab.
Dass Newey zu Aston Martin wechseln würde, das war zuvor bereits kein großes Geheimnis mehr. Doch nun ist auch klar, dass Neweys Verpflichtung keinesfalls nur ein PR-Gag ist. Denn der 65-Jährige wird bei Aston Martin komplett in das Formel-1-Projekt involviert sein.
"Er wird täglich hier sein", kündigt Teambesitzer Lawrence Stroll an und erklärt, dass Newey in "Vollzeit" in Silverstone arbeiten werde. Offiziell hat der Brite, der seine Arbeit im März 2025 aufnehmen wird, den Titel "Managing Technical Partner" bekommen.
Video: Mega-Deal für Aston Martin: Adrian Newey kommt!
Stroll erklärt: "Er wird der Anführer des technischen Teams sein und als Partner und Anteilseigner auch ein Anführer auf der Geschäftsseite." Denn erstmals in seiner langen Karriere wird Newey auch als Teilhaber eines Formel-1-Teams in Erscheinung treten.
Er selbst verrät, dass sein Wechsel zu Aston Martin eine "natürliche Entscheidung" gewesen sei. "Es ist immer ein großer Schritt, das Team zu wechseln", so Newey, der erklärt, man müsse bei einem neuen Team zum Beispiel erst einmal "verstehen, wie jeder arbeitet".
Warum Newey bei Red Bull kürzergetreten war
"Es erfordert Zeit und Hingabe", so Newey, der daher erklärt: "Sobald ich beginne, werde ich voll dabei sein. Das muss ich auch sein." Denn während er bei Red Bull bereits vor seinem Abschied dort nicht mehr zu 100 Prozent involviert war, würde so ein Modell bei Aston Martin laut seiner Aussage aktuell nicht funktionieren.
Bei den Bullen habe er sich nach der großen Regeländerung zur Saison 2022 "etwas zurückgezogen", weil das Team sehr gut aufgestellt gewesen sei und die Autos für die Jahre 2023 und 2024 nur noch eine "Evolution" des RB18 aus 2022 gewesen seien.
Bei Aston Martin habe er dagegen eine "frische Herausforderung" vor sich, denn 2026 steht bereits die nächste große Regeländerung in der Formel 1 an. Und diese wird von Newey sein komplettes Commitment erfordern, weshalb eine Arbeit in Teilzeit nicht möglich wäre.
"Die gute Nachricht ist, dass ich im Motorsport seit 1982 in der Formel 2 an der Strecke arbeite", so Newey. In der Formel 1 sei er seit 1988 "fast ohne Pause" mit dabei. Auch deshalb wolle er vor seinem Arbeitsantritt bei Aston Martin noch einmal einen längeren Urlaub einlegen, um dann "voll erholt" und motiviert loszulegen.
Newey an der Spitze des Technikteams
Auf die Frage, ob Newey das bislang wichtigste Puzzlestücke für Aston Martin auf dem Weg zum Erfolg sei, antwortet Lawrence Stroll: "Es gab viele Puzzlestücke." Eines sei zum Beispiel "das großartige Managementteam, das wir heute haben", so der Kanadier.
Er stellt allerdings auch klar: "Adrian ist [...] aus technischer Sicht und aus Sicht der technischen Führung ganz sicher das wichtigste Teil des Puzzles. Er wird das Team führen, und ich denke, das wird einen Effekt auf die ganze Organisation haben."
Wie genau die Struktur des Technikteams bei Aston Martin unterhalb von Newey ab 2025 aussehen wird, das steht übrigens noch nicht fest. Stroll erklärt dazu, dass Newey das selbst entscheiden werde, weil dieser in dieser Hinsicht viel mehr Ahnung als er selbst habe.
Erst kürzlich verkündete Aston Martin die Verpflichtung von Enrico Cardile, der zuvor als Chassis-Technikchef bei Ferrari gearbeitet hatte. Der Italiener wird seine Arbeit in Silverstone wie Newey im Jahr 2025 aufnehmen.
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