22 Rennen! Formel E plant langfristig gewaltige Kalender-Expansion
Der Kalender der Formel E soll weiter anwachsen: 18 Rennen sind bis zum Ende der Gen3-Ära geplant - Doch dabei soll es nicht bleiben
Die Formel E strebt langfristig bis zu 22 Rennen pro Saison an. Das verrät ihr Mitbegründer Alberto Longo. In einem ersten Schritt soll die Zahl der Rennen bis zum Ende der Gen3-Ära auf 18 erhöht werden. Die Gen3-Ära endet 2027. Danach träumt Longo von bis zu 22 Rennen pro Saison. Der aktuelle Kalender umfasst 16 Rennen an elf Austragungsorten.
"Bis zum Ende der Gen3 werden wir 18 Rennen haben, in einer Mischung aus 'Double-Headern' und Einzelevents", sagt Longo. "Das Ziel sind 18 Rennen bis zum Ende der zwölften Saison. Gen4 wird anders sein. Wir werden den Kalender wahrscheinlich auf 22 Rennen erweitern."
Wichtig sei ihm momentan, dass alle Schlüsselmärkte abgedeckt sind - mit einer Ausnahme: "Wir sind in den Märkten vertreten, die nicht nur für die Formel E an sich, sondern für das gesamte Ökosystem wichtig sind. Damit meine ich die Hersteller, aber auch die weltweiten Partner der Formel E."
Verhindern politische Spannungen China-Rückkehr?
"Die einzige Ausnahme ist China, wo wir dieses Jahr wegen der Pandemie wieder nicht fahren. Aber ich hoffe, dass wir bald wieder zurück sind. Das ist das einzige [Event], das uns derzeit für den perfekten Kalender fehlt.
Formel-E-Geschäftsführer Jamie Reigle ist sich da nicht so sicher. Er schiebt das Thema wegen der aktuellen Spannungen um Taiwan auf die lange Bank: "Es gibt sicherlich keine Diskussion darüber, wie groß und interessant der [chinesische] Markt ist."
"Aber im Moment gibt es auch einige geopolitische Spannungen. Deshalb muss man auf das richtige Timing achten. Wir werden wieder nach China gehen. Wahrscheinlich nicht nächstes Jahr, aber wahrscheinlich 2025." Die Frage ist nur, ob sich die Spannungen bis dahin gelegt haben.
Für den Kalender der Zukunft sieht er einige Veranstaltungen als gesetzt an, darunter Berlin-Tempelhof: "Monaco, Berlin, Rom, Mexiko und London sind, wenn nichts Großes dazwischen kommt, unsere Kernveranstaltungen im Kalender".
"Dann gibt es einige interessante Orte, an denen wir gerne weitermachen würden: Kapstadt, Indien, Brasilien und die USA." Und dann gibt es einfach Gelegenheiten, wie er am Beispiel Portland erklärt.
Jamie Reigle hat klare Vorstellungen vom Kalender
Foto: Motorsport Images
Echte Rennstrecken nur unter einer Bedingung
"Wenn ich im vergangenen Jahr zehn Städte für die Formel E in den USA hätte aufzählen sollen, hätte ich Portland nicht genannt. Es gab keine Strategie. Es war einfach eine Gelegenheit. Natürlich würden wir gerne in die großen Städte wie New York, Los Angeles oder Chicago zurückkehren. Aber es braucht Zeit, den richtigen Austragungsort zu finden.
Da die Autos immer schneller werden, stellt sich die Frage, ob Stadtkurse langfristig noch die richtigen Austragungsorte sind, oder ob die Formel E auf richtige Rennstrecken ausweichen sollte.
Doch Reigle hat klare Vorstellungen, und die deuten nicht unbedingt auf einen solchen Schritt hin: "Man sollte niemals nie sagen. Die Autos werden schneller. Aber unsere mittelfristige Strategie sieht nicht vor, nach Silverstone oder Spa zu gehen."
Mexiko ist die einzige Ausnahme. "Die Strecke liegt mitten in der Stadt. Das ist perfekt. Davon würde ich mir mehr wünschen. Aber das ist leider nicht der Fall."
Und generell seien schnelle Autos kein Ausschlusskriterium für Stadtkurse, sagt er und verweist auf die IndyCars in Long Beach, Toronto und St. Petersburg.
Oder die Formel 1 in Baku, Singapur, Melbourne und auf dem Hybridkurs in Montreal. "Und dann ist da noch Dschidda, eine der schnellsten Strecken überhaupt." Bis die Formel E diese Geschwindigkeiten erreicht, wird es allerdings noch eine Weile dauern.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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